Bregenz, 6.3.18. Erneut Mal ermöglichen die Bregenzer Festspiele dem Publikum, die Entstehung eines Musiktheater-Werks mitzuverfolgen.
Das von Intendantin Elisabeth Sobotka im Jahr 2015 initiierte Opernatelier startet am 4. April mit dem aus Vorarlberg stammenden Komponisten Alexander Moosbrugger in seine zweite Runde.
Die Uraufführung der derzeit noch namenlosen Oper soll im Sommer 2020 stattfinden.
In Zusammenarbeit mit dem Kunsthaus Bregenz eröffnen mehrere Veranstaltungen außergewöhnliche Einblicke in die Ideenwelt des Komponisten und der mit ihm arbeitenden Künstler.
Töne jenseits des Gewohnten
Nach der erfolgreichen Uraufführung von Zesses Seglias‘ Oper To the Lighthouse im vergangenen Sommer geht das Opernatelier in die zweite Runde. Welche Form der Aufführung, welche inhaltlichen Schwerpunkte, welche Klangwelten das Publikum nach dem mehrjährigen Prozess schließlich erleben wird, erarbeiten die beteiligten Künstler in zahlreichen Treffen und im intensiven Austausch.
Der Komponist für das neue Opernatelier ist Alexander Moosbrugger. Im Bregenzerwald geboren, lebt er seit 2001 in Berlin und arbeitete schon mehrmals mit bildenden Künstlern zusammen. Als Organist und in seiner Musik eröffnet er seinen Zuhörern ein breites Klangspektrum, das häufig Töne jenseits der gewohnten umfasst. Das Hören wird Teil des kompositorischen Prozesses. Immer wieder bezieht sich Moosbrugger auf Musik der vorigen Jahrhunderte, woraus er häufig ein neues System der musikalischen Stimmung entwickelt.
Seine Studien am Landeskonservatorium Feldkirch sowie der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart ergänzte Alexander Moosbrugger durch ein Philosophiestudium an der Universität Wien. Seine Werke werden von namhaften Ensembles aufgeführt, darunter Klangforum Wien, österreichisches ensemble für neue musik, ensemble recherche, Ensemble Phoenix Basel, Arditti String Quartet und das Quatuor Diotima. Zahlreiche Auszeichnungen und Stipendien würdigen seine Arbeit.
Vielfältige Klangwelten
Beim Einblick 1 werden der Komponist und seine bisherige Arbeitsweise, vor allem auch mit bildenden Künstlern, vorgestellt. Zwei Werke führen in Moosbruggers vielfältige Klangwelten. Mitglieder des ensemble plus spielen das 2009 entstandene Stück Skalen, Texte, Maß. Ein besonderes Hörerlebnis verspricht das für den Zuschauer begehbare Stück Alignement für Lautsprecher, worin Moosbrugger und Thomas Kessler Musik und Texte verarbeiteten, die im Unterricht des britischen Komponisten Thomas Attwood bei Wolfgang Amadeus Mozart entstanden sind. Ein Klavierstück von Mozart selbst wird Johannes Hämmerle spielen.
Die Bregenzer Festspiele 2018 finden von 18. Juli bis 20. August statt, Tickets und Infos unter 0043 5574 4076 und www.bregenzerfestspiele.com.
(red/oas)