Bregenz, 17.8.18. Ein wenig Wehmut schleicht sich am Ende einer Festspielsaison, für die sich ein Besucherrekord abzeichnet, ein. „Es ist ,unsere’ Carmen geworden“, sagt Festspielintendantin Elisabeth Sobotka, durch „das ideale Regie-Team mit dem idealen Stück und durch das Miteifern von allen Seiten.“
„Wir werden Carmen vermissen“, ergänzt Festspielpräsident Hans-Peter Metzler. Der Blick ist jetzt auf Rigoletto gerichtet. Mit der Verdi-Oper wird die Erfolgsgeschichte der Bregenzer Festspiele weitergeschrieben, ist Hans-Peter Metzler überzeugt.
Rigoletto, für 2019 und 2020 auf der Seebühne, werde wiederum ein völlig anderes Erlebnis bieten als Carmen bietet. „Unser Markenzeichen“, begründet Festspielintendantin Elisabeth Sobotka diese Ansage, „ist wirklich, dass sich das Team total auf das Stück einlässt, eine eigene Idee für diesen ganz speziellen Ort entwickelt.“ Die ersten Konturen der neuen Seeproduktion werden Ende Februar sichtbar.
„Wir haben eine ganz klare Identität. Wir brauchen in Bregenz keine Revolutionen. Es geht mehr darum, an den Erfolgskomponenten nachhaltig zu arbeiten. Uns ist ganz wichtig, besondere Opern im Haus zu machen und weiterzudenken, wie man Oper präsentiert“, betont Festspielpräsident Hans-Peter Metzler am bewährten Gerüst festzuhalten: Das Spiel auf dem See als Rückgrat, das aufgrund der nachhaltigen Erfolge der letzten Jahre ein Gesamtprogramm ermöglicht, das nicht nur in die Breite, sondern auch in die Tiefe geht und Neues ermöglicht. Nach dem überwältigenden Echo auf die Kinder-Carmen in diesem Jahr mit 3.000 beigeisterten Schülerinnen und Schülern steht für Intendantin Elisabeth Sobotka bereits fest, auch in der zweiten Rigoletto-Saison einen Kinder-Rigoletto auf den Programmzettel zu setzen.
Mit Opernstudio im Landestheater, zeitgenössischen Werken auf der Werkstattbühne, Opernrariäten im Festspielhaus und Opernatelier im Kunsthaus sind weitere Fixpunkte festgemacht. Elisabeth Sobotka: „Das ist auch das Wunder Bregenz, dass wir ganz unterschiedliche Orte anbieten können.“
Magische Momente
Bregenz zeigt, wie ein Festspielsommer in seiner ganzen Vielfalt sein soll. Michael Diem, der kaufmännische Direktor der Bregenzer Festspiele, macht es nicht nur an den ausgelasteten Tribünen und Zuschauerräumen fest: „Unsere Besucher kommen sehr gut vorbereitet, wissen ganz genau, wo sie sitzen wollen. Wir hatten dieses Jahr 6.000 Teilnehmer bei den Einführungen und haben 30.000 Menschen auf die Seebühne geführt.“ Sein persönlicher magischer Moment in diesem Jahr sei jeweils fünf Minuten vor Beginn der Carmen gewesen, „wenn die Ansage der Besetzung kommt, nahezu 7.000 Menschen aufmerksam zuhören und es stiller ist als in jedem Klassenzimmer.“
Für Festspielintendantin Elisabeth Sobotka kommt die Faszination Bregenzer Festspiele „nirgendwo deutlicher zum Ausdruck als durch die gespannte Stimmung am Vorplatz. Das Zusammenspiel der neuen Oper auf der Werkstattbühne und draußen Carmen. Da 400 Menschen, dort 7.000, und alle wollen von etwas erfasst werden.“
Vorverkauf für 2019 startet am kommenden Montag
2019 werden Rigoletto auf der Seebühne und Don Quichotte im Festspielhaus für dieses Zusammenspiel sorgen. Der Kartenvorverkauf startet kommenden Montag um 21.00 Uhr auf dem Online-Portal der Bregenzer Festspiele – wenn Carmen ein letztes Mal mit ihrem Schicksal kämpft.
(ami)