Bregenz, 10.8.18. Werke von Britten und Beethoven stehen auf dem Programm des Orchesterkonzerts mit dem Symphonieorchester Vorarlberg (SOV) am Vormittag des 19. August. Letztmals als SOV-Chefdirigent leitet Gérard Korsten die Traditionsmatinee.
lluminations kommt aufgrund der Erkrankung von Mark Padmore mit Sophia Burgos neu in das Programm. Was dürfen die Zuhörer erwarten?
Benjamin Britten hat Illuminations 1939 für Streichorchester und Stimme – Sopran oder Tenor – komponiert. Das Stück basiert auf Gedichten des französischen Dichters Arthur Rimbaud. Es sind insgesamt neun ganz kurze Lieder und jedes hat einen total anderen Charakter. Es wird also sehr abwechslungsreich. Ich habe Illuminations schon einige Male dirigiert und 2001 mit dem BBC-Orchester mit der wunderbaren Emma Belle aufgenommen.
Auch ein zweites Werk der Konzert-Matinee, Matinée musicales, ist von Benjamin Britten. Was verbindet Sie mit Britten?
Ich bin ein großer Fan von Benjamin Britten. Ich liebe Britten! Er hat fantastische Emotionen in seinen Werken. Man denkt immer, die kühlen Engländer können das gar nicht. Aber bei Britten stimmt das keineswegs. Marinées musicales war als Ballettmusik komponiert und besteht aus fünf lustigen Tänzen. Es erinnert ein bisschen an Musik, die im Zirkus gespielt wird. Es wird als Einstieg das erste Stücke im Programm sein.
Wie fügt sich Beethovens Symphonie Nr. 2 in D-Dur op. 36 in diesen Sonntagvormittag für Sie ein?
Diese Symphonie ist herrlich, Beethoven ist in guter Laune. So passt sie wunderbar in das Programm dieser Matinée. Wir haben sie mit dem Symphonieorchester Vorarlberg 2013 schon in unserem Abo-Zyklus gespielt.
Sie haben 13 Jahre lang das SOV geleitet und mit dem SOV zahlreiche Konzerte und Aufführungen bei den Bregenzer Festspielen gegeben. Was bedeutet diese Zusammenarbeit für Sie und das SOV? Welche besonderen Erinnerungen werden bleiben?
Das Orchesterkonzert bei den Bregenzer Festspielen war und ist der absolute Höhepunkt einer Saison für das SOV – the cherry on the cake. Auch weil das Publikum immer begeistert war. Wenn ich mich richtig erinnere, ist es heuer mein elftes Matinee-Konzert bei den Bregenzer Festspielen. Das Festival hat jedes Jahr interessante Programme für uns zusammengestellt, wir spielten mit wunderbaren Solisten zusammen und auch viele neue Kompositionen. So gesehen, ist das Orchesterkonzert auch immer eine große Herausforderung für das SOV.
Ihr Chefdirigat beim SOV endet mit der Orchestermatinee am 19. August. Ist das Ihr letztes Konzert mit dem SOV oder gar Ihr letztes in Bregenz?
Das SOV hat mich zum Ehrendirigenten auf Lebenszeit ernannt und ich denke, dass ich einmal im Jahr das SOV dirigieren werde. Ich hoffe, die Tradition des Orchesterkonzerts mit dem SOV bei den Bregenzer Festspielen wird weitergehen, wenn ein neuer Chefdirigent – oder eine Dirigentin! – bestimmt ist. Was Bregenz und mich angeht: Es gibt keine konkreten Pläne. Aber wer weiß, vielleicht in zehn Jahren, wenn ich alt bin (lacht).
(ami)