Bregenzer Festspiele
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Ein Musiktheater mit Wow-Effekt

Festspielchor-Mitglied Daniel Büchel über die Uraufführung "Unmögliche Verbindung"

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Bregenz, 19.7.24. Jeden Tag setzt sich Daniel Büchel derzeit ins Auto und fährt 40 Minuten von Buchs in der Ostschweiz nach Bregenz. Ein großer Aufwand, der sich aber lohnt, findet er. Der "Vibe" rechtfertige das sommerliche Pendeln. Als Mitglied des Festspielchors hat er in den vergangenen acht Jahren beim Spiel auf dem See viele Freundschaften geschlossen und genießt die Landschaft und die Atmosphäre rund um das Festspielhaus.

Ungewöhnliches Auftragswerk
In diesem Sommer ist der 33-jährige Sonderpädagoge auch bei der Produktion Unmögliche Verbindung auf der Werkstattbühne dabei – einem Auftragswerk der Bregenzer Festspiele und des Ensemble Modern. Gemeinsam mit Komponist Ondřej Adámek und Regisseur Thomas Fiedler setzt sich der renommierte Klangkörper mit dem Gelingen und Scheitern menschlicher Kommunikation auseinander, die nicht nur mit Sprache zu tun hat. Daniel Büchel erinnert dieser Ansatz an Paul Watzlawicks berühmtes Axiom "Man kann nicht nicht kommunizieren". Mit sieben Kolleg:innen aus dem Festspielchor hat er bisher nur mit Chorleiter Benjamin Lack, Ondřej Adámek und Thomas Fiedler geprobt. An diesem Freitag kommt erstmals das Ensemble Modern dazu.

"Große Energie auf der Bühne"
Als einziges Mitglied des Festspielchors wirkt Büchel sowohl beim Freischütz als auch bei Unmögliche Verbindung mit. "Ich wollte auch einmal in einem modernen Stück mitspielen, das habe ich noch nie gemacht. Es ist sehr interessant, das zu erleben. Auf den ersten Blick wirkt die Musik wie ein großes Chaos. Aber es ist ein organisiertes Chaos", sagt er. "Was Ondřej komponiert hat, ist unglaublich – und lustig. Er lebt für das Stück! Man spürt eine große Energie auf der Bühne." Nicht nur gesungene, sondern auch gehauchte Töne sind zu hören. Dazu kommen Alltagsgeräusche, die zum Beispiel an das Hupen eines Autos erinnern.

Auf den richtigen Rhythmus und die passende Dynamik kommt es im Zusammenspiel mit dem Ensemble Modern an. Das gefällt Büchel, der auch leidenschaftlicher Beatboxer ist, besonders. Mit dem Orchester entstehen sehr überraschende, ungewöhnliche Klänge "mit Wow-Effekt", wie er sagt. "Wenn man will, dass sich einem im positiven Sinne die Nackenhaare aufstellen, muss man sich dieses Stück anhören." Lässt man sich auf das Stück ein, sagt Büchel, hat man es mit einer intensive Geräuschkulissen zu tun, die sehr viele Emotionen auslöst – Freude, Angst und Trauer. Er vergleicht diese Wirkung mit einer wohltuenden Kunsttherapie.

Unterschiede und Gemeinsamkeiten
Daniel Büchels Begeisterung über sein Engagement ist deutlich spürbar. "Mir gefällt der Kontrast zwischen Freischütz und Unmögliche Verbindung, einem ganz klassischen und einem absolut modernen Stück. Gleichzeitig gibt es in beiden Werken einen gemeinsamen Nenner, nämlich die Auseinandersetzung mit gesellschaftlicher Kommunikation. Liebe und Loyalität spielen in beiden Stücken eine große Rolle".

Unmögliche Verbindung feiert am 27. Juli Premiere auf der Werkstattbühne. Eine weitere Vorstellung folgt am 28. Juli. Los geht es jeweils um 20 Uhr, 45 Minuten zuvor gibt es an beiden Tagen einen kostenlosen Einführungsvortrag.

Einen Video-Blick in die Proben gibt's hier. 

Und in der aktuellen Folge des Festspiel-Podcast Hör-Spiele widmet sich Florian Amort, Dramaturg der Bregenzer Festspiele, dem Musiktheater Unmögliche Verbindung. Ein Transkript der Podcast-Folge zum Mit- und Nachlesen finden Sie hier.

(tb)

19.07.2024 Daniel Büchel (Unmögliche Verbindung) © Bregenzer Festspiele / Eva Cerv

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