Bregenzer Festspiele
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Kritikenspiegel "Die Hochzeit des Figaro"

Stand: 17. August 2017, 14.30 Uhr

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Stand: 17. August 2017, 14.30 Uhr

ORF Vorarlberg – orf.at

Begeistert reagierte das Publikum auf die diesjährige Produktion des „Opernstudios“ der Bregenzer Festspiele: eine umwerfend musikalische, fantasievolle, rundum bezaubernde Inszenierung der Mozart-Da Ponte-Oper „Die Hochzeit des Figaro“.

[…] Da ständig durch Schlüssellöcher geschaut wird und Mozart-Da Ponte sämtliche türenschlagenden Effekte einer klassischen Komödie lustvoll nutzen, hat Bühnenbildner Nikolaus Webern leicht bewegliche – dabei bis zu drei Meter hohe – Türen geschaffen, die sich drehen und verspiegeln lassen, durch die Figaro mit Anlauf seine Susanna über die Schwelle trägt und die vom Ensemble in veritablen Tanznummern virtuos bewegt werden.

[…] es liegt eine besondere ironische Pointe darin, dass Regisseur Jörg Lichtenstein den Chor durch die Dienstboten im Hause Almaviva ersetzt. Mit augenzwinkerndem Verweis auf die Festspiel-Arbeiten von „Hotel Modern“ lässt er das Personal zum „tableau vivant“ arrangieren und beweist Witz bis ins kleinste Detail, wenn er etwa der mannstollen Marcellina ein riesiges Mascherl auf das Haupt setzt. Clara Corinna Scheurle gibt der Rolle Esprit und überzeugt musikalisch ebenso wie Martin Summer, der sich als Bartolo mühsam aus dem Rollstuhl erhebt, um stimmgewaltig Rache zu schwören.

Natalia Skrycka bezaubert in der Hosenrolle des hormongesteuerten Cherubino […].

[…] Die Genialität der Oper, die Johannes Brahms als das Höchste rühmte, das Menschen je geschaffen haben, liegt in der Spannung, die sie aushält – und die in dieser Inszenierung, aber auch vom geschmeidig musizierenden Symphonieorchester Vorarlberg unter Hartmut Keil überzeugend ausgestaltet wird.

Salzburger Nachrichten

[…] Das von Jörg Lichtenstein inszenierte Stück im Vorarlberger Landestheater war dank origineller Regieideen und engagierter Sänger ein voller Erfolg. Die Mitwirkenden und das Symphonieorchester Vorarlberg durften sich über lang anhaltenden Applaus und Bravo-Rufe freuen.

[…] Herausragend gefühlvoll zeigte sich Mojca Bitenc als Gräfin Almaviva. Anat Edri gab eine mädchenhafte Susanna, klang erfrischend und leicht. Als Graf Almaviva überzeugte Vincenzo Neri, der am Ende einen unfreiwilligen Kniefall vor dem Publikum machte. Adam Kutnys kraftvoller Figaro gelang schauspielerisch und stimmlich. Natalia Skrycha zeigte als in die Liebe verliebter Cherubino komisches Talent. […] Als Basilio bzw. Don Curzio und Barbarina überzeugten Uwe Gottswinter und Jenifer Lary. Das Symphonieorchester Vorarlberg unter Hartmut Keil legte sich mit merklicher Spielfreude für die Sänger ins Zeug […].

Schwäbische Zeitung

Schöne Stimmen, ein ohne Abstriche homogenes Ensemble, eine Regie, die die Spielfreude im Durcheinander der Gefühle, Intrigen, Finten und Versöhnungen weckt. Dazu Temperament und Feinzeichnung im Orchester und ein reduziertes Bühnenbild, das alle Möglichkeiten bietet: Das ist Mozarts „Le Nozze di Figaro“ im Vorarlberger Landestheater […].

[…] Nach „Cosí fan tutte“ vor zwei Jahren und „Don Giovanni“ im vergangenen Sommer wird auch die dritte von Mozarts Meisteropern nach einem Libretto von Lorenzo da Ponte mit wenigen Mitteln höchst kurzweilig umgesetzt. […]

In Zusammenarbeit mit dem Wettbewerb „Neue Stimmen“ haben Elisabeth Sobotka und Operndirektorin Susanne Schmidt ein ungemein stimmiges Ensemble zusammengestellt. […]

Zum musikalischen Glanz der frischen Stimmen trägt das höchst beweglich agierende Symphonieorchester Vorarlberg mit sprechend artikulierenden Bläsern und Streichern bei. Hartmut Keil führt es zu einem homogenen, farbigen Klang und gestaltet die Rezitative am Hammerflügel so fantasievoll und geistreich, dass aus dem kleinen Orchestergraben die Funken sprühen. […]

Kronen Zeitung Vorarlberg

[…] das Ergebnis war heuer fabelhaft und zeigte, dass gutes Musiktheater nicht immer große Stars und eine üppige Ausstattung braucht. […]

[…] Es war die Spielfreude des jungen Ensembles, das die Aufführung trug, verbunden mit der Musik, die das famose SOV darbot. Geleitet hat das alles Hartmut Keil […]. Er begleitete zudem auf dem Hammerflügel die Rezitative und das mit einer musikalischen Fantasie, die ein wahres Vergnügen der Extraklasse war.

Voller feiner Anspielung hat auch Jörg Lichtenstein die Regie gearbeitet. […]

Alle Sänger sind großartig, genannt seien hier allerdings die fabelhafte Gräfin von Mojca Bitenc, die Vorarlbergerin Clara Corinna Scheurle als Marcellina mit starker Bühnenpräsenz […]. Ebenfalls eindrucksvoll ist der zweite Vorarlberger des Ensembles, der Bass Martin Summer. […]

[…] Das Publikum jubelte frenetisch.

ORF 2 Vorarlberg

[…] Bei der gestrigen Premiere der Mozart-Oper „Die Hochzeit des Figaro“ begeistern die jungen Sänger sowohl Publikum als auch Kritiker.

Abgerundet wird das Stück durch die gelungene Inszenierung von Regisseur Jörg Lichtenstein […].

[…] Die Bregenzer Hochzeit des Figaro verbindet Fantasie und umwerfende Musikalität zu einem Opernabend für den es zu Recht nichts als Begeisterung gibt.

St. Galler Tagblatt

[…] wenn ein Stück so anspruchsvoll und dennoch federleicht, szenisch schon derart gründlich ausgelotet ist wie „Le nozze di Figaro“. Kann man ihm überhaupt noch einen neuen, originellen Dreh geben? Man kann. Erstens mit jungen, vielversprechenden Sängern […]. Zweitens klappt es, wenn ein Bühnenbildner so beherzt wie Nikolaus Webern die Flucht nach vorn antritt und die Einrichtung auf Türen und Türrahmend reduziert. […]

[…] Adam Kutny ist ein kernig-voluminöser Figaro, Anat Edri als Susanna eine kluge, geradlinige Braut […]. Vincenzo Neri als Graf gockelt mit selbstbewusster Eleganz und Wendigkeit; Natalia Skrycka als Page Cherubino erntet reichlich Szenenapplaus für so viel jugendlich libidinöse Verwirrung in Spiel und Stimme. Überragend ist Mojca Bitenc als Gräfin, was freilich die Leistung der übrigen nicht in den Schatten stellt.

Nach „Così fan tutte“ […] und „Don Giovanni“ im vergangenen Sommer bildet „Le nozze di Figaro“ den krönenden Abschluss des Mozart-Zyklus. […]

[…] Vielmehr hört Lichtenstein genau auf jedes Detail aus dem Graben und führt die Figuren Note für Note, Wort für Wort durch die gar nicht so komische Komödie. […] Für die vorherrschenden Machtverhältnisse findet er prägnante Bilder.

KULTUR Online

Da wurden am Montag bei der Premiere der jüngsten Produktion des Opernstudios der Bregenzer Festspiele im restlos ausgebuchten Theater am Kornmarkt kühnste Erwartungen der heimischen Opernfreunde erfüllt und oft sogar übertroffen. […]

[…] Jörg Lichtensteins witzige, bis ins Detail logisch durchdachte, charmante Inszenierung voll Tempo und Temperament, die das personalintensive und textlastige Werk zu einem komplexen Kammerspiel formte. Dazu kam eine Besetzung, die einen sofort vergessen ließ, dass es sich dabei um keine ausgebufften Profis, sondern um angehende junge, beim Opernstudio Berlin […] perfekt ausgebildete Sängerinnen und Sänger handelte, die ihre Chance nutzten und aus der Vorlage auch gleich ein Fest der Stimmen machten.

Als drittes kommt unser Symphonieorchester Vorarlberg ins Spiel, dem mit dem wunderbaren, in Bregenz lebenden Hartmut Keil am Pult und am Hammerklavier […] ein abgerundeter Mozartklang gelang. […]

[…] Jörg Liechtenstein ist ein viel zu intelligenter Regisseur, um sich in einer Tür-auf-Tür-zu-Plattitüde wie im Bauerntheater zu ergehen. Für ihn sind Türen klug genutzte Metaphern für ein raffiniert umgesetztes Bäumchen-wechsle-dich-Spiel um Intrigen und (falsche) Identitäten, um versteckte und verbotene Liebschaften und Botschaften. Und das funktioniert perfekt, nicht zuletzt auch dank eines überaus spielfreudigen Ensembles.

Der Westallgäuer

[…] Das Publikum nahm die Inszenierung mit viel Beifall auf.

[…] Es ist ebenso naheliegend wie wirkungsvoll, die Tür als Gestaltungsmotiv für „Figaros Hochzeit“ zu wählen.

[…] Sie [die jungen Künstler] führen beachtliches Stimmvolumen und die unbedingte Bereitschaft ins Feld, ihren Charakteren durch engagiertes Spiel Profil und Witz zu verleihen. […]

[…] Einige gute Einfälle, etwa der Akku-Schrauber im Rokoko-Schloss oder kurze Choreografien mit Glieder-Puppen-Bewegungen zünden […].

In Erinnerung bleiben von diesem Opernabend neben den von Bühnenbildner Nikolaus Webern effektvoll präsentierten und genutzten Türen neun beeindruckende Stimmen, unter denen Natalia Skrycka als Cherubino hervorsticht, intensive Soli und berührende Duette, Terzette und Quartette. Das munter aufspielende Symphonieorchester Vorarlberg legt unter der Leitung von Hartmut Keil viel Wert auf eine die turbulente Handlung spiegelnde Dynamik.

Austria Presse Agentur – APA

Ein Highlight des Stücks ist das Bühnenbild von Nikolaus Webern, der den Darstellern lediglich zwölf verschiebbare Barocktüren gibt, die höchst raffiniert zum Einsatz kommen. […]

[…] „So werden alle zufrieden sein“, lassen Mozart und Da Ponte die Liebespaare am Ende singen. Zufrieden war am Premierenabend auch das Publikum – auf eine Fortsetzung des Opernstudios kann man sich jedenfalls freuen.

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