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Allerheiligstes trifft Allermenschenschlichstes

Kunst aus der Zeit - Musiktheater

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Kunst aus der Zeit - Musiktheater

Petite messe solennelle von NICO AND THE NAVIGATORS

NICO AND THE NAVIGATORS, die Berliner Theatertruppe, die die Besucher von Kunst aus der Zeit schon mit ihren ganz eigenen Interpretationen von Schubert und Händel auf der Werkstattbühne begeistert hat, kehrt am 25. und 26. Juli 2012 zurück nach Bregenz: Diesmal ist es Gioachino Rossinis Petite messe solennelle – ein Werk voller zarter Gefühle und von blitzendem Humor –, die von den „Navigatoren“ mit ihrer ganz eigenen Mischung aus Gesang und Tanz, Schauspiel und Slapstick erforscht wird.

Die Frage nach dem Verhältnis von Heiligem und Verdammungswürdigem hat der Komponist Gioachino Rossini seiner Petite messe solennelle vorangestellt. In einer Widmung an den lieben Gott entschuldigte er sich vorsorglich damit, dass er ja eigentlich für die Opera Buffa geboren sei: „Du weißt es wohl! Ein bisschen Können, ein bisschen Herz, das ist alles. Sei also gepriesen und gewähre mir das Paradies.“ Ein starker Satz, demütig und fordernd zugleich.

Wo aber wäre dieses christliche Utopia in der Gegenwart zu suchen? Wie kann man aus der säkularen Gesellschaft des Hier und Jetzt noch dorthin gelangen? Und wie trifft man jenen Ton, den Rossini als augenzwinkernde Abgrenzung vom Charakter der Missa solemnis einst als „semi seria“ – halb ernst, halb heiter – beschrieben hat?

Ganzkörperpoeten suchen die Erlösung
Mit Gesang, Tanz, Schauspiel, Slapstick und Tragikomik erforschen die Ganzkörperpoeten von NICO AND THE NAVIGATORS Rossinis „Oratorium semi seria“. Sie entführen in die Welt eines religiösen Agnostikers voller zarter Gefühle und ironisch funkelnden Humors. Die sparsame Instrumentierung der Originalfassung bietet ideale Voraussetzungen für ein Konzert der Körper, das nach der Erlösung in Fesseln fragt – also nach jener paradoxen Erfahrung, wie man sie auch in der festgefügten und zugleich unendlich befreienden Musik Rossinis finden kann: Das Allerheiligste trifft das Allermenschlichste.

Nachdem sie sich in Bregenz bereits mit Schubert (Wo Du nicht bist 2006), und Händel (Anaesthesia 2009) beschäftigt haben, ist es diesmal Rossini, der den Berliner Künstlern um Nicola Hümpel und Oliver Proske musikalischen Anlass für eine poetische Recherche gibt. Neu ist diesmal die Begegnung der Navigatoren mit dem vom Jungstar Dirigenten Nicholas Jenkins und der Chor. Die sparsame Instrumen¬tierung der Originalfassung für zwei Klaviere und Harmonium bietet ideale Voraussetzungen für ein Konzert der Körper, das nach der Erlösung in Fesseln fragt – also nach jener paradoxen Erfahrung, wie man sie auch in der fest gefügten und zugleich unendlich befreienden Musik Rossinis finden kann. Das Allerheiligste trifft das Allermenschlichste – musique sacrée oder sacrée musique.

Pressestimmen zu Petite messe solennelle

Eine Philosophie in Bewegung, ein Tanz auf den Projektionsflächen des Agnostizismus, Imaginationen der Verstörung in perfektem Timing - die hohe Kunst von Nico and the Navigators.Süddeutsche Zeitung, München

Ironisch kann jeder. Diesem Ensemble aber gelingt es, Heiterkeit aus Rossinis Petite messe solennelle klingen zu lassen, ohne deren Geistlichkeit zu verleugnen und tatsächlich ein Stück Musik zu verlebendigen, dem bislang wohl höchstens das unauffällige Ende in ganz gewöhnlichen Chorkonzerten bevorstand.Der Tagesspiegel, Berlin

Zwischen Glaube und Zweifel: leichtfüßig phantasievoll, amüsant – und damit in bester Nachfolge Rossinis. (...) Ein überschäumendes Gesamtkunstwerk zwischen „heilig“ und „verflucht“ und damit ein Welttheater unterhaltsamster und anregendster Art.Berliner Zeitung

Petite messe solennelle (ÖEA)
NICO AND THE NAVIGATORSTermin: 25. und 26. Juli 2012 – 20.00 UhrPreis: EUR 26
Einführungsgespräch jeweils eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn, Eintritt frei.

Eine Produktion von „pèlerinages“ Kunstfest Weimar und NICO AND THE NAVIGATORS. In Koproduktion mit Kunst aus der Zeit/Bregenzer Festspielen, den KunstFestSpielen Herrenhausen und dem Theater Erfurt. Gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds, die Schering Stiftung, die Augstein Stiftung und aus Mitteln des Landes Berlin. In Kooperation mit der Opéra-Comique Paris, der Opéra de Dijon und der Radialstiftungmit dem Grand Théâtre de Luxembourg.

Werkstattbühne

Kunst aus der Zeit - Konzerte

Pierluigi Billone: 1+1=1

Petra Stump und Heinz-Peter Linshalm, Bassklarinetten

„Ein Tropfen plus ein Tropfen ergibt einen größeren Tropfen, nicht zwei!“, so erklärt der Sonderling und Eremit Domenico in Andrei Tarkowsksi Film Nostalghia die Aufschrift „1+1=1“, während er zwei Tropfen Öl in seine Hand gießt.

Mit diesem Titel deutet der italienische Komponist Pierluigi Billone ein tieferes Verständnis von „Einheit“ an: Wie zwei Tropfen verschmelze auch die vielfältigst ausgeloteten Möglichkeiten 2er Bassklarinetten zu 1em Gesamtklang. Das Projekt 1+1=1, zu hören am 1. August um 21 Uhr im Kunsthaus Bregenz, wurde mit den in Vorarlberg ansässigen Musiker gemeinsam mit dem Komponisten konzipiert und bereits mehrfach aufgeführt und auf CD eingespielt. Der Komponist wird an diesem Abend selbst anwesend sein und mit den beiden Musikern über das Projekt sprechen.

Pierluigi Billone: 1+1=1
Termin:
1. August – 21.00 UhrPreis: EUR 15Kunsthaus Bregenz

Ensemble Lux: Von Dunkelheit und Stille

Ein Spätwerk von Luigi Nono untersucht die Grenze zwischen Klang und Stille. Es spielt auf Gedichte Hölderlins an, die seiner großen Liebe Diotima gewidmet sind. Auch Zitate von Verdi, Beethoven und Musik aus dem Mittelalter werden von Nono in einem Werk verwoben, das musikalisch um die Grundfragen „Wo bin ich und wer bin ich?“ kreist. In dieser Musik, die manchmal kaum hörbar ist, versucht Nono den Schmerz und die Hoffnung aus der alten Musik und tiefste Erinnerungen aus der Vergangenheit nach außen zu kehren.

Der Vorarlberger Komponist Georg Friedrich Haas beschäftigt sich seit längerer Zeit mit den Möglichkeiten des Musizierens im Dunkeln. Sein drittes Streichquartett wird in völliger Finsternis gespielt. Die Musiker können weder ihre Noten noch ihre Mitspieler sehen. Sie sitzen weit voneinander entfernt um die Besucher herum. Das Publikum erfährt so nicht nur das Gespielte, sondern auch die Energie des Nichtgespielten, die stille Kommunikation zwischen den Musizierenden im Raum als Teil des Werks.

Nach ihren erfolgreichen Konzerten im Rahmen von KAZ 2008 und 2010 kehrt das junge virtuose Ensemble Lux aus Wien am 13. August nach Bregenz zurück. Beginn des Konzerts im Seestudio des Festspielhauses ist um 19.30 Uhr.

Ensemble Lux: Von Dunkelheit und Stille
Termin:
13. August – 19.30 UhrPreis: EUR 15Seestudio im Festspielhaus

15.03.2012 Plakatmotiv Kunst aus der Zeit 2012 © Bregenzer Festspiele / die3.eu
14.08.2012 Ensemble Lux © Bregenzer Festspiele / andereart
14.08.2012 Ensemble Lux © Bregenzer Festspiele / andereart
14.08.2012 Ensemble Lux © Bregenzer Festspiele / andereart
14.08.2012 Ensemble Lux © Bregenzer Festspiele / andereart
14.08.2012 Ensemble Lux © Bregenzer Festspiele / andereart
14.08.2012 Ensemble Lux © Bregenzer Festspiele / andereart
14.08.2012 Ensemble Lux © Bregenzer Festspiele / andereart
02.08.2012 KAZ-Konzert 1+1=1 Petra Stump und Heinz-Peter Linshalm spielten Pierluigi Billones 1+1=1 beim KAZ-Konzert am 1. August 2012 im Foyer des Bregenzer Kunsthauses.
© Bregenzer Festspiele / andereart
02.08.2012 KAZ-Konzert 1+1=1 Petra Stump und Heinz-Peter Linshalm spielten mit ihren Bassklarinetten Pierluigi Billones 1+1=1 beim KAZ-Konzert am 1. August 2012 im Foyer des Bregenzer Kunsthauses.
© Bregenzer Festspiele / andereart
02.08.2012 KAZ-Konzert 1+1=1 Petra Stump (Bassklarinette)
© Bregenzer Festspiele / andereart
02.08.2012 KAZ-Konzert 1+1=1 Heinz-Peter Linshalm (Bassklarinette)
© Bregenzer Festspiele / andereart
02.08.2012 KAZ-Konzert 1+1=1 v.l. Pierluigi Billone (Komponist), Petra Stump und Heinz-Peter Linshalm (Bassklarinetten), Laura Berman (Leiterin KAZ - Kunst aus der Zeit), Thomas Soraperra (Kaufmännischer Direktor, Kunstmuseum Liechtenstein), Kirsten Helfrich (Kunstvermittlung, Kunsthaus Bregenz)
© Bregenzer Festspiele / andereart
02.08.2012 KAZ-Konzert 1+1=1 Heinz-Peter Linshalm beim KAZ-Konzert am 1. August 2012 im Kunsthaus Bregenz.
© Bregenzer Festspiele / andereart
02.08.2012 KAZ-Konzert 1+1=1 Petra Stump und Heinz-Peter Linshalm (Bassklarinetten) spielten Pierluigi Billones 1+1=1 beim KAZ-Konzert am 1. August 2012 im Kunsthaus Bregenz.
© Bregenzer Festspiele / andereart
02.08.2012 KAZ-Konzert 1+1=1 Petra Stump und Heinz-Peter Linshalm (Bassklarinetten) beim KAZ-Konzert am 1. August 2012 im Kunsthaus Bregenz.
© Bregenzer Festspiele / andereart
25.07.2012 Fotoprobe Nico and the Navigators - Petite messe solennelle © Bregenzer Festspiele / andereart
25.07.2012 Fotoprobe Nico and the Navigators - Petite messe solennelle © Bregenzer Festspiele / andereart
25.07.2012 Fotoprobe Nico and the Navigators - Petite messe solennelle © Bregenzer Festspiele / andereart
25.07.2012 Fotoprobe Nico and the Navigators - Petite messe solennelle © Bregenzer Festspiele / andereart
25.07.2012 Fotoprobe Nico and the Navigators - Petite messe solennelle © Bregenzer Festspiele / andereart
25.07.2012 Fotoprobe Nico and the Navigators - Petite messe solennelle © Bregenzer Festspiele / andereart
25.07.2012 Fotoprobe Nico and the Navigators - Petite messe solennelle © Bregenzer Festspiele / andereart
25.07.2012 Fotoprobe Nico and the Navigators - Petite messe solennelle © Bregenzer Festspiele / andereart
25.07.2012 Fotoprobe Nico and the Navigators - Petite messe solennelle © Bregenzer Festspiele / andereart
25.07.2012 Fotoprobe Nico and the Navigators - Petite messe solennelle © Bregenzer Festspiele / andereart
05.07.2012 Pierluigi Billone 1+1=1 Petra Stump und Heinz-Peter Linshalm werden mit ihren Bassklarinetten im KAZ-Konzert 1+1=1 (Pierluigi Billone) zu hören sein. Mittwoch, 1. August 2012 um 21.00 Uhr im Kunsthaus Bregenz.
© Christiane Huemer
05.07.2012 Pierluigi Billone 1+1=1 Petra Stump und Heinz-Peter Linshalm werden mit ihren Bassklarinetten im KAZ-Konzert 1+1=1 (Pierluigi Billone) zu hören sein. Mittwoch, 1. August 2012 um 21.00 Uhr im Kunsthaus Bregenz.
© Petra Stump / Heinz-Peter Linshalm
05.07.2012 Pierluigi Billone 1+1=1 Petra Stump und Heinz-Peter Linshalm werden mit ihren Bassklarinetten im KAZ-Konzert 1+1=1 (Pierluigi Billone) zu hören sein. Mittwoch, 1. August 2012 um 21.00 Uhr im Kunsthaus Bregenz.
© Lorenzo Pusterla

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