Bregenzer Festspiele
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Aus dem Leben Rossinis Rosina

Bregenz, 3.8.18. Svetlina Stoyanova singt in Der Barbier von Sevilla die Rolle der Rosina. Premiere ist am 13. August im Theater am Kornmarkt. Die Mezzosopranistin erzählt von ihrer

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Bregenz, 3.8.18. Svetlina Stoyanova singt in Der Barbier von Sevilla die Rolle der Rosina. Premiere ist am 13. August im Theater am Kornmarkt. Die Mezzosopranistin erzählt von ihrer Opernstudio-Traumrolle.

Sie singen in Der Barbier von Sevilla die Hauptrolle Rosina. Wie haben Sie sich vorbereitet?
Ich finde, dass diese Rolle perfekt zu meiner Stimmlage passt. Lange habe ich auf die Möglichkeit gewartet, diesen Part singen zu dürfen. Die Handlung der Oper kannte ich bereits, also musste ich noch die Rolle auswendig lernen, meine Stimme darauf anpassen und mich näher mit dem Charakter der Rosina beschäftigen. Es ist eine andauernde Entdeckungsreise, jeden Tag lerne ich mehr über Rosina, wer genau sie ist und wie sie sich im Verlauf der Oper entwickelt.

Die Bregenzer Festspiele sind eines der renommiertesten Opernfestivals und für viele junge Sängerinnen und Sänger eine Traumgelegenheit – wie ist es für Sie, hier zu singen?
Es ist großartig. Wir sind die ganze Oper im Detail mit dem Dirigenten Daniele Squeo durchgegangen und hatten einen mehrtägigen Meisterkurs mit der Regisseurin Brigitte Fassbaender. Es ist eine wunderbare Möglichkeit für mich, zum ersten Mal die Rosina zu singen und so viel Unterstützung von einem großartigen Team zu erhalten. Ich fühle mich geehrt, ein Teil dieser Besetzung zu sein.

Letztes Jahr gewannen Sie den Internationalen Gesangswettbewerb NEUE STIMMEN. Inwieweit waren der Wettbewerb und die nachfolgende Begleitung für Sie prägend?
Wenn jemand keinerlei Kontakte hat und nicht aus einer Musikerfamilie stammt – so wie ich – sind internationale Wettbewerbe wie die NEUEN STIMMEN eine riesige Chance. Der Gesangswettbewerb NEUE STIMMEN hat mir viele Türen geöffnet. Nur wenige Tage nach Ende des Wettbewerbs wurde ich bereits von der Oper Nizza eingeladen, den Cherubino zu singen. Bei den Bregenzer Festspielen darf ich als Rosina in Der Barbier in Sevilla meine Traumrolle singen.

Im Herbst beginnen Sie Ihre Arbeit an der Wiener Staatsoper. Sie nehmen regelmäßig an Meisterkursen und Wettbewerben teil. Das ist harte Arbeit. Was hat Sie dazu bewegt, diesen Weg einzuschlagen?
Meine Großmutter hat meine Cousine und mich oft zu Opern- und Balletaufführungen mitgenommen. Laut ihren Erzählungen saß ich immer ganz vorne und habe mit großem Staunen all die Musiker beobachtet. Trotzdem habe ich diesen Weg nicht von vornherein eingeschlagen. Zuerst habe ich mich für ein Studium in Psychologie und Musik in Glasgow entschieden. Schnell war mir das Fach Musik zu theoretisch, also bewarb ich mich beim Royal Conservatoire of Scotland. Nachdem ich dort ein Angebot bekommen habe, stellte ich mir die Frage, ob ich Menschen in privaten Gesprächen dazu verhelfen möchte, sich besser zu fühlen, oder ihnen ihre Sorgen durch Musik nehmen will. Die Antwort darauf fiel mir leicht. Die Wiener Staatsoper wurde dann zu meinem Zukunftstraum.

Haben Sie das Gefühl, dass Sie während ihrer Ausbildung auf die Herausforderungen des Berufs gut vorbereitet wurden?
Bevor ich am Royal Conservatoire of Scotland studierte, hatte ich schon neun Jahre lang in einem Chor gesungen, aber noch nie eine Gesangsstunde gehabt. Darum wusste ich nicht, was mich erwarten würde. Nach harter Arbeit und dank meines Ehrgeizes fühle ich mich nun gut auf diesen Beruf vorbereitet. Ich hatte am Konservatorium eine fantastische Gesangslehrerin, die mir dabei half, meinen ganz eigenen Stimmklang zu finden und mir die nötige Geduld anzueignen, um die Eigenschaften meiner Stimme zu verstehen und sie stetig weiterzuentwickeln.

Der Barbier von Sevilla feiert am 13. August seine Premiere im Theater am Kornmarkt. Weitere Vorstellungen folgen am 14., 16. und 18. August, jeweils um 19.30 Uhr.

Ein Interview der Bertelsmann Stiftung im Rahmen des Wettbewerbs NEUE STIMMEN, Kooperationspartnerin des Festspiel-Opernstudios.

08.07.2018 Meisterklasse 2018 © Bregenzer Festspiele / Karl Forster

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