Bregenzer Festspiele
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Gekommen, um zu bleiben

Bregenz, 8.7.22. Er ist ein vielbeschäftigter Mann. Seit der Spielzeit 2021/22 ist Enrique Mazzola musikalischer Direktor der Lyric Opera of Chicago. An die Deutsche Oper Berlin kommt er immer wieder

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Bregenz, 8.7.22. Er ist ein vielbeschäftigter Mann. Seit der Spielzeit 2021/22 ist Enrique Mazzola musikalischer Direktor der Lyric Opera of Chicago. An die Deutsche Oper Berlin kommt er immer wieder als Erster ständiger Gastdirigent, weitere Dienstreisen führten ihn in den vergangenen Wochen nach London und Amsterdam. Im Mai haben ihn die Bregenzer Festspiele zum Conductor in Residence ernannt – ein Schritt, der die gegenseitige Verbundenheit zum Ausdruck bringen soll. Im Jahr 2016 gab er bei einem Orchesterkonzert sein Debüt in Bregenz, drei Jahre später leitete er Rigoletto auf der Seebühne musikalisch. Heuer dirigiert er dort Madame Butterfly. Engagements für 2023 (Ernani im Festspielhaus) und 2024 (Der Freischütz auf der Seebühne) sind fixiert.

Gemeinsame Mission
Was bedeutet dem Italiener die neu geschaffene Position des Conductor in Residence? „Mir liegen nachhaltige künstlerische Partnerschaften besonders am Herzen. Ich freue mich darauf, diese Partnerschaft mit den Bregenzer Festspielen vertiefen und die faszinierende Welt der Oper für ein größeres Publikum öffnen zu können“, erklärt er zwischen zwei Proben. Seine Arbeitstage sind derzeit lang, seiner spürbaren Begeisterung tut das keinen Abbruch.

Präzise Abstimmung
Nach getrennten Proben mit den Sängerinnen und Sänger auf der Seebühne, den Symphonikern in Wien und wiederum den Sängerinnen und Sänger zurück in Bregenz steht die Bühnenorchesterprobe, im Branchenjargon kurz „BO“, am 11. Juli kurz bevor. Erstmals kommen Orchester, Sängerinnen und Sänger und – der in Bregenz besondere Faktor – Bühne zusammen. „Für mich ging es im Vorfeld darum, beiden Gruppen dieselben Ideen, dieselben Tempi zu vermitteln. Wenn die BO reibungslos abläuft, ist mir das gut gelungen“, sagt Mazzola mit einem verschmitzten Lächeln. Bereits am 20. Juli feiert Madame Butterfly Premiere.

Wie bei jedem Stück auf der Seebühne ist in dieser finalen Phase eines besonders wichtig: „In einem normalen Opernhaus blicke ich den Sängern direkt in die Augen. Hier läuft es anders, nämlich über Kameras. An den fehlenden Augenkontakt muss man sich zunächst gewöhnen und der Technik ganz vertrauen.“

Signalfarbe Rot
Enrique Mazzola fällt auf, was nicht nur, aber auch an seiner roten Brille liegt. Dabei war sie ursprünglich kein bewusst gesetztes modisches Signal, sondern eine Notlösung. Seine dunkle Brille war kurz vor einem Konzert kaputtgegangen, als Ersatz stand nur ein rotes Modell zur Verfügung. Doch ein Journalist der Financial Times bezeichnete sie in einem Artikel als Mazzolas Markenzeichen. Das gefiel ihm, mittlerweile ergänzt er bei Auftritten Details wie Manschettenknöpfe, Schnürsenkel oder Einstecktuch in dieser Farbe. Auf dem Social-Media-Kanal Twitter, wo Mazzola über 2.000 Menschen folgen, hat er ein passendes Hashtag kreiert: #rossomazzola.

Starke Identifikation
Bregenz mit seinen Festspielen als wiederkehrende Heimat auf Zeit – an dieser Konstellation hat der sympathische Künstler viel Freude. Besonders schätzt er das große Engagement der Einheimischen für das Festival, das es seit der Gründung gibt. Als die Festspiele kurz nach dem Zweiten Weltkrieg noch in den Kinderschuhen steckten, war Privatinitiative eine wesentliche Hilfe. Mazzola spricht von einem wundervollen „Entrepreneur-Spirit“, den er spüre. Dieser besondere Geist – noch so ein Punkt, der ihm das Gefühl gibt, in Bregenz genau am richtigen Ort gelandet zu sein.

Die Bregenzer Festspiele 2022 finden von 20. Juli bis 21. August statt. Tickets und Infos unter www.bregenzerfestspiele.com Telefon 0043 5574 407 6.

(tb)

02.06.2022 PK Wien Enrique Mazzola (Conductor in Residence der Bregenzer Festspiele)
© Bregenzer Festspiele / Heinz-Stephan Tesarek
16.05.2022 Enrique Mazzola © Bregenzer Festspiele / Dietmar Mathis

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