Bregenzer Festspiele
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Ein nationales Tabu, zwei Traumatisierte und junge Stimmen

Bregenz, 29.7.16. Nach den beiden großen Opernpremieren am See und im Festspielhaus startet am kommenden Dienstag mit Staatsoperette – Die Austrotragödie von Otto M. Zykan das zeitgenössische

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Bregenz, 29.7.16. Nach den beiden großen Opernpremieren am See und im Festspielhaus startet am kommenden Dienstag mit Staatsoperette – Die Austrotragödie von Otto M. Zykan das zeitgenössische Musiktheater-Programm auf der Werkstattbühne. Die insgesamt zwei Vorstellungen dieser Uraufführung sind bereits ausverkauft. In der letzten Festspielwoche steht mit Make no noise von Miroslav Srnka eine Österreichische Erstaufführung auf dem Programm. Für die zwei Aufführungen am 17. und 19. August sind Karten verfügbar. Im Kornmarkt-Theater präsentiert das Opernstudio ebenfalls in der letzten Festspielwoche die Mozart-Oper Don Giovanni.

Die Bregenzer Festspiele bieten Einblicke in die Proben von Staatsoperette – Die Austrotragödie und Don Giovanni. Im Anschluss finden jeweils kurze Pressegespräche mit Künstlern und Festspielvertretern statt, wo außerdem Mitwirkende von Make no noise erwartet werden.

Eine „Austrotragödie“ auf der Werkstattbühne

Mit Staatsoperette – Die Austrotragödie auf der Werkstattbühne zeigen die Bregenzer Festspiele eine Musiktheater-Uraufführung, deren im ORF ausgestrahlte gleichnamige Fernsehfassung im Jahr 1977 ein damaliges „nationales Tabu angefasst“ hatte (Club2) und nach heftigen Diskussionen nie wieder gesendet wurde. Komponist Otto M. Zykan und Fernseh-Regisseur Franz Novotny beleuchteten in ihrem einen Skandal verursachenden Fernsehfilm die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen und den aufkommenden Austrofaschismus. Die von Michael Mautner und Irene Suchy eingerichtete Bühnenfassung wird von dem gebürtigen Bregenzer Simon Meusburger inszeniert. Sämtliche historische Führerfiguren werden als Puppen von Nestroy-Preisträger Nikolaus Habjan gebaut. Premiere ist am 2. August, es folgt eine weitere Vorstellung.

Zwei Menschen finden zueinander

Neben einem Auftritt in der Reihe Musik & Poesie ist Measha Brueggergosman ebenfalls zu erleben in der Hauptrolle der Hanna in Miroslav Srnkas Kammeroper Make no noise, die auf der Werkstattbühne als Österreichische Erstaufführung gezeigt werden wird. Stoffliche Grundlage bildet Isabel Coixets Film The secret life of words aus dem Jahr 2005, in dem die psychischen und physischen Verletzungen zweier traumatisierter Menschen erzählt werden, die mehr und mehr zueinander finden. Die männliche Hauptrolle des Joseph übernimmt Holger Falk, es spielt das Ensemble Modern. Premiere ist am 17. August, es folgt eine weitere Vorstellung am 19.

Junge Stimmen und eine entstehende Uraufführung

Erstmals im vergangenen Sommer im Spielplan vertreten, geht das von Intendantin Elisabeth Sobotka gegründete Opernstudio in der Saison 2016 mit einer weiteren Oper von Wolfgang Amadeus Mozart und seinem Librettisten Lorenzo da Ponte in die zweite Runde. Die jungen Sängerinnen und Sänger erarbeiten gemeinsam mit Dirigent Hartmut Keil und Regisseurin Barbara Wysocka Don Giovanni. Im Rahmen einer Meisterklasse erhielten sie erneut hochkarätige Anleitung von Brigitte Fassbaender. Kooperationspartner ist der internationale Gesangswettbewerb „NEUE STIMMEN“ der Bertelsmann Stiftung.

Arrivederci Hamlet

„Alles, was das Opernherz begehrt: Hamlet von Franco Faccio ist eine sensationelle Opern-Entdeckung“, schrieb die Frankfurter Allgemeine Zeitung über die diesjährige Oper im Festspielhaus. Mit der Einschätzung steht das renommierte Blatt nicht alleine da: Bei drei ausverkauften Vorstellungen und damit einer Auslastung von einhundert Prozent erlebten insgesamt 4.612 Besucher die Inszenierung von Olivier Tambosi.

Gestern Abend war Derniere. Ob die Opern-Ausgrabung von Bregenz aus als Gastspiel an weitere Theaterhäuser gehen wird, ist nicht entschieden. Nach dem Premierenerfolg jedenfalls langten Anfragen anderer Intendanten ein.

Ebenfalls ausverkauft war das erste Orchesterkonzert der Wiener Symphoniker am vergangenen Sonntag sowie die erste Veranstaltung von Musik & Poesie, die mit 303 Besuchern so viele wie noch nie verzeichnete.

Die Bregenzer Festspiele 2016 finden von 20. Juli bis 21. August statt, Tickets und Informationen unter www.bregenzerfestspiele.com sowie Telefon 0043 5574 4076.

(ar)

29.07.2016 Pressetag - Axel Renner und Elisabeth Sobotka © Bregenzer Festspiele / Anja Köhler
29.07.2016 Wolfgang Stefan Schwaiger (Don Giovanni) und Hagar Sharvit (Zerlina) © Bregenzer Festspiele / Anja Köhler
29.07.2016 Wolfgang Stefan Schwaiger (Don Giovanni) und Hagar Sharvit (Zerlina) © Bregenzer Festspiele / Anja Köhler
29.07.2016 Wolfgang Stefan Schwaiger (Don Giovanni) mit Regisseurin Barbara Wysock © Bregenzer Festspiele / Anja Köhler
29.07.2016 Staatsoperette - Die Austrotragödie Camillo Dell'Antonio (Ignaz Seipel)
© Bregenzer Festspiele / Anja Köhler
29.07.2016 Staatsoperette - Die Austrotragödie Gernot Heinrich (Benito Mussolini)
© Bregenzer Festspiele / Anja Köhler
29.07.2016 Staatsoperette - Die Austrotragödie Gernot Heinrich (Benito Mussolini)
© Bregenzer Festspiele / Anja Köhler
29.07.2016 Staatsoperette - Die Austrotragödie Regisseur: Simon Meusburger
© Bregenzer Festspiele / Anja Köhler
29.07.2016 Staatsoperette - Die Austrotragödie Musikalischer Leiter: Walter Kobéra
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29.07.2016 Staatsoperette - Die Austrotragödie Marco Di Sapia (Walter Pfrimer | Anton Rintelen | Otto Bauer)
© Bregenzer Festspiele / Anja Köhler
29.07.2016 Make no noise v.l.n.r.: Axel Renner (Pressesprecher), Measha Brueggergosman (Hanna), Dirk Kaftan (Musikalischer Leiter), Johannes Erath (Regisseur)
© Bregenzer Festspiele / Anja Köhler
29.07.2016 Make no noise Regisseur Johannes Erath
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29.07.2016 Make no noise © Bregenzer Festspiele / Anja Köhler
29.07.2016 Don Giovanni Musikalischer Leiter: Hartmut Keil
© Bregenzer Festspiele / Anja Köhler
29.07.2016 Don Giovanni v.l.n.r.: Wolfgang Stefan Schwaiger (Don Giovanni), Elisabeth Sobotka (Intendantin), Hartmut Keil (Musikalischer Leiter), Barbara Wysocka (Regisseurin)
© Bregenzer Festspiele / Anja Köhler

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