Bregenzer Festspiele
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Eine Sommer-Seebühne im Winter

Bregenz, 20.12.17. Die Carmen-Kulisse muss während der Wintermonate unbeschadet im eiskalten Bodensee überdauern, um im kommenden Sommer erneut das Publikum zu begeistern

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Bregenz, 20.12.17. Die Carmen-Kulisse muss während der Wintermonate unbeschadet im eiskalten Bodensee überdauern, um im kommenden Sommer erneut das Publikum zu begeistern

Bühnenmeister Manfred Achberger und sein Team machen das Bühnenbild winterfit.

Wird die Seebühne im Herbst komplett abgebaut oder bekommen die Hände einfach Handschuhe?
Wind, Wellen und Niederschlag können der Bühne zwar so gut wie nichts anhaben, denn die Bühne inmitten des Bodensees ist konstruiert wie ein großes Wohnhaus und hält Sturmböen von bis zu 120 Kilometern pro Stunde stand.

Jedoch verbergen sich zahlreiche Lautsprecher, Scheinwerfer und elektronische Apparaturen im Bühnenbild, die nun allesamt ausgebaut und im Festspielhaus gelagert werden. Zu empfindlich sind sie für Frost und Dauerfeuchte.

Wie bereitet ihr die riesige Bühnenfläche auf hohe Schneemassen vor?
Unsere Bühne muss im Jahresverlauf mehr als 50 Grad Temperaturunterschied aushalten, von eisigen Minusgraden im Winter bis zur Gluthitze an hochsommerlichen Tagen. Dies alles wird bereits bei der Planung mitbedacht, um die dafür am besten geeigneten Materialien zu verwenden. Das immense Gewicht großer Schneemassen trägt die Seebühne mühelos, bis zu 250 Kilogramm pro Quadratmeter sind kein Problem.

Das zweite Jahr Carmen liegt vor euch, also kein Aufbaujahr. Wie sehen eure Tätigkeiten in den Wintermonaten aus?
Vor allem Instandhaltungen stehen bei uns an der Tagesordnung. Jedoch sind wir auch schon voll in die Planung des Bühnenbildes für Rigoletto involviert, das Spiel auf dem See 2019/20. Außerdem unterstützen wir unsere Kollegen bei Veranstaltungen im Festspielhaus, beispielsweise Kongresse, und kümmern uns um die Personalplanung für den Festspielsommer 2018.

Was würde passieren, wenn der See zufrieren würde?
Sollte der Bodensee rings um die Bühne tatsächlich gefrieren, was selten vorkommt, dann prüfen wir tagesaktuell den dadurch entstehenden Druck auf die Kulisse, gegebenenfalls auch während der Feiertage. Wird er zu groß, könnte die Bühnen-Außenhaut eingedrückt und stark beschädigt werden. Das müssten wir verhindern.

Und wie?Achberger zeigt auf einen Geräteschuppen, in dem fünf schwere Motorsägen lagern.
Die Kettensägen eignen sich nicht nur für Holz, sondern auch bestens für Eis.

(lk)

19.12.2017 Schneebühne © Bregenzer Festspiele / Axel Renner
18.12.2017 Christbaum Seebühne © Bregenzer Festspiele / Karl Forster
18.12.2017 Christbaum Seebühne © Bregenzer Festspiele / Karl Forster

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