Bregenz, 3.8.2012. Die Bregenzer Festspiele steuern mit ihrem diesjährigen Festival auf eine ähnliche Auslastung zu wie im vergangenen Jahr. Zur Halbzeit haben 59.816 Besucher die Festspielaufführungen gesehen, davon 53.376 die Revolutionsoper André Chénier als Spiel auf dem See. Das entspricht einer bisherigen Auslastung von 75 Prozent (insgesamt) bzw. 74 Prozent (Spiel auf dem See). Die Verantwortlichen zeigen sich "zufrieden", man gehe mit viel Schwung in die zweite Hälfte.
Die Zahl der rund 60.000 Besucher inkludiert elf der 22 angesetzten André Chénier-Vorstellungen, eingerechnet sind laut Festspielsprecher Axel Renner auch die Gäste der André Chénier-Generalprobe und der crossculture night. Zur Oper im Festspielhaus - Detlev Glanerts Solaris - kamen 3.399 Festspielbesucher, damit wurde in dieser bereits abgeschlossenen Programmschiene eine Auslastung von 89 Prozent erreicht.
Renner räumte ein, dass die Zuschauerzahlen von André Chénier nicht ganz an jene der vorangegangenen Produktionen herankämen. Der erzielte Zuschauerzuspruch zeige aber, dass ein unbekanntes Stück nicht unpopulär sein müsse. Noch nie habe die selten gespielte Oper so viele Besucher mobilisiert wie in Bregenz. "Es waren in zwei Jahren über 300.000 Tickets aufgelegt. Das zeugt von der Kraft der Bregenzer Festspiele, Publikum anzuziehen", so der Festspielsprecher. Heuer wurden für das Spiel auf dem See 149.000 Karten zum Verkauf angeboten.
Im vergangenen Jahr - dem Premierenjahr von André Chénier in Bregenz - belief sich die Auslastung auf der Seebühne auf 75 Prozent. Zum Vergleich: Die vorangegangenen beiden Spiele auf dem See - Aida (2009/10) und Tosca (2007/08) - erreichten Auslastungen von 99 Prozent im ersten und 86 Prozent im zweiten Jahr (Aida) bzw. von 94 und 93 Prozent (Tosca).
Danach befragt, ob sich das Festival ein Stück wie André Chénier leisten kann, antwortete Renner mit einem klaren Ja. "Es ist ein Investment in die künstlerische Positionierung der Bregenzer Festspiele, butterweich gebettet zwischen Aida und der Zauberflöte, die in den nächsten zwei Jahren gezeigt wird", sagte Renner. Intendant David Pountney habe sich das "wohlüberlegt".
Wetterbedingt mussten heuer bis 2. August zwei André Chénier-Aufführungen ins Festspielhaus verlegt werden, gleich viele wie in der gesamten vergangenen Saison. Eine abgesagte Vorstellung kostet je nach Auslastung und Wochentag bis zu 350.000 Euro. Die Bregenzer Festspiele haben auch heuer eine Regenversicherung abgeschlossen, die ab der dritten niederschlagsbedingten Absage greift.
(red, APA)