Am 1. Oktober 2024 hat die neue Intendantin der Bregenzer Festspiele ihr Büro mit Seeblick im Festspielhaus bezogen. In knapp vier Wochen beginnt ihr erster Festspielsommer am Bodensee.
Wer ist dein:e Held:in der Kindheit?
Meine Mutter. Sie war sehr kreativ und mutig. Eine schöne Frau, die die Kunst liebte.
Was ist deine größte Schwäche?
Salz-Lakritz-Eiscreme aus Finnland.
Was ist einer deiner stärksten Charakterzüge?
Die Fähigkeit, Mauern zu überwinden, wenn es darauf ankommt. Und die innere Stärke, Herausforderungen standzuhalten – ohne beim ersten Hindernis aufzugeben. Diese Eigenschaften nennt man auf Finnisch Sisu, und ich habe eine Menge davon.
Wenn du in eine andere Zeit reisen könntest, wohin würde es gehen?
Wien um 1900. Ich bewundere die Epoche der Jahrhundertwende sehr, besonders in künstlerischer Hinsicht. Zu dieser Zeit wurden unglaublich viele bedeutende Kunstwerke geschaffen, und es lebten so viele interessante Persönlichkeiten. Stefan Zweigs Buch „Die Welt von Gestern“ beschreibt diese Zeit sehr eindrücklich.
Wann bist du vollkommen du selbst?
Im Garten von meinem Ferienhaus (ein altes Pfarrhaus von 1870) im südlichen Finnland.
Was sollten wir alle über Finnland wissen?
Finnland steht nicht nur für Sauna und Tango, sondern es ist auch das Land, in dem im 21. Jahrhundert die meisten neuen zeitgenössischen Opern uraufgeführt wurden.
Welchen Tipp gibst du jungen Sänger:innen am liebsten?
Sei neugierig, sei offen und sei gut vorbereitet!
Und welchen Rat würdest du deinem jüngeren Ich geben?
Trau dich Lilli, alles ist möglich!
Welche Person (tot oder lebendig) würdest du gerne auf einen Kaffee treffen?
W. A. Mozart und Leonard Bernstein. Am besten gemeinsam und mit einer Flasche Champagner, nicht auf eine Tasse Kaffee!
Hast du einen Geheimtipp für die Bregenzer Festspiele 2025?
Das ist eine sehr schwierige Entscheidung! Ich empfehle das Orchesterkonzert der Wiener Symphoniker am 27. Juli unter der Leitung von Dirigent Jukka-Pekka Saraste. Zu hören ist Jean Sibelius‘ Kullervo-Symphonie mit einem fantastischen Männerchor mit 80 Sängern. Das ist ein seltenes Vergnügen, das man nicht verpassen sollte!
In diesem Interview erzählt Lilli Paasikiv über ihren ersten Festspielsommer und das Programm 2025.