Bregenz, 14.11.13. Mit einem facettenreichen Programm verabschiedet sich Intendant David Pountney im kommenden Sommer nach elf Jahren von den Bregenzer Festspielen. Unter dem Motto Wien zartbitter stehen Werke des österreichischen Komponisten Heinz Karl Gruber im Mittelpunkt der 69. Saison, darunter die Auftragskomposition Geschichten aus dem Wiener Wald als Oper im Festspielhaus sowie die satirische Oper Gloria von Jaxtberg im Theater am Kornmarkt. Als Spiel auf dem See zeigt das Sommerfestival erneut die Erfolgsoper der vergangenen Spielzeit Die Zauberflöte. Neu im Programm sind ein Puppentheater und eine Familien-Oper, darüber hinaus gelangen Orchesterkonzerte, Kammermusikalisches sowie zwei Uraufführungen im Rahmen von Kunst aus der Zeit zur Aufführung.
Abschiedssaison mit Publikumsliebling Die Zauberflöte
Ein öffentliches Abschiedskonzert für Intendant David Pountney markiert den letzten Festspieltag der nächstjährigen Spielzeit: Am 24. August steht das Singspiel Der Schauspieldirektor von Wolfgang Amadeus Mozart auf dem Programm der Bregenzer Festspiele, es spielt das Symphonieorchester Vorarlberg unter der Leitung von Gérad Korsten. Derweil läuft der Vorverkauf für Die Zauberflöte seit zwölf Wochen auf Hochtouren. Mehr als ein Drittel der 190.000 Tickets sind gebucht (ohne Generalprobe und crossculture night), es stehen 28 Vorstellungen auf dem Spielplan. Die Märchenoper von Wolfgang Amadeus Mozart konnte im vergangenen Sommer nicht nur künstlerisch Maßstäbe setzen, sondern zog ein begeistertes Publikum magisch an. Intendant und Zauberflöten-Regisseur David Pountney hat einen neuen und noch nicht gezeigten Blick auf die weltweit meistgespielte Oper geschaffen. Insgesamt sind für die kommende Saison 198.000 Tickets aufgelegt.
Familien-Oper, Puppenspiel und jede Menge HK Gruber
Die gemeinsam mit dem Theater an der Wien produzierte Uraufführung Geschichten aus dem Wiener Wald stellt die dritte Oper in der Serie der Auftragskompositionen dar, die 2011 mit Judith Weirs Achterbahn begonnen und 2012 mit Detlev Glanerts Solaris fortgeführt wurde. Ursprünglich hätte das Werk von HK Gruber bereits im vergangenen Sommer gezeigt werden sollen, wurde dann aber auf 2014 verlegt. Schweinisch geht es im Theater am Kornmarkt zu: HK Grubers Oper Gloria von Jaxtberg spielt in einem Metzgerladen, in dem sich ein Schwein namens Gloria in seinen Metzger verliebt. Neu im Programm ist der aus zwei direkt hintereinander gespielten Kurzopern bestehende Programmpunkt Familien-Oper. Die beiden Stücke Die Nachtigall von Igor Strawinsky und Die unerwartete Schwalbe von Simon Laks werden an zwei Terminen im großen Saal des Festspielhauses in russischer und französischer Sprache mit Übertiteln gezeigt, wobei das Strawinsky-Stück in einer Puppenversion zu sehen sein wird. Ebenfalls als Puppenspiel steht The Table im Theater Kosmos auf dem Programm. Für die Inszenierung der beiden Puppenstücke zeichnet Mark Down verantwortlich, der bei Die Zauberflöte die riesigen Puppenvögel in Szene gesetzt hat.
Im Rahmen von KAZ Kunst aus der Zeit kommt es zu einem Wiedersehen mit der aus Deutschland stammenden Regisseurin Nicola Raab, die die Sitcom-Oper und Uraufführung Das Leben am Rande Milchstraße inszeniert. Koproduktionspartner ist das Festival Wien Modern unter der Leitung von Matthias Lošek, der bis 2007 als KAZ-Verantwortlicher in Bregenz tätig war. Die zweite KAZ-Uraufführung 2014 namens Trans-Maghreb beruht auf der gleichnamigen Erzählung von Hans Platzgumer, die Musik stammt von Peter Herbert. Desweiteren präsentieren die Bregenzer Festspiele am sogenannten HK Gruber-Wochenende vom 2. bis 4. August nicht nur die beiden Opern und ein Schlagzeugkonzert aus der Feder des Komponisten, sondern HK Gruber wird im Rahmen der Reihe Musik&Poesie selbst auftreten.
Die Orchesterkonzerte 2014: Britten, Mozart und Gruber
Eine Totenmesse und zwei Walzer, ein Schlagzeug- und ein Abschiedskonzert, Symphonien und Legenden: Die Reihe der Orchesterkonzerte eröffnet Benjamin Brittens War Requiem im Gedenken an den Ausbruch des ersten Weltkriegs vor einhundert Jahren. Am Dirigentenpult der Wiener Symphoniker steht Philippe Jordan, die Bariton-Partie übernimmt Starsolist Michael Volle. Ein weiterer Ausnahmekünstler und derzeit wohl herausragendster Vertreter seiner Zunft wird als Schlagzeugsolist im Rahmen des zweiten Orchesterkonzertes zu Gast sein: Martin Grubinger spielt am 4. August Into the Open von HK Gruber.
Die Bregenzer Festspiele 2014 finden von 23. Juli bis 24. August statt, Tickets unter +43 5574 4076 und www.bregenzerfestspiele.com.
(ar)