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Oper am Kornmarkt 2012

"Ich bin Gott … Ich bin nicht Gott ... Ich bin kein Mensch ... Ich bin ein wildes Tier und ein Räuber ... Ich bin nicht Nijinsky, wie Sie denken ... Nijinsky, das bin ich." Tagebucheintrag von

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"Ich bin Gott … Ich bin nicht Gott ... Ich bin kein Mensch ... Ich bin ein wildes Tier und ein Räuber ... Ich bin nicht Nijinsky, wie Sie denken ... Nijinsky, das bin ich." Tagebucheintrag von Waslaw Nijinsky

Nicht nur die Oper im Festspielhaus, auch die Oper am Kornmarkt steht im Rahmen der Bregenzer Festspiele 2012 ganz im Zeichen des Schwerpunkts rund um das Werk des deutschen Komponisten Detlev Glanert. Zu sehen ist neben der Uraufführung von Solaris auch seine 2008 entstandene Kammeroper Nijinskys Tagebuch, eine Koproduktion mit dem Landestheater Linz.

Nijinskys Tagebuch basiert auf Auszügen der vom 19. Januar 1919 bis zum 4. März 1919 geführten Tagebücher des berühmten polnisch-russischen Tänzers und Choreographen Waslaw Nijinsky (1888 oder 1890–1950), die er nach seinem letzten öffentlichen Auftritt in St. Moritz und vor seiner Einlieferung in eine Heilanstalt verfasste. Glanerts Werk zwischen Prosa, Melodram und Oper zeichnet musikalisch wie darstellerisch nach, wie ein hochbegabtes Individuum die Grenze zwischen Genie und Wahnsinn unaufhaltsam überschreitet.

Tanzlegende des 20. Jahrhunderts
Der polnisch-russischen Tänzer und Choreograph Waslaw Nijinsky gilt als eine der großen Tanzlegenden des vergangenen Jahrhunderts. Am 28. Februar 1890 in Kiew als Kind eines mittellosen Tänzer-Paares geboren, war Nijinsky Teil der berühmten „Ballets Russes“ unter Serge Diaghilew, die in Paris wahre Triumphe feierten. Berühmt war Nijinsky für seine Wandlungsfähigkeit, seine Virtuosität, seine Grazie und vor allem für seine Sprungtechnik: Seine Fähigkeit, einen Sprung in der Luft scheinbar anzuhalten galt als vollkommen. 1913 verließ Nijinsky die „Ballets Russes“ und gründete ein eigenes Ballett. 1919 erlitt er während einer privaten Aufführung in einem Hotel einen schweren Nervenzusammenbruch. Nachfolgend wurde bei ihm schwere Schizophrenie diagnostiziert. Damit war seine Karriere beendet. Nijinsky verbrachte den Großteil seines restlichen Lebens in verschiedenen psychiatrischen Kliniken und Pflegeheimen.

Protokoll einer Schizophrenie
Die Oper Nijinskys Tagebuch basiert auf Auszügen der Tagebücher Nijinskys: Berichte über Alltägliches stehen neben Erinnerungen und Zukunftsvisionen, Gedichten und Wortspielereien. Faszinierend an Nijinskys Aufzeichnungen ist der Protokollcharakter der Schizophrenie, als Kommentar schon im Augenblick der Niederschrift.

Der Text wird in Nijinskys Tagebuch auf sechs Darsteller aufgeteilt, während Glanerts Musik mit immer mehr Überlagerungen, gleichzeitigem Sprechen, Singen und immer ekstatischer werdenden Wiederholungen und Bewegungen Nijinskys Abgleiten in den Wahnsinn veranschaulicht.

Die musikalische Leitung von Nijinskys Tagebuch liegt beim Deutschen Ingo Ingensand, die Inszenierung stammt von der Engländerin Rosamund Gilmore, für die Ausstattung zeichnet die aus Deutschland stammende Nicola Reichert verantwortlich. Premiere ist am 4. August im Theater am Kornmarkt.

(bk)

19.03.2012 Plakatmotiv Oper am Kornmarkt 2012 © Bregenzer Festspiele / die3.eu
02.08.2012 Fotoprobe Nijinskys Tagebuch © Bregenzer Festspiele / Karl Forster
02.08.2012 Fotoprobe Nijinskys Tagebuch © Bregenzer Festspiele / Karl Forster
02.08.2012 Fotoprobe Nijinskys Tagebuch © Bregenzer Festspiele / Karl Forster
02.08.2012 Fotoprobe Nijinskys Tagebuch © Bregenzer Festspiele / Karl Forster
02.08.2012 Fotoprobe Nijinskys Tagebuch © Bregenzer Festspiele / Karl Forster
02.08.2012 Fotoprobe Nijinskys Tagebuch © Bregenzer Festspiele / Karl Forster
02.08.2012 Fotoprobe Nijinskys Tagebuch © Bregenzer Festspiele / Karl Forster
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02.08.2012 Fotoprobe Nijinskys Tagebuch © Bregenzer Festspiele / Karl Forster
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02.08.2012 Fotoprobe Nijinskys Tagebuch © Bregenzer Festspiele / Karl Forster
02.08.2012 Fotoprobe Nijinskys Tagebuch © Bregenzer Festspiele / Karl Forster
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02.08.2012 Fotoprobe Nijinskys Tagebuch © Bregenzer Festspiele / Karl Forster
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02.08.2012 Fotoprobe Nijinskys Tagebuch © Bregenzer Festspiele / Karl Forster
02.08.2012 Fotoprobe Nijinskys Tagebuch © Bregenzer Festspiele / Karl Forster
02.08.2012 Fotoprobe Nijinskys Tagebuch © Bregenzer Festspiele / Karl Forster
02.08.2012 Fotoprobe Nijinskys Tagebuch © Bregenzer Festspiele / Karl Forster

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