Bregenz, 21.8.09. Der aktuelle Wahlkampf zur Landtagswahl
in Vorarlberg wurde heute Thema bei der ]Pressekonferenz zur Bilanz der
Bregenzer Festspiele 2009. Ein Journalist aus Überlingen (D) fragte die
Festspielverantwortlichen nach ihrer Haltung zur Kampagne "einer
regionalen Vorarlberger Partei" gegen "falsche Toleranz" und "türkische Übersetzer".
Er wollte wissen, wie das mit den Werten Toleranz,
Offenheit und Freiheit zusammenpasse, die von den Festspielverantwortlichen mit Aida in den Mittelpunkt gerückt wurden. Rund um das
Festspielgelände seien "nationale Parolen" auf Plakaten sichtbar, die
nicht zum internationalen Flair des Festivals passten und kontraproduktiv zum
künstlerischen Programm stünden.
David Pountney wies darauf hin,
dass die Plakate nichts mit dem Festival zu tun hätten, sondern von einer Partei im öffentlichen
Raum platziert seien. Dies stelle zwar auch eine Form der Freiheit dar, sei
aber als "überaus peinlich" und "nicht vernünftig" zu beurteilen. Der aus England stammende
Festivalintendant erklärte, er als Ausländer
schäme sich für die Parolen und empfinde sie als Schande. Festspielpräsident
Günter Rhomberg unterstrich, dass eine solche Kampagne ausgerechnet im Umfeld
einer Zusammenkunft international zusammen gesetzter Gesellschaften empörend
und "umso peinlicher" sei. Man frage sich, was damit bezweckt werden
solle, die Bevölkerung zu entzweien und zu teilen.
(ar)