Bregenzer Festspiele
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„Natur, Riviera-Flair und James Bond“

Bregenz, 15.6.18. Seit Montag laufen die Proben zu Beatrice Cenci, einen Tag zuvor ist Sébastien Soulès (45) in Bregenz angekommen. Wie im Vorjahr wird er sowohl bei der Oper im Festspielhaus als

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Bregenz, 15.6.18. Seit Montag laufen die Proben zu Beatrice Cenci, einen Tag zuvor ist Sébastien Soulès (45) in Bregenz angekommen. Wie im Vorjahr wird er sowohl bei der Oper im Festspielhaus als auch auf der Seebühne zu sehen sein, als Zuniga in Carmen. An besondere Festspiel-Momente vor zehn Jahren denkt der sympathische Bassbariton aus Orléans gerne zurück.

Monsieur Soulès, Sie waren 2008 bei den Dreharbeiten zum James-Bond-Film A quantum of solace dabei und traten kurz als Tosca-Bösewicht Scarpia auf. Wie kam es dazu?
Im November 2007 rief mich das Künstlerische Betriebsbüro an, ob ich mir vorstellen könne mitzuspielen. Ich war total überrascht und sagte natürlich gleich zu. Als ich Freunden davon erzählte, dachten sie, ich wolle sie auf den Arm nehmen (lacht).

Welche Erinnerungen haben Sie an die Dreharbeiten?
Das war eine verrückte Zeit. Unser Rhythmus war total verschoben. Wir probten eine Woche lang immer abends und nachts. Dann folgten vier oder fünf Drehnächte. Tagsüber schliefen wir. Ich erinnere mich noch gut an die Regie-Anweisung: „Achtet nicht auf die Kameras. Tut so, als wären sie gar nicht da.“ Daniel Craig war total abgeschirmt, an ihn kam man überhaupt nicht heran. Das verstehe ich, solche Topstars muss man schützen. Ganz anders war das bei meinem Landsmann Mathieu Amalric, der Bonds Gegner Dominic Greene spielte. Mit ihm konnte ich ganz locker plaudern und Kaffee trinken.

Ein Jahr zuvor hatten Sie Ihr erstes Engagement in Bregenz gehabt. Was war damals Ihr erster Eindruck gewesen?
Ich habe mich gleich in Bregenz verliebt. Die Natur und das Riviera-Flair hier mag ich sehr. Ich stand noch am Anfang meiner Karriere, war noch sehr unsicher und etwas überfordert. Bei der ersten Generalprobe, als ich das erste Mal vor 7.000 Zuschauern stand, sprang mir fast das Herz heraus.

Hat sich das in der Zwischenzeit verändert?
Ja, mittlerweile bin ich etwas abgeklärter. Bei der ersten Probe zu Beatrice Cenci in dieser Woche ging es einer jungen Kollegin ganz ähnlich wie mir damals. Ich habe versucht, ihr die Nervosität zu nehmen und sie ein bisschen zu beruhigen.

Was zeichnet die Bregenzer Festspiele aus Ihrer Sicht aus?
Zum einen ist es die sensationell gute Stimmung, die das Haus und die Umgebung verbreiten. Zum anderen die hohe Qualität in allen Details und Abteilungen, von den Musikern bis zu Maske und Requisite. Ich muss mich nur um meinen Part kümmern, alles andere funktioniert einfach. Das ist wirklich Luxus. Die Bregenzer Festspiele sind in Sachen Professionalität einfach spitze – und dabei dennoch entspannt. Das ist die Kunst.

(tb)

14.06.2018 Sébastien Soulès © Bregenzer Festspiele / Karl Forster
14.06.2018 Sébastien Soulès © Bregenzer Festspiele / Karl Forster
14.06.2018 Sébastien Soulès (Zuniga) © Bregenzer Festspiele / Karl Forster

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