Bregenz, 3.7.14. Sowohl im Märchen-Dschungel im Bodensee als auch im Wiener Dickicht auf der Bühne im Festspielhaus nähern sich die Proben in der kommenden Woche der Zielgeraden, am 14. Juli beginnt mit Eintreffen der Wiener Symphoniker in Bregenz die sogenannte Endprobenwoche. Die Bregenzer Festspiele starten am 23. Juli mit der Uraufführung Geschichten aus dem Wiener Wald als Oper im Festspielhaus in ihre 69. Saison, tags darauf folgt die Wiederaufnahmen-Premiere von Die Zauberflöte als Spiel auf dem See. Intendant und Seebühnen-Regisseur David Pountney will seine Inszenierung aus dem Vorjahr an wenigen Stellen weiter entwickeln, welche Veränderungen konkret geplant sind, ließ der Engländer bislang offen. Es handle sich aber um die Szenen der Feuerprobe und des Finales sowie um den Auftritt von Papageno.
Derweil befindet sich der Vorverkauf weiterhin auf Rekordniveau: Rund 85 Prozent der insgesamt 199.000 aufgelegten Tickets für das Spiel auf dem See (ohne Generalprobe und crossculture night) sind gebucht. Und noch nie zuvor hatte das Festival 29 Aufführungen der See-Oper am Spielplan. Insgesamt sind 218.500 Tickets aufgelegt. Pountney hat im vergangenen Jahr mit seiner Abschiedsinszenierung einen neuen und noch nicht gezeigten Blick auf Mozarts weltumspannende Märchenoper geschaffen, die bei einer Auslastung von einhundert Prozent und 28 Aufführungen ohne Regenabsage fast 203.000 Besucher magisch anzog. Beim heutigen Pressetag lassen sich die Verantwortlichen über die Schulter blicken und geben Einblicke in die Inszenierungen.
HK Gruber im Mittelpunkt
Mit einem facettenreichen Programm verabschiedet sich Intendant David Pountney in diesem Sommer nach elf Jahren von den Bregenzer Festspielen. Unter dem Motto Wien zartbitter stehen Werke des österreichischen Komponisten Heinz Karl Gruber im Mittelpunkt, darunter auch die satirische Oper Gloria von Jaxtberg im Kornmarkttheater. Neu im Programm sind ein Puppentheater und eine Familien-Oper, darüber hinaus gelangen Orchesterkonzerte, Kammermusikalisches sowie zwei Uraufführungen im Rahmen von Kunst aus der Zeit zur Aufführung.
Neues Festspielbuch
Vor wenigen Tagen haben die Bregenzer Festspiele ihr neues offizielles Festspielbuch präsentiert. Es zeigt unter anderem nicht nur einen bislang geheim gehaltenen Bühnenbild-Entwurf zum ursprünglich anstatt der Zauberflöte geplanten Musical Show Boat, sondern berichtet auch über die Herausforderungen einer Seebühnen-Sängerin mit Höhenangst und wie es im Herbst 2007 fast zum Bruch mit dem langjährigen Hausorchester Wiener Symphoniker gekommen wäre. Das Buch mit dem Titel Der fliegende Engländer – die Bregenzer Festspiele und ihr Intendant David Pountney von 2004 bis 2014 lässt auf 360 Seiten in Text und Bild elf Jahre des Festivals eindrucksvoll Revue passieren und blickt dabei auch auf bislang unbekannte Momente vor und hinter den Kulissen zurück. Es ist bei den Festspielen sowie im Buchhandel zum Preis von 34 Euro (unverbindliche Preisempfehlung) erhältlich.
Die Bregenzer Festspiele finden von 23. Juli bis 25. August 2014 statt, Tickets unter www.bregenzerfestspiele.com sowie 0043 5574 4076.
(ar)