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Ein ungekannter Hofnarr, ein kleines Jubiläum und einige Ritter

Rigoletto erstmals auf der Seebühne

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Rigoletto erstmals auf der Seebühne
Verdi-Oper eröffnet 74. Bregenzer Festspiele

Bregenz, 14.11.18. Eine besondere Premiere erwartet die Festspielgäste im kommenden Sommer: 73 Jahre nach Festivalgründung erklingt erstmals die bekannte Arie „La donna è mobile“ auf der Bregenzer Seebühne. Das Sommerfestival am Bodensee präsentiert Rigoletto als Spiel auf dem See. Die Oper von Giuseppe Verdi eröffnet am 17. Juli die nächstjährige Festspielsaison, bis zum Saisonschluss am 18. August stehen 26 Seebühnen-Vorstellungen auf dem Programm.

Im Mittelpunkt der Oper im Festspielhaus steht mit dem „Ritter von der traurigen Gestalt“ eine der bekanntesten Figuren der Weltliteratur: Don Quichotte von Jules Massenet feiert am 18. Juli Premiere. Die Werkstattbühne wird mit einer Uraufführung und einer Österreichischen Erstaufführung erneut zum Ort für zeitgenössisches Musiktheater. Das Kornmarkt-Theater ist nicht nur zum fünften Mal Heimstätte des Opernstudios, sondern lockt auch mit einer Schauspiel-Premiere des Deutschen Theaters Berlin.

Vier Orchesterkonzerte laden Liebhaber symphonischer Musik in den Großen Saal des Festspielhauses, drei literarisch-musikalische Kleinode kredenzt das Festival erneut im Seestudio bei Musik&Poesie und an einem Abend gibt’s ein Wiedersehen mit der in Vorarlberg wohl bekannten und aus Tirol stammenden Musicbanda Franui.

Insgesamt stehen während fünf Sommerwochen mehr als 80 Veranstaltungen auf dem Spielplan des Festivals am Bodensee.

Erste Rigoletto-Konturen im Jänner erkennbar
Rund acht Monate vor Eröffnung der 74. Festivalsaison sind mehr als vierzig Prozent der 185.000 Rigoletto-Tickets gebucht (inkl. Generalprobe und crossculture night). Für die Geschichte um den gleichnamigen Hofnarren gibt es für alle 26 Vorstellungstermine und in allen Kategorien noch Plätze. See-Premiere und Festspielstart ist am 17. Juli, das letzte Spiel auf dem See geht zum Saisonende am 18. August 2019 über die Bühne. Giuseppe Verdis schaurig-schönes Meisterwerk wurde noch nie auf der Seebühne gezeigt. Derzeit läuft der Aufbau für die Unterkonstruktion des Rigoletto-Bühnenbilds, erste Konturen werden voraussichtlich Ende Jänner 2019 erkennbar sein.

Regie bei Rigoletto führt der 1967 in München geborene Philipp Stölzl, der gemeinsam mit Heike Vollmer auch für das Bühnenbild verantwortlich zeichnen wird. Er machte sich als Regisseur von Musikvideos unter anderem für die Sängerin Madonna einen Namen, bevor er mit Spielfilmen wie Nordwand, Goethe! und Der Medicus für Aufsehen sorgte. Als Opernregisseur inszenierte der gelernte Bühnenbildner unter anderem bei den Salzburger Festspielen, am Theater an der Wien sowie in Berlin an der Deutschen Oper und an der Staatsoper. Die musikalische Leitung liegt bei Enrique Mazzola und Jordan de Souza, es spielen die Wiener Symphoniker. Mazzola dirigierte im Sommer 2017 die Oper im Festspielhaus Moses in Ägypten.

Ein Ritter von Weltliteratur im Festspielhaus
Als Oper im Festspielhaus zeigen die Bregenzer Festspiele im Sommer 2019 Jules Massenets Don Quichotte. Die 1910 in Monte Carlo uraufgeführte Comédie héroïque feiert am 18. Juli 2019 Premiere am Bodensee, es folgen zwei weitere Aufführungen. Der selbsternannte „Ritter von der traurigen Gestalt“ gehört seit Jahrhunderten zu einer der faszinierendsten Gestalten der Weltliteratur. Auf der Opernbühne machte ihn der französische Komponist zum leidenschaftlich Liebenden. Die Stoffgrundlage schuf der spanische Schriftsteller Miguel de Cervantes Anfang des 17. Jahrhunderts. Das Libretto stammt von Henri Cain nach Jacques Le Lorrains Le Chevalier de la longue figure (1904).

Am Pult der Wiener Symphoniker steht Antonino Fogliani, der im vergangenen Festspielsommer die musikalische Leitung von Carmen innehatte. Für die Inszenierung zeichnet Mariame Clément verantwortlich, die erstmals bei den Bregenzer Festspielen arbeitet und in den vergangenen Jahren unter anderem am Royal Opera House Covent Garden, im Theater an der Wien, beim Glyndebourne Festival und an der Opéra national du Rhin tätig war. Bühne und Kostüme entwirft Julia Hansen, ebenfalls erstmals bei den Bregenzer Festspielen zu Gast.

Wunderwandelwelt auf der Werkstattbühne
Zum Festspielfinale geht eine Musiktheater-Uraufführung über die Werkstattbühne. Der französische Multi-Künstler François Sarhan realisiert mit Wunderwandelwelt eine musiktheatrale Installation an zwei Abenden, für die er Musik, Text, Konzept und Raum entwirft. Koproduktionspartner ist das in der Nähe von Paris beheimatete Zentrum für elektroakustische Musik La Muse en Circuit, Kooperationspartner sind die Donaueschinger Musiktage. Das Bregenzer Publikum kennt Sarhans Schaffen von seiner 2011 auf der Werkstattbühne gezeigten Uraufführung Home Work.

Ebenfalls auf der Werkstattbühne ist an den beiden letzten Juli-Tagen als Österreichische Erstaufführung das Musiktheaterwerk Der Reigen nach Arthur Schnitzlers gleichnamigem Schauspiel zu sehen. Das 2012 von Komponist Bernhard Lang und Librettist Michael Sturminger geschaffene Werk wird von Alexandra Liedtke inszeniert, am Dirigentenpult steht Walter Kobéra. Der Reigen ist eine Koproduktion mit der Neuen Oper Wien.

Denselben Stoff verarbeitet die in Bregenz wohlbekannte Musicbanda Franui im großen Saal des Festspielhauses unter dem Titel Arthur Schnitzler: Reigen zu einem Konzert mit Drama. Franui begleitet die Lesung sämtlicher Rollen durch die Schauspieler Sven-Eric Bechtolf und Regina Fritsch mit Prater-Karussellmusik, Belcanto-Melodien und böhmischen Weisen.

Weitere Ritter von der traurigen Gestalt: Don Quijote im Konzert und als Schauspiel
Unter der Leitung ihres Chefdirigenten Philippe Jordan spielen die Wiener Symphoniker an zwei aufeinanderfolgenden Tagen alle Symphonien von Johannes Brahms. Eröffnet wird die Symphoniker-Konzertreihe mit Giuseppe Verdis opulentem Requiem, am Pult steht der ehemalige Chefdirigent Fabio Luisi. Das Symphonieorchester Vorarlberg widmet dem „Ritter von der traurigen Gestalt“ seine traditionelle Konzertmatinee unter der Leitung von Ariane Matiakh: Rund um die Geschichte von Don Quijote stehen Werke von Maurice Ravel, Jacques Ibert und Richard Strauss auf dem Programm.

Und auch am Kornmarkt-Theater gibt’s ein Wiedersehen mit dem Ritter:  Zwei Tage nach Premiere der Oper im Festspielhaus zeigt das Deutsche Theater Berlin Don Quijote als Premiere und Koproduktion in der Inszenierung von Jan Bosse. Mit Ulrich Mathes und Wolfram Koch sind zwei gleichermaßen renommierte wie bekannte Schauspieler zu sehen.

Kleines Jubiläum: Fünftes Bregenzer Opernstudio
Fünf Jahre nach Gründung erarbeiten die jungen Sängerinnen und Sänger des Opernstudios mit Peter I. Tschaikowskis Eugen Onegin ein Werk mit anspruchsvollen Partien, das 1879 für die Aufführung durch Studentinnen und Studenten des Moskauer Konservatoriums geschrieben wurde. Regie im Kornmarkt-Theater führt Jan Eßinger, Valentin Uryupin dirigiert das Symphonieorchester Vorarlberg. Die öffentliche Meisterklasse Anfang Juli leitet erstmals Dmitry Vdovin, Chef des 2009 von ihm gegründeten Opernstudios am Bolshoi-Theater Moskau.

Musik & Poesie
In Luftkunst, einen Russischen Salon und einen Ort für Narren verwandelt sich das Seestudio an drei Abenden anlässlich der beliebten Reihe Musik & Poesie. Nikolaus Habjan ist erneut als Kunstpfeifer und Puppenspieler zu erleben. Aus dem Festspiel-Opernstudio stammt die Mezzosopranistin Aytaj Shikhalizada, die wenig bekannte Lieder von Peter I. Tschaikowsky präsentiert. Der aus Vorarlberg stammende Schriftsteller Michael Köhlmeier spürt Narrenfiguren nach.

Opernatelier-Einblick am 21. November
Im Frühjahr 2015 ließ der erste Einblick das Publikum in die Entstehung einer Oper blicken, im Sommer 2017 gelangte das erste Opernatelier-Werk zur Uraufführung. Zwischenzeitlich geht die von Intendantin Elisabeth Sobotka initiierte Reihe mit dem aus Vorarlberg stammenden Komponisten Alexander Moosbrugger in ihre zweite Runde. In Zusammenarbeit mit dem Kunsthaus Bregenz laden die Bregenzer Festspiele am 21. November zum zweiten Einblick. Die Uraufführung des noch namenlosen Werks soll im Sommer 2020 stattfinden.

In Kooperation mit dem ORF Vorarlberg und dem Verein der Freunde der Bregenzer Festspiele laden drei Festspielfrühstücke erneut ins Seefoyer. Das Jugendprogramm crossculture bietet neben der traditionellen crossculture night zahlreiche Aktivitäten zum kreativen Mitmachen. Für das Konzert im KUB wählte der Opernatelier-Komponist Alexander Moosbrugger Werke von Johann Sebastian Bach, Rebecca Saunders und ihm selbst.

Die Bregenzer Festspiele 2019 finden von 17. Juli bis 18. August statt. Tickets und Infos unter www.bregenzerfestspiele.com und Telefon 0043 5574 4076.

(ar)

14.11.2018 PK Festspielprogramm 2019 Die Bregenzer Festspiele präsentieren das Festspielprogramm 2019 mit Festspielintendantin Elisabeth Sobotka und Regisseur und Bühnenbildner von "Rigoletto" Philipp Stölzl.
© Bregenzer Festspiele/Lisa Mathis
14.11.2018 PK Festspielprogramm 2019 Die Bregenzer Festspiele präsentierten das Festspielprogramm 2019. Die Referenten v.l.n.r.: der kaufmännische Direktor Michael Diem, Festspielpräsident Hans Peter Metzler, Intendantin Elisabeth Sobotka und Regisseur und Bühnenbildner des Spiels auf dem See 2019/2020 "Rigoletto", Philipp Stölzl.
© Bregenzer Festspiele/ Lisa Mathis
14.11.2018 PK Festspielprogramm 2019 Regisseur und Bühnenbildner von "Rigoletto", Philipp Stölzl.
© Bregenzer Festspiele/ Lisa Mathis
14.11.2018 PK Festspielprogramm 2019 Pressekonferenz der Bregenzer Festspiele - das Festspielprogramm 2019 wird präsentiert.
© Bregenzer Festspiele/ Lisa Mathis
14.11.2018 PK Festspielprogramm 2019 Philipp Stölzl, Regisseur und Bühnenbildner von "Rigoletto", Spiel auf dem See 2019/2020 bei den Bregenzer Festspielen.
© Bregenzer Festspiele/ Lisa Mathis
14.11.2018 PK Festspielprogramm 2019 Philipp Stölzl, Regisseur und Bühnenbildner von "Rigoletto", Spiel auf dem See 2019/2020.
© Bregenzer Festspiele/ Lisa Mathis
14.11.2018 PK Festspielprogramm 2019 Der kaufmännische Direktor Michael Diem anlässlich der Pressekonferenz der Bregenzer Festspiele.
© Bregenzer Festspiele/ Lisa Mathis
14.11.2018 PK Festspielprogramm 2019 Der kaufmännische Direktor der Bregenzer Festspiele Michael Diem.
© Bregenzer Festspiele/ Lisa Mathis
14.11.2018 PK Festspielprogramm 2019 Festspielintendantin Elisabeth Sobotka während der Pressekonferenz
© Bregenzer Festspiele/ Lisa Mathis
14.11.2018 PK Festspielprogramm 2019 Festspielintendantin Elisabeth Sobotka präsentiert das Festspielprogramm 2019.
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14.11.2018 PK Festspielprogramm 2019 Die Bregenzer Festspiele präsentieren das Festspielprogramm 2019.
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14.11.2018 PK Festspielprogramm 2019 Festspielpräsident Hans Peter Metzler bei der Präsentation des Festspielprogramms 2019
© Bregenzer Festspiele/ Lisa Mathis
14.11.2018 PK Festspielprogramm 2019 Festspielpräsident Hans Peter Metzler bei der Vorstellung des Festspielprogramms 2019 der Bregenzer Festspiele.
© Bregenzer Festspiele/ Lisa Mathis
14.11.2018 PK Festspielprogramm 2019 Heute wurde auf der Werkstattbühne das Festspielprogramm 2019 präsentiert. Die Referenten von links nach rechts:. der kaufmännische Direktor Michael Diem, Festspielpräsident Hans Peter Metzler, Intendantin Elisabeth Sobotka und Regisseur und Bühnenbildner "Rigoletto" Philipp Stölzl.
© Bregenzer Festspiele/ Lisa Mathis
14.11.2018 PK Festspielprogramm 2019 Vorstellung des Festspielprogramms 2019; Rigoletto auf der Bregenzer Seebühne 2019/2020
© Bregenzer Festspiele/Lisa Mathis
14.11.2018 PK Festspielprogramm 2019 Pressesprecher Axel Renner während der Pressekonferenz zur Vorstellung des Festspielprogramms 2019.
© Bregenzer Festspiele/ Lisa Mathis

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