Stand: 8.8.2011
Die Premiere war ein Opernwunder. […] Bregenz hat ein neues Opernwunder.
Warum erst jetzt? […] eine Produktion, die nicht nur zum Stärksten gehört, was dort bislang zu erleben war, sondern auch die entscheidende Frage provoziert: Warum erst jetzt? […] eine Musik der großen Geste, verschwenderisch, raumgreifend, die über Grenzen drängt und daher erst hier so richtig Luft zum Atmen und Ausschwingen bekommt. […] Enorm energiereich spielen die Wiener Symphoniker, reaktionsstark und doch klangbewusst: eine im Doppelsinne Starkstrom-Deutung, die keinen Takt ins Gefühlige kippt. […] Rechtfertigen muss sich nach dieser Premiere also keiner mehr für André Chénier: Das ist sein Comeback.
[…] le bouche à oreille est excellent, les critiques aussi. En effet. Ce Chénier est l’un des plus beaux spectacles vus à Brégence. […] Une incroyable réalisation, qui se révèle tout à la fois rappel du contexte historique et lieu des actions parallèles: superbement habillés par Constance Hoffman (ses costumes sont un festival d’inventivité) […] Au final, les chanteurs (Hector Sandoval en Chénier, Norma Fantini en Maddalena et Scott Hendricks en Gérard, tous excellents) saluent comme des athlètes : ils ont raison. […] La Révolution se fait émerveillement, et la Terreur émotion.
Die Revolution ist geglückt […] atemberaubendes Finale.
staunenswertes Bühnenbild. […] nicht nur hollywoodtauglich, sondern ein abendfüllendes Spektakulum […] die ganz große Bregenz-Show. [...] Das ist Augen- und Ohrenfutter [...]
Revolution auf dem Mont Marat [...] Die letzten Abenteuer des Abendlandes finden vermutlich auf Freilichtbühnen statt. […] eine ganz sublime Kulisse […] deren surreale Orte in der Summe an die Allegorien eines Pieter Bruegel erinnern … […] es fasziniert einmal mehr, wie virtuos die Bregenzer Bühnentechnik sie alle lenkt. […] wie überhaupt die Bildsprache dieses Theaters den unheimlichen Traumwelten des 20. Jahrhunderts sehr nahe ist. […] intensive Bilder … […] letztlich wirkt die Produktion auch durch erstklassige sängerische Leistungen. […] Bregenz hat ein neues Opernwunder.
Bombastisch in jeglicher Beziehung ist diese Neuinszenierung geraten, bei der auch der Dirigent Ulf Schirmer den Wiener Symphonikern mehr das Grelle als das Lyrische und Melodienselige aus Umberto Giordanos Partitur entlockte. Große Gefühle und große Gesten, aber auch große Stimmen beim Sängerensemble: Héctor Sandoval gibt mit kraftvollem Tenor den Titelhelden ab, während Scott Hendricks mit baritonaler Macht André Chéniers Freund und Gegenspieler Carlo Gérard bestens personifiziert. Vor allem jedoch brilliert Norma Fantini als Andrés Freundin Maddalena di Coigny mit ihrem ebenso kernigen wie geschmeidigen Sopran und zeigt höchst nachvollziehbar, wie mit Liebesgefühl und prachtvollem Gesang die Standesgrenzen zwischen dem Adel und dem Bürgertum bis zum gemeinsamen Tod überwunden werden können.
Wenn bei Bregenz die rote Sonne im See versinkt, beginnt auf dem See das Drama um André Chénier.
[...] Die Bregenzer Festspiele: Das ist nicht einfach nur Oper, das ist
eine Riesenshow [...] es macht Riesenspaß sich das anzuschauen.
Das Ergebnis rechtfertigte die Stückwahl. Für dieses und das nächste Bregenzjahr dürfte der Chénier sich als eine Attraktion der Sonderklasse herumsprechen. […] Ein enormer Wurf war wieder das Bühnenbild.
Grandios inszenierte Oper André Chénier eröffnet die Bregenzer Festspiele […] Mit einem beeindruckenden Bühnenbild und gewagten Stunts machen die Bregenzer Festspiele ihrem Ruf alle Ehre. […] imposantes optisches Konstrukt für die Fülle der Melodien, Stimmungen und Bilder … […] Als Augenweide und Nervenkitzel dürfte die Bregenzer Fassung voll aufwühlender Gefühle kaum zu toppen sein.
Eine "atemberaubende Aufführung" und das Orchester spielte grandios.
David Pountney und seine Bregenzer Mitstreiter waren ein wenig unsicher, ob man eine weniger bekannte Oper als Aida oder die Zauberflöte auf die Seebühne bringen kann. Man kann. […] Und wer Andrea Chénier einmal so eindringlich miterlebt hat wie hier, bringt zumal die Tenorarien, die so in den Fluss der Musik eingebettet sind, dass sie sich Applaus verbieten, sein Leben lang nicht mehr aus dem Kopf.
[D]as monumentale Bühnenbild von David
Fielding präsentierte sich in stimmungsvollem Abendrot vor der
Bodensee-Kulisse. Die fast 7000 Zuschauer erlebten ein furioses
Revolutions-Spektakel. […] Regisseur Keith Warner setzt, passend zum
Thema Revolution, auf Action und Spektakel: Tänzerinnen und Tänzer
bewegen sich, an Seilen gesichert, in luftiger Höhe. Akrobaten stürzen
sich mit Salti in den See, zum Tod verurteilte Bürger zappeln hoch über
der Bühne am Galgen. […] Passend zur Handlung, wird die Skulptur von
Scheinwerfern in romantisches Blau oder blutiges Rot getaucht. […] Dank perfekter Tontechnik erlebt das Publikum die Solisten, Chöre und das Orchester in ausbalancierter Akustik.
Die von David
Fielding mit liebevoll gestalteten Details versehene Skulptur erweist
sich im Verlauf des Abends als erstaunlich variabel und verändert ihr
Antlitz mit dem Gang der Handlung. Auch Keith Warners Regie setzt alles
daran, ein kinogewöhntes und -verwöhntes Publikum zwei Stunden lang bei
der Stange zu halten. Sie tut dies gekonnt und mit viel Action, ohne
dabei die Musik aus dem Bewusstsein zu verlieren. [...] Dirigent Ulf
Schirmer fächert die Partie vielfarbig auf [...] stimmiger
Gesamteindruck [...]
Ein Spektakel zum Staunen in Bregenz […] Lohnt sich heuer die Reise
nach Bregenz? Die klare Antwort: Ja! Vielleicht sogar mit zwei
Rufzeichen. […] Keith Warner, der Regisseur, macht das Maximum daraus
und sogar noch ein bissl mehr. Er setzt Heerscharen an Akrobaten,
Tänzern, Choristen, Turmspringern etc. ein und sorgt für ein Spektakel
zum Staunen. […] die attraktivste Bregenzer Seebühnenproduktion seit
Langem. Auf nach Bregenz zur Ehrenrettung von André Chénier!
Aufstand in der Badewanne […] das große Los gezogen. Herrlich leidenschaftliche Musik, prächtige Sänger, dazu eine effektvolle Bühnenshow – Bregenz erlebte eine der glanzvollsten Premieren der letzten Jahre. […] ein Event fürs Auge. Kostüme (Constance Hoffman), Lichtregie (Davy Cunningham) und Inszenierung (Keith Warner) sorgen dafür, dass die zwei Stunden wie im Fluge vergehen. […] Ein Extralob dennoch auch den Sängern. Tenor Héctor Sandoval in der Titelpartie und Bariton Scott Hendricks (Gérard) würden jeder großen Opernbühne zur Zierde gereichen. […] Und Intendant Pountney ist ein Glückskind: Wieder einmal hat er ins Schwarze getroffen. Seine Erfolgsbilanz ist mittlerweile außergewöhnlich.
In diesen Bühnenbauten von David Fielding frappiert Keith Warners Regie durch präzise Agilität und außerordentliche technische Perfektion. So erweist sich André Chenier als packendes Musiktheater. Héctor Sandoval in der Tenor-Titelpartie bietet Verve und schöne Spitzentöne, Scott Hendricks gibt der Rolle des Gérard wuchtigen Baritonnachdruck, Norma Fantini der Maddalena lyrische Sopraneuphorie. Ulf Schirmer hält als Dirigent den besonderen Stilmix des Stücks plastisch in der Balance, und es ist keineswegs überflüssig zu erwähnen, dass die Tontechnik bei der Freiluftaufführung wahre Wunder vollbringt.
Directed by Keith Warner and designed by David Fielding, it does what it needs to do - entertain Bregenz's tourist public with an eye-goggling array of effects and stunts. [...] Héctor Sandoval sings Chénier with ardour and style. Scott Hendricks is the powerful Gérard, Norma Fantini a sympathetic Maddalena, Ulf Schirmer conducts with brio.
Der Orchesterklang ist grandios: Bald aufgefächert, jedes Flötchen-Solo hörbar, bald mächtig im Tutti auf die 14.000 Ohren brechend. […] Und gesungen wird, dass es eine Freude ist.
André Chénier steht der Seebühne sehr gut. […] Eine rundum
tolle Sache, die man nur weiterempfehlen kann. Wer das Stück nicht
kennt, muss es hier kennenlernen.
… ein rasant abschnurrendes Feuerwerk an Regieeinfällen, alle prallbunt … […] Bombastisch in jeglicher Beziehung ist diese Neuinszenierung geraten … […] Große Gefühle und große Gesten, aber auch große Stimmen beim Sängerensemble.
Wieder einmal ist es ein Spektakel – und erneut eine gelungenes. […] Bregenz hat es wieder geschafft. Manchmal tritt das Theater auch heute noch an, als Illusionsmaschine zu verblüffen. [...] dann ist der Zuschauer wieder ein staunendes Kind, überrascht, verzückt, selbstvergessen. Einen Abend lang. […] gelingt das Kunststück, trotz aller Gigantomanie Räume zu schaffen für intime Momente.
Ohne Zweifel ist André Chénier,
mit einer Musik voller Leidenschaft, Dramatik und Gefühl, die richtige
Wahl für die Seebühne. […] Das Leading Team liest sich wie ein
Adelsregister der Opernszene. […] Keith Warners üppiger Ideenreichtum in
dieser Inszenierung ist beeindruckend [...] Der begeisternde
Schlussapplaus galt vor allem den Sängern und dem Orchester. […] Héctor
Sandoval als Chénier besitzt den notwendigen heldischen Glanz sowie die
lyrische Flexibilität. Er verfügt zudem über ein betörendes Timbre und
kann als überzeugender Darsteller begeistern. Norma Fantini wandert als
Maddalena auf den Spuren der Callas und zeigt eine berührende stimmliche
Ausdruckskraft mit viel Glanz und Grandezza in den hohen Tönen […]Sämtliche
weitere Partien sind erstklassig besetzt […] Die diffizile Partitur
wurde vom Hausorchester der Festspiele, den Wiener Symphonikern, mit
Intensität und Virtuosität in allen Instrumentengruppen glänzend
ausmusiziert.
A tale of love and the death staged on a
lake. [...] The action takes place both on and in the water. [..] Stage
design is based on the famous painting - the death of Marat bei
Jacques-Louis David. The head of Marat raises high above the surfaces
of the lake and weighs 60 tons.
Bei den Bregenzer Festspielen wurde die Historienoper spektakulär neu inszeniert. […] Und auch diesmal ist es wieder gelungen, ein Riesen-Bühnenbild mit Ikonen-Qualität zu bauen und dazu auch noch tolle Musik zu machen. [...] Die Sängerleistungen sind durchwegs gut bis sehr gut. […] alles hat Hand und Fuß. Eine Meisterleistung. Das Wichtigste in Bregenz ist und bleibt aber die Bühne selbst, und die ist wieder eindrucksvoll. […] Die Bühne verwandelt sich immer wieder und sieht jedes Mal noch besser aus [...]
Spektakuläre Bühnenbilder bot die Seebühne schon oft. Doch die neue Produktion André Chénier lässt selbst langjährige Fans staunen. […] Schon diese Kulissen würden genügen, um eine Vorstellung auf der größten Seebühne der Welt zum unvergesslichen Erlebnis zu machen. […] Der Regisseur Keith Warner zieht alle Register spektakulärer Effekte. […] sensationell bei der Premiere: Héctor Sandoval und Norma Fantini.
Sein (Gérards) Duett mit Maddalena im dritten Akt ist ein Meisterwerk, vom Bariton Scott Hendricks mit brachialer Stimmenergie und souveräner Ausdrucksleistung erfüllt - großartig. […] Tolle Szene, toller Lärm, aber gar nicht weit von dem druckvoll dramatischen, den theatralen Gehalt der Musik voll auskostenden Spiel der Wiener Symphoniker unter Ulf Schirmer entfernt, das die Aufführung vollends zum Krimi werden lässt. Auch dank des exzellenten Orchesterklangs […]
Eine "perfekte Oper für die Bregenzer Seebühne" hatte Festspielintendant David Pountney André Chénier
genannt. Mit dieser Prognose sollte er recht behalten. Die von höchster
emotionaler Intensität geprägte Musik Giordanos und die Handlung
begeisterte das Publikum. [...] In der Titelpartie brillierte der
mexikanische Tenor Hector Sandoval. [...] Regisseur Keith Warner gelang
der Spagat, spannende Unterhaltung mit Tiefgang zu bieten. [...]
„Wer die Oper kennt, wird bestätigen, daß dieses Werk ein Juwel ist – ein Stück phantastisches Musiktheater reinsten Verismo-Klanges. […] Die Bregenzer Festspiele sind einmalig und unvergleichbar, denn Bregenz bietet Oper für jedermann. […] Sensationell ist jedes Jahr wieder das Erlebnis der […] Tonanlage, wo man Musik und Sänger teilweise fast besser hört, wie im geschlossenen Opernhaus. […] David Fielding ist mit diesem spektakulären Bühnenbild mal wieder ein Wunderwerk gelungen. […] Einfach wunderbar diese Beleuchtung (Davy Cunningham) […] Nach zwei pausenlosen Stunden endet dieser Verismo-Traum mit den Spitzentönen im Unisono der Liebenden: ‚la nostra morte è il trionfo d’ell amor!‘ Die Liebe siegt… über den Tod hinaus: ‚Viva la morte insiem!‘ Keine Oper endet so wunderbar… so ergreifend schön.“
"Complimenti" - das einfache Wort eines Konzertbesuchers aus Italien im Anschluß an die Vorstellung mit leichter Verbeugung, zum Festspielhaus hin, also sinnbildlich zur Intendanz, zu den Künstlern, zum Orchester [...], sagt alles. Ein grossartiges Programm! Die ergriffene Verbeugung des Besuchers aus Italien fasste zusammen: ein aktuelles, ein mitreissendes Thema zusammengebracht mit hoher künstlerischer Leistung, einem phantastischen Bühnenbild in imponierender Umgebung. Bregenz: ein europäischer Kulturstandort, mit den jährlichen Festspielen [...] auf allerhöchstem Niveau!
Das Spektakel, das die Bregenzer Festspiele jeweils ihrem Publikum
bieten, ist filmreif. Und zwar so sehr, dass es sich selbst James Bond
im Streifen "Ein Quantum Trost" nicht nehmen ließ, im und hinter dem
Bregenzer Opernbühnenbild zu ermitteln. Doch, sorry James, wir müssen
das hier so sagen: Wenn man die Bilder und die Actionszenen sieht, die
die Bregenzer Opernmacher und die Artisten von Airealistic dieses Jahr mit dem Stück André Chénier [...] auf die Bühne zaubern, ist man gerührt und geschüttelt.
Die Musik und vor allem der Hauptdarsteller Hector Sandoval haben sehr überzeugt.
Die Wahl des Werks zeigt den hohen künstlerischen Anspruch der Bregenzer, die mehr als nur vertraute Massenunterhaltung bieten wollen. […] eine spektakuläre Inszenierung […] Man kann sich an diesem von Kascheuren und Lichttechnik lebensecht ausgestalteten Marat gar nicht sattsehen. […] Haften aber bleiben die Bilder.
Weniger Spektakel, mehr Oper – so lässt
sich die Stoßrichtung des neuen Spiels auf dem See am besten umschreiben
[…] konzentriert sich André Chénier wieder mehr auf die
Grundtugenden der Oper und auf die Musik und entwickelt ein intelligent
durchdachtes Spiel. Was schöne Effekte nicht ausschließt. So etwa das
Ballett in den historischen Kostümen von Constance Hoffman […] Doch das
Reißerische bleibt dieses Mal ausgespart […] der akustische Raum stülpt
sich nun – dank dem Bregenzer Soundsystem BOA – über den Zuhörer und
zieht ihn mitten in das Geschehen. Ein überwältigender Moment […] Aber
auch gesungen wird in Bregenz so gut wie lange nicht mehr. […]
Es ist nicht nur eine bildgewaltige Inszenierung, sie überzeugt auch musikalisch. Keith Warners Neuinszenierung von Umberto Giordanos André Chénier wird sich in Bregenz schnell als Magnet erweisen.
Warner
doesn’t miss any opportunity to have extras plunging from a great
height into the lake — the captive non-singing Idia Legray, with whom
the heroine Maddalena di Coigny exchanges place on the tumbril, taking
Chénier to his execution, has to tread water for what seems like an
eternity in the Conciergerie scene — but both give the festival the
popular spectacle for which Bregenz, the least elitist of the big
European opera junkets, is famous. Constance Hoffman’s costumes add
period colour bordering on grotesquerie. [...]
Scott Hendricks
blustered effectively as the resentful and sexually jealous Gerard.
Among the cameo parts, Rosalind Plowright doubled as an über-glamorous
Contessa and stoical Madelon, although why she had to sing from between
Marat’s teeth remained a mystery. Peter Bronder was the slimy,
fetish-dressed spy, Incredibile.
Nach zwei Stunden fesselnder
Verismo-Oper vor dem Hintergrund der französischen Revolution,
turbulenten Szenen, kantablen Arien, wunderbaren Duetten und grandiosen
Chören gab es auf der Bühne zwar kein Happy End, dafür viel
Schlussbeifall für die Protagonisten und das Leading Team. [...] Die einem breiten Publikum ziemlich unbekannte Revolutionsoper André Chénier
gehört nach dieser grandiosen musikalischen und optischen
Interpretation viel häufiger auf die Spielpläne der Opernhäuser -
vorausgesetzt, sie können die Hauptpartien so glanzvoll besetzen wie
Bregenz. Fazit: Nach Bregenz kommen, anhören, ansehen und staunen. [...]
In der Premierenbesetzung glänzten der mexikanische Tenor Hector
Sandoval in der Titelpartie des André Chénier, die italienische
Sopranistin Norma Fantini berührte als Maddalena und der in Bregenz
populäre US-Bariton Scott Hendricks beeindruckte als Carlo Gerard.
Applaus gab es ebenso für den Prager Philharmonischen Chor und den
Bregenzer Festspielchor sowie für Stunt-Akrobaten, die in luftiger Höhe
auf Marats Kopf tanzten oder nach waghalsigen Salti im See landeten.
[…] ein im Opernbetrieb unterschätztes Werk, das nun ausgerechnet in der Bregenzer Open-Air-Aufführung überzeugte. […] Das war beeindruckend zu hören.
[...] steht diese Neuproduktion, die auch im kommenden Festspielsommer zu sehen sein wird, in der Tradition des großen Opernkinos, mit dem die Bregenzer Festspiele das klassische Musiktheater in den vergangenen Jahren zum massentauglichen Public-Viewing-Event perfektioniert haben. Am Set wird vor hollywoodwürdiger Kulisse ästhetisch auch diesmal nicht gegeizt. Die raffinierte Bühnenmaschinerie produziert Bilder in bester Blockbustermanier. [...]Mit pastosen Klangfarben werden aber auch die Seelenwinkel des intimen Dreieckspiels bis zum bittersüßen Gänsehautfinale sensibel ausgeleuchtet.
Mit größerer Berechtigung ragte wohl noch kein Bühnenbild aus den sanften Wellen des Bodensees […] Zusammenwirken von zündender, von einem guten Ensemble getragener Musik und eindrucksvoller szenischer Umsetzung […] ein verdienter großer Erfolg [...]
Die fulminante Bühnenkonstruktion und eine effektvoll-präzise Inszenierung wurden auf der Seebühne glücklich ins Trockene gebracht […] Der Tote wirkt. […] Tolle Produktion.
Die akustische Aufbereitung und Verstärkung in Bregenz ist auch dieses Jahr erstklassig. […] David Blakes komponierte Zwischenmusik eine überzeugende Lösung, die Orts- und Zeitwechsel zwischen den Bildern des Stücks ohne jeden Umbruch umzusetzen.
Ohne Scheu vor emotionalen Überwältigungsattacken entfesselt Ulf Schirmer die ganze Wucht des italienischen Verismo, blechgepanzert, wo es sein muss, rückhaltlos süßlich in den Liebesszenen, ein Dirigent, der immer szenisch mitdenkt, sich zum Diener der Handlung macht, zum Animateur und Erzähler. Mit so einem Maestro kann musikalische Kommunikation auch über weite Strecken funktionieren. Bei Schirmer fühlen sich die Solisten so sicher, dass ihnen genug Aufmerksamkeit bleibt für die Szene. Denn in Bregenz aufzutreten, gehört zum Anspruchsvollsten, dem sich Opernprofis stellen können.
Spektakulär ist vor allem das
Bühnenbild. Ein riesiger Torso ragt aus dem Bodensee, der sozusagen eine
Badewanne darstellt. [...] Tod, Drama und Liebe - aufgeführt auf dem
übergroßen Modell von einem toten Revolutionsheld.
André Chenier ist ein im Opernbetrieb unterschätztes Werk, das nun ausgerechnet in der Bregenzer Opern-Air-Aufführung überzeugte. […] Ulf Schirmer ist der einzige Dirigent, der sich mit Akustiker Wolfgang Fritz wochenlang zusammensetzt, um das ausgeklügelte Tonsystem mit seinen 500 Lautsprechern musikdramatisch optimal zu nutzen. Das war beeindruckend zu hören […] Doch die Bregenzer Seebühne bietet ja immer auch spektakuläre Inszenierungen.
[...] alle üppig, aber dramaturgisch hilfreich kostümiert [...] Es findet sich Brandaktuelles wie die Anklage, dass da ein Land seine Dichter mordet [...]
Die Premierenbesetzung der drei Hauptfiguren mit Héctor Sandoval (André Chénier), Scott Hendricks (Carlo Gérard) und Norma Fantini (Maddalena) lässt praktisch keine Wünsche offen.
Das Leading Team hat für den zweistündigen Opernabend poetische, aussagekräftige Bilder entwickelt: eine Gradwanderung zwischen tradierter und heutiger Bühnenästhetik für alle Besucherschichten. [..} Große Oper mit Gefühl und Leidenschaft.
Gelungenes Revolutionsspektakel […] Die Bregenzer Crew muss sich nicht verstecken. [...] Keith Warner hat sich offenbar erst von Akt zu Akt warminszeniert und – was auf der Seebühne schwierig ist – Übersichtlichkeit erzeugt. […] Und der Prager Philharmonische und der Bregenzer Festspielchor dürfen in das Lob einbezogen werden. Ulf Schirmer leitete die Wiener Symphoniker mit durch Umsicht gebändigtem veristischem Feuer.
Das Bühnenbild ist nicht nur gigantisch, sondern auch grandios. [...] Starke Bilder [...] Imposantes leisten die Acrobatic Performers, die, was auf Bühnen gewöhnlich horizontal geschieht, hier vertikal ausführen, staunenswert die teils völlig neuartige Technik [...].
[...] Es gehört keine große Prophetengabe dazu, dass der Riesentorso seinen Platz finden wird in der Ahnengalerie legendärer Bregenzer Bühnenbilder neben dem Knochenmann von Maskenball oder der Freiheitsstatue von Aida. ... Die Kostümbildnerin Constance Hoffman macht daraus ein Fest fürs Auge.[...] Was in Bregenz bestens funktioniert, ist die Opulenz der Musik. Ulf Schirmer und seine Wiener Symphoniker geben dem Affen Zucker. Verismo pur. Keine Angst vor Emotionen. Auch nicht bei den Sängern. ... Seeoper ist immer Showtime, nichts für Puristen. Aber Keith Warner versteht sich neben all dem Spektakel auch auf stille Momente. [...] Mag die Maschinerie auch noch so aufwendig sein, wir merken nichts davon. [...] Stattdessen: Gut gemachtes Hollywood-Kino im Breitwandformat, live. [...]
Begeisterung für André Chénier […] Gelungene Eröffnungspremiere in Bregenz [...]In der Titelpartie des Dichters André Chénier [...] brillierte der mexikanische Tenor Hector Sandoval. Er beherrschte gestern Abend nahezu alle Klangfarben, die diese Rolle erfordert. […] Regisseur Keith Warner gelang der Spagat, spannende Unterhaltung mit Tiefgang zu bieten. Trotz einzelner spektakulärer Effekte und Stunteinlagen erhielt die Musik genügend Raum.
Hoch oben, aber nicht kopflastig […] effektvoll musikalisch und mit
höhensicheren, aber dunkel timbrierten Stimmen interpretiert, fehlt es
der 1896 uraufgeführten Oper von Umberto Giordano an nichts. […] Mit
Hector Sandival haben die Festspiele zudem einen Künstler gefunden, der
der die enormen Schwierigkeiten der Titelpartie gut bewältigen kann.
Sehr höhensicher und trotz der enormen Strapazen an diesem kalten Abend
verleiht er der Figur auch Glaubhaftigkeit – und entsprechende Wärme.
[…] Wunderbares Bildsymbol […] Dafür hat Keith Warner auf dieser
einzigartigen, realistischen, aber auch innovativen Bühne eine Sprache
gefunden, an der er bruchlos festhält. […] Eine dichte, vielschichtige
Erzählung wurde hier so zur Wirkung gebracht, wie es nur an diesem Ort
geschehen kann.
Umberto Giordanos André Chénier feierte gestern Abend eine glanzvolle Premiere. [...] all dies beeindruckt, fordert, verlangt, ob all des großen Geschehens fast einen zweiten oder dritten Besuch der Oper, um die verpassten Details zu entdecken. [...] Dauer-Action ist angesagt auf der Seebühne, rasant, fulminant und die zwei Stunden der Inszenierung fliegen im Nu vorbei. […] Nach dem Erlebten und dem langanhaltenden Applaus des Publikums wurde klar: Diese Oper sollte man gesehen haben, eventuell sogar öfter.
Besonders enthusiastisch feierte das Publikum die Darstellerinnen und Darsteller:
den mexikanischen Tenor Héctor Sandoval in der Titelrolle des Dichters André Chénier, die italienische
Sopranistin Norma Fantini als Maddalena und den aus den USA stammenden Bariton Scott Hendricks
als Diener Carlo Gérard. Die Inszenierung des britischen Regisseurs Keith Warner geizte nicht mit Effekten und Massenszenen.
Die Nacht der extralangen Messer […] Keith Warner fackelt eine rund zweistündige Effektorgie ab […] Hut ab: In solchen Momenten gelingt Keith Warner Spektakel mit Symbolkraft, Brimborium mit Köpfchen.
Der Nachbau des berühmten Kunstwerks ist spektakulär an sich. […] schöne wie schockierende Bilder […] Die Optik und Funktionalität des Bühnenbildes stimmen. […] fein herausgearbeitete Klangfarben.
Große Abendunterhaltung […] Großes Kino, Hollywood-Musiktheater.
André Chénier als monumentales Spektakel [...] Vor allem jedoch brillierte Norma Fantini als Andrés Freundin Maddalena die Coigny … [...] wunderschön innig zelebrierten Duette [...]
Die „Revolution“ auf dem Bodensee ist geglückt, der Spagat zwischen Kunst und Kommerz wieder einmal gelungen. Die Aufführung von Umberto Giordanos (1867-1948) Revolutionsoper André Chénier am Mittwochabend hat gehalten, was das spektakuläre Bühnenbild versprach. […] Bravorufe gibt's am Schluss auch für die Solisten. […] Die Sänger überzeugen das Publikum nicht nur stimmlich, sondern auch durch körperliche Fitness. […] Obwohl dem Werk bekannte Opernhits fehlen, tauchen immer wieder vertraute Revolutionsklänge an, darunter das „Ça ira“ und die „Marseillaise“.
Kluge Regie fern des Spektakels […] ein großer Erfolg [...]
Viel raffinierte Symbolik prägt die gesamte Inszenierung […] Den Bühnenakteuren ist durch die Bank ein Kompliment zu machen.
In Bregenz ist Regiehandwerk auf höchstem Niveau zu besichtigen
Spektakuläres Spiel um Liebe und Revolution […] Wirkungsvoll
choreographiert ist der Eröffnungsakt. Die Opulenz und der Kitsch der
mit fantastischen Turmfrisuren und Kopfbedeckungen bestückten
Gesellschaft ist genauso pittoresk inszeniert wie der Aufstand des Volks
mit Sicheln, Heugabeln und Dreschflegeln. […] in der für Bregenz
einmalig perfekten Akustik optimal übertragen [...]
[...] Das atemberaubende Zusammenspiel von einzigartiger Naturumgebung und bombastischem Bühnenspiel machen einen Abend bei den Bregenzer Festspielen gewiss zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Gelungene Premiere der Revolutionsoper André Chénier […] Mit
der Premiere der Revolutionsoper André Chénier sind am Abend die
Bregenzer Festspiele eröffnet worden. Die 7.000 Besucher auf der größten
Seebühne der Welt waren restlos begeistert.
Ebenfalls aufwändig und nach historischem Vorbild sind die 500 Kostüme und gewagt aufgetürmten Barockperücken der Amerikanerin Constance Hoffmann. Bei der Kulisse klotzt Technikdirektor Gerd Alfons mit technischen Tricks.
Wer die Möglichkeit hat, André Chénier zu sehen, sollte das tun. Es ist, so meine ich, die vielleicht beste Aufführung am See in der Intendanz von David Pountney.
Viele intensive Bilder haben die 6700 Besucher der Opernpremiere André Chénier auf der Bregenzer Seebühne gesehen. […] bezaubernde Stimmungen […] nehmen abenteuerliche Harmoniewechsel mit elegantem Schwung.
Es ist wohl nicht von ungefähr, dass sich immer wieder beim Beschreiben dieser Produktion Worte tiefen Gefühls, ja das Wort Liebe aufdrängt, denn genau das ist es, was herüberkommt, in der wunderbaren Inszenierung durch Keith Warner.
Auf dem Bodensee ist der Spagat zwischen Kunst und Kommerz wieder einmal gelungen. Die Aufführung von Umberto Giordanos (1867-1948) Revolutionsoper André Chénier am Mittwochabend hat gehalten, was das spektakuläre Bühnenbild versprach. Nach einem atemberaubenden Finale jubelt das durchfrorene Premierenpublikum den Künstlern zu.
Die Revolution auf dem Bodensee ist geglückt, der Spagat zwischen Kunst und Kommerz wieder einmal gelungen.
Ein aufwendiges Bühnenbild und die Sänger begeistern das Publikum. [...] Bei der Kulisse klotzt Technikdirektor Gerd Alfons mit technischen Tricks.
[...] musikalisch überzeugende Aufführung […] große Dramatik und perfekte Höhen zeigt Norma Fantini als Maddalena
Den Kritikenspiegel zur zweiten Spielsaison von André Chénier 2012 finden Sie ]hier.