Bregenzer Festspiele
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Wer singt wann und warum?

Die Besetzungen sind fixiert

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Bregenz, 7.7.23. Bei der Premiere von Madame Butterfly am 20. Juli wird Barno Ismatullaeva die Titelrolle singen, als Suzuki, B. F. Pinkerton und Sharpless werden Annalisa Stroppa, Otar Jorjikia und Brett Polegato auf der Seebühne zu sehen sein.

Traditionell verpflichten die Bregenzer Festspiele beim Spiel auf dem See mehrere Sänger:innen für einzelne Rollen. Bis zu drei Mitwirkende wechseln sich in einem Rotationssystem ab. Das schützt die Stimme vor Überbelastung und gewährt damit höchste Gesangsqualität.

Insgesamt 26-mal steht Giacomo Puccinis Oper in drei Akten bei den Bregenzer Festspielen in diesem Jahr auf dem Programm. Das ist nur mit Mehrfachbesetzungen zu bewerkstelligen. Wer aber singt wann und wer entscheidet nach welchen Kriterien?

Außergewöhnlich wie das Spiel auf dem See selbst, sind auch bestimmte Notwendigkeiten für das Aushängeschild der Bregenzer Festspiele. Weil in kurzer Zeit sehr viele Aufführungen über die Bühne gehen, sind es bei Madame Butterfly gleich vier große Rollen, die dreifach besetzt werden: Sharpless, Suzuki, B. F. Pinkerton und die der Geisha Cio-Cio-San, genannt Butterfly. „Das sind Partien, die man nicht sechsmal die Woche singen kann und sollte“, erklärt der künstlerische Betriebsdirektor der Bregenzer Festspiele, Michael Csar. „Hinzu kommen die äußeren Bedingungen. Wir spielen ja im Freien, das Wetter kann jeden Abend anders sein; die große, zum Teil steile Bühne mit ihren langen Wegen … das ist alles sehr belastend.“

Auch wenn jeder topfit ist, gegen Krankheit ist niemand gefeit. Es reicht eine Verkühlung, um pausieren zu müssen. Bei einer Dreifachbesetzung der großen und doppelter Besetzung der anderen Partien sitzt das Leading Team ruhiger, wenn es weiß, es ist immer jemand da, der Ausfälle abdeckt. Die Mehrfachbesetzungen sind – bei rund 7000 Besucher:innenn bei einer einzelnen Vorstellung – auch betriebswirtschaftlich sinnvoll, um mögliche Risiken zu reduzieren.

Wenn die einzelne Künstlerin und der einzelne Künstler normalerweise nur alle drei Nächte an der Reihe ist, ergibt sich draus auch ein gewisser Luxus, den sich Bregenz leisten kann: Nach Probenbeginn bleiben rund drei Wochen Zeit herauszufinden, wer mit wem optimal harmoniert. Sowohl musikalisch als auch szenisch. „Es werden alle Konstellationen durchgespielt“, sagt Michael Csar, „wobei es da kein schlechter oder besser gibt. Aber, um ein Beispiel zu nennen, bei einem Liebespaar sollte auch die Chemie zwischen Sängerin und Sänger stimmen.“

Die Entscheidung fällt in sehr enger Abstimmung zwischen Intendantin Elisabeth Sobotka, Michael Csar, dem Dirigenten und dem Regieteam etwa zwei Wochen vor der Premiere. Zu den Kriterien gehört auch die Einschätzung, ob sich jemand auf der riesigen Seebühne bis an den Rand gefordert fühlt oder tiefenentspannt mit der Gesamtsituation zurechtkommt. Das kann das Regieteam aus der Nähe am besten beurteilen.

Das ganze Premieren-Ensemble sowie die Besetzungen weiterer Vorstellungen 2023 finden Sie demnächst auf unserer Website.

Die Bregenzer Festspiele 2023 finden vom 19. Juli bis 20. August statt. Tickets und Infos unter www.bregenzerfestspiele.com und Telefon 0043 5574 4076.

(ami/lk)

05.07.2023 Madame Butterfly 2022 Barno Ismatullaeva (Cio-Cio-San)
© Bregenzer Festspiele / Ralph Larmann
05.07.2023 Madame Butterfly 2022 v.ln.r.: Annalisa Stroppa (Suzuki), Riku Seewald (Das Kind), Barno Ismatullaeva (Cio-Cio-San)
© Bregenzer Festspiele / Ralph Larmann

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