Bregenz, 16.08.12. Mit voraussichtlich insgesamt rund 147.000 Besuchern enden am Samstagabend die 67. Bregenzer Festspiele. Auf das Spiel auf dem See André Chénier entfallen dabei 108.338 Besucher, das entspricht einer Auslastung von 74 Prozent. Am morgigen Freitag sowie am Samstag stehen die letzten beiden Vorstellungen der Revolutionsoper auf dem Spielplan des Festivals, die laut Wetterprognose unter freiem Himmel über die Seebühne gehen dürften.
In zwei Jahren sahen somit insgesamt rund 230.000 Besucher die Oper des italienischen Komponisten Umberto Giordano. Noch nie hat ein Opernhaus oder ein Festival derart vielen Besuchern dieses Werk zugänglich machen können. Nach zwei Direktabsagen wegen schlechten Wetters in den ersten beiden Festspielwochen konnten danach alle Vorstellungen von André Chénier bei warmem Sommerwetter unter freiem Himmel stattfinden. Am Samstagabend startet der Internet-Vorverkauf für Die Zauberflöte, das Spiel auf dem See 2013 und 2014.
"Der vergangene Sommer war künstlerisch mutig und innovativ programmiert, konsequent an allen Spielorten inklusive der Seebühne. Damit fast 150.000 Besucher erreicht zu haben, zeugt von der hohen Strahlkraft des Festivals und dem überdurchschnittlich großen Einsatz in allen Unternehmensbereichen. Mein Dank gilt Künstlern, Mitarbeitenden, Besuchern und unseren Partnern. Wir können mit dem Erreichten zufrieden sein", erklärt Festspielpräsident Hans-Peter Metzler.
"Die Bregenzer Festspiele haben ein deutliches Zeichen gesetzt, dass ein anspruchsvolles Programm ein Massenpublikum erreichen kann. Mit 230.000 höchst zufriedenen Besuchern wird sich André Chénier in der Musiktheaterliteratur neu positionieren können. Nicht ganz gelungen ist es, erstmals in einem zweiten Seejahr gleich viele Besucher zu erreichen wie in einem ersten, das Ergebnis liegt aber trotzdem innerhalb der Erwartungen", erklärt der kaufmännische Direktor Michael Diem.
"Einen ganzen Festspielsommer gemeinsam mit einem zeitgenössischen Komponisten zu verbringen, war ein großartiges Erlebnis! Nach Judith Weir war es diesmal Detlev Glanert, der seinen 'eigenen' Schwerpunkt in Bregenz selbst mitbestritten hat. Ich freue mich sehr darüber, dadurch dem Publikum nicht einfach nur einzigartige Uraufführungen präsentieren zu können, sondern auch zu zeigen, dass die Welt der zeitgenössischen Komponisten kein Leben im Elfenbeinturm ist, sondern sehr lebendig, zugänglich und greifbar", lautet Intendant David Pountneys Resümee des Festspielsommer 2012.
Unter dem Motto "Erinnerungen an die Zukunft" begeisterten die Bregenzer Festspiele nicht nur mit André Chénier in einer nochmals verfeinerten Inszenierung erneut Publikum und Kritiker gleichermaßen, sondern konnten auch mit der Uraufführung der Oper Solaris von Detlev Glanert punkten, dessen künstlerisches Schaffen im Zentrum weiterer Programmschienen stand.
Höhepunkt der zeitgenössischen Reihe Kunst aus der Zeit war neben zwei Konzerten im Kunsthaus Bregenz und im Seestudio des Festspielhauses außerdem ein Wiedersehen mit der Berliner Theatertruppe Nico and the Navigators. Im Rahmen der Schauspielreihe war ein weiteres Mal das Schauspielhaus Wien zu Gast: Zu sehen war das Stück Makulatur des bekannten österreichischen Kinderpsychiaters und Prosaautors Paulus Hochgatterer. Im Rahmen von crossculture traf in diesem Sommer Smetanas Die Moldau auf eine Meisterklasse junger Komponisten und auf ein offenes Community-Tanzprojekt: Das Stück Panta rhei – alles fließt! geriet auf der ausverkauften Werkstattbühne zu einem großen Erfolg für Laiendarsteller und Musiker.
Die Bregenzer Festspiele 2013 finden von 17. Juli bis 18. August statt. Tickets sind ab Samstag im Internet unter www.bregenzerfestspiele.com verfügbar.