Bregenz, 07.07.11. Im Rahmen des traditionellen Pressetags präsentierten die Bregenzer Festspiele heute, Donnerstag, die beiden großen Produktionen des diesjährigen Festspielsommers: André Chénier auf der Seebühne und Achterbahn im Festspielhaus.
"Stringente und dennoch spektakuläre Geschichte erzählen"
Im Rahmen der Pressekonferenz des Spiels auf dem See betonten sowohl Intendant David Pountney als auch Regisseur Keith Warner die epische Breite und packende Dramatik von Giordanos Oper, die sich perfekt für die Seebühne eigne: "Es ist mir unverständlich, dass dieses wundervolle Werk nicht eine der zehn meistgespielten Opern der Welt ist", meinte Warner: "Nicht nur die Geschichte rund um die Französische Revolution, jeder Takt, jede Zeile von André Chénier ist einfach hervorragend". Er habe seine Art und Weise, Regie zu führen, für die Seebühne nicht verändert, so Warner weiter, aber natürlich seien nicht nur die Dimensionen eine besondere Herausforderung, sondern auch die Tatsache, dass man trotz einer spektakulären Inszenierung nicht "von Effekt zu Effekt" springe, sondern eine stringente und tiefgehende Geschichte erzähle.
"Eine große Familie"
Der mexikanische Tenor Hector Sandoval, der bereits 2008 bei Tosca als "Cavaradossi" auf der Seebühne zu erleben war, schwärmte vom besonderen Flair des Spiels auf dem See: "Es ist eine große Herausforderung, die anspruchsvolle Rolle des André Chénier hier am Bodensee zu singen, aber die Atmosphäre hier bei den Bregenzer Festspielen ist einfach einzigartig. Wir sind wie eine große Familie und haben auch sehr viel Spaß zusammen!"
"Kreatives Feuer" im Festspielhaus
Achterbahn von Judith Weir ist das erste in einer Reihe von drei Auftragswerken, die bis Sommer 2013 als Oper im Festspielhaus zu sehen sein werden. Intendant David Pountney betonte, wie wichtig es für eine Kulturinstitution ist, nicht nur "Museumspflege" zu betreiben. Die Komponistin schilderte, dass ein neues Werk ein "lebendiger Organismus" sei und sich bis zur Premiere laufend weiterentwickle.
Dass das manchmal für die Sänger nicht ganz einfach sei, da es "101 Ideen" Ideen gäbe, erzählte die britische Sopranistin Emma Bell, die die Rolle der "Tina" singt, während Dirigent Paul Daniel sich begeistert davon zeigte, in der gemeinsamen Arbeit "mit einer lebenden Komponisten erleben zu können wie das kreative Feuer tatsächlich brennt".
(bk)