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„Aufs Publikum wartet eine Überraschung“

Bregenz, 10.8.18. Martin Kerschbaum, Schlagzeuger der Wiener Symphoniker und Dirigent bei Brass italiano, erzählt von intensiven Probentagen und Überraschungen im Konzertprogramm. Am kommenden

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Bregenz, 10.8.18. Martin Kerschbaum, Schlagzeuger der Wiener Symphoniker und Dirigent bei Brass italiano, erzählt von intensiven Probentagen und Überraschungen im Konzertprogramm. Am kommenden Sonntagvormittag geht das fulminante Abschlusskonzert des vierten internationalen Blasmusikcamps im Festspielhaus über die Bühne.

Sie sind Schlagzeuger der Wiener Symphoniker. Wie kam es dazu, dass Sie angefangen haben zu dirigieren und das internationale Blasmusikcamp zu leiten?
Angefangen habe ich mit Schlagzeug-Ensembles an der Musikuniversität in Wien. Bald dirigierte ich auch gemischte Ensembles, also kleine Kammerorchester. So entfachte bei mir die Leidenschaft und jetzt dirigiere ich große Orchester.

Die Idee zum internationalen Blasmusikcamp entstand durch Christoph Indrist, ein ehemaliger Schüler von mir. Wir haben zusammen ein Konzept erarbeitet und die Kooperation mit den Bregenzer Festspielen in die Wege geleitet. Für die Musikerinnen und Musiker ist es toll, im Festspielhaus mit einer ausgezeichneten Akustik und vor anspruchsvollem Publikum aufzutreten.

Wer sind die Teilnehmenden?
Von 14 bis 60 Jahren ist jede Altersgruppe vertreten. Das einzige Kriterium ist das sogenannte Gold-Niveau, das alle erreicht haben müssen.

Das Problem der symphonischen Blasmusik ist, dass die Stücke teilweise zu schwer für gewöhnliche Blasmusikkapellen sind. Auch die Größe des Orchesters ist ausschlaggebend. Man braucht mindestens 75 Orchestermitglieder, um diese anspruchsvollen Werke realisieren zu können. Im internationalen Blasmusikcamp ist das Niveau hoch genug, sodass wir Partituren spielen, die unsere Musiktalente mit ihrem eigenen Blasmusikverband nicht lernen.

Wie sehen die Probentage im Blasmusikcamp aus?
In einzelnen Blasmusikgruppen feilen die Teilnehmenden mit zehn Dozenten der Wiener Symphoniker an ihrer Technik. Die Musikerinnen und Musiker werden von Spezialisten des jeweiligen Instruments betreut, was einen unglaublichen Mehrwert darstellt. Während die Übungsstunden fachspezifisch ins Detail gehen, geht es bei den Orchesterproben um ein perfektes Zusammenspiel. Insgesamt üben die Studierenden bis zu sechs Stunden am Tag, was geistig und körperlich eine Herausforderung ist.

Das Camp ist nicht nur ein Konzerterlebnis, sondern auch eine Möglichkeit, mehr über das eigene Instrument zu lernen. Wir wollen Talente fördern und als Sprungbrett für eine mögliche musikalische Karriere fungieren.

Auch in der Freizeit steht Kultur auf dem Programm. Am vergangenen Montag sahen die Camp-Mitglieder das Orchesterkonzert und am Donnerstag das Spiel auf dem See Carmen.

Was steht beim Abschlusskonzert auf dem Programm?
Wir geben dem Camp immer ein Thema, das dem Festspielprogramm entspricht. Mit Blick auf das kommende Spiel auf dem See steht unser Programm unter dem Motto Brass italiano. Als Hommage an den Rigoletto spielen wir bekannte und neu zu entdeckende Melodien italienischer Komponisten, darunter Giacomo Puccini und Giuseppe Verdi. Mein Lieblingsstück im Programm ist Puccinis Tosca Fantasy.

Im letzten Stück gibt’s eine Überraschung für das Publikum, auf die ich mich schon besonders freue. Ich verrate nur, dass wir Verstärkung von Künstlerinnen und Künstler bekommen, die dem Festspiel-Publikum bekannt sind.

Was gefällt Ihnen an der Arbeit mit jungen und junggebliebenen Musikerinnen und Musikern?
Viele sind schon seit dem ersten Jahr beim Blasmusikcamp dabei. So entsteht ein enger persönlicher Zusammenhalt. Auch musikalisch wächst das Orchester zusammen und verbessert sich von Jahr zu Jahr. Sicher kann man in der Kunst zwar nie sein, aber ich bin optimistisch, dass das Konzert am Sonntag trotz des anspruchsvollen Programms ein Erfolg wird.

Das nächste internationale Blasmusikcamp ist für das Jahr 2020 geplant.

(ah)

13.08.2017 Brass espagnole © Bregenzer Festspiele / Anja Köhler
02.08.2017 Martin Kerschbaum © Martin Kerschbaum
02.08.2017 Martin Kerschbaum © Bregenzer Festspiele / Anja Köhler
13.08.2017 Brass espagnole © Bregenzer Festspiele / Anja Köhler

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