Bregenzer Festspiele
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Von Abendgarderobe bis Applaus: Der Seebühnen-Knigge

Ein Opernbesuch muss keine steife Angelegenheit sein – auch wenn das viele vermuten. Das gilt besonders für die Bregenzer Seebühne.

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© Bregenzer Festspiele / Ralph Larmann

Hier ein nicht repräsentativer Überblick zu den gängigsten Vorurteilen, mit denen wir nun aufräumen.

Eine Oper dauert ewig.
Natürlich gibt es sehr lange Opern: Manche Werke, etwa von Richard Wagner, dauern vier oder fünf Stunden. Doch beim Spiel auf dem See geht es traditionell deutlich flotter zu: Die Spielzeit von Der Freischütz zum Beispiel liegt bei rund zwei Stunden. Das Spiel auf dem See wird ohne Pause gezeigt.

Da gehen doch nur Snobs hin.
Die Bregenzer Festspiele und ihr Spiel auf dem See stehen für die Idee einer qualitätsvollen Oper für alle. Entsprechend bunt ist die Mischung der Besucher:innen. Und die Preispalette ist breit gefächert: Die günstigsten Tickets auf der Seebühne gibt es schon ab 30 Euro. Karten für eine Vorstellung von Der Freischütz finden Sie hier.

Bei Freiluft kann ich alles mitnehmen.
Nicht ganz, denn manche Gegenstände sind auch auf der Seebühne tabu. Dazu zählen beispielsweise Speisen, Selfie-Sticks, Laptops, Thermoskannen und Glasflaschen. Plastikflaschen bis maximal 0,5 Liter, Sitzkissen und Taschen sind erlaubt. Letztere werden beim Einlass kontrolliert.

Koffer, Trolleys, Stockschirme, professionelle Foto- und Videoausrüstung, Motorradhelme und Kindersitze sind zu sperrig und haben in den Vorstellungen nichts zu suchen. Tiere müssen ebenfalls zuhause bleiben. Ausgenommen sind, nach vorheriger Anmeldung, Assistenzhunde mit Bescheinigung.

Handyfotos stören doch nicht auf die große Distanz.
Auch wenn angesichts des imposanten Bühnenbildes die Verführung groß ist: keine Fotos, Handyvideos oder Tonaufnahmen während der Vorstellung! Davor ist hingegen reichlich Zeit für Aufnahmen – die Tribüne öffnet eine Stunde vor Beginn. Die kompletten FAQ gibt es hier.

Die singen die ganze Zeit nur, da verstehe ich kein Wort und mir wird langweilig.
Bei Der Freischütz von Carl Maria von Weber wird auf Deutsch gesungen – und gesprochen. Ganze vierzig Prozent der Oper bestehen aus modernen Dialogen. Damit auch die gesungenen Partien garantiert verstanden werden, helfen Übertitel auf Deutsch und Englisch, die auf zwei großen Leinwänden links und rechts der Bühne eingeblendet werden. Wer noch mehr über das Werk, den Inhalt und die Inszenierung erfahren möchte, kann an Aufführungstagen an Einführungsvorträge um 19.00 und 19.30 Uhr im Festspielhaus teilnehmen. Außerdem sind die Inszenierungen auf der Seebühne so angelegt, dass ein spontanes Verstehen der Handlung erleichtert wird – auch für Nicht-Opernfreaks.

Ich klatsche bestimmt an den falschen Stellen und blamiere mich.
Dieses Thema war früher komplizierter, als man zum Beispiel erst nach einem Akt Beifall spenden durfte. Solange der Applaus heutzutage nicht mitten in eine Arie hineinplatzt, ist er keine besonders heikle Sache mehr. Im Zweifel gilt: einfach abwarten, bis die anderen klatschen.

Ohne Smoking oder Abendkleid bin ich bestimmt underdressed.
Anders als im James-Bond-Abenteuer Ein Quantum Trost dargestellt, als der Geheimagent einige Bösewichte über die Seebühne jagte, ist das Kleiderspektrum sehr breit. Es sollen auch schon Flip-Flops gesichtet worden sein. Natürlich darf sich jede:r aufbrezeln, wie er oder sie möchte. Aber das muss nicht sein, denn es gibt keinen Dress-Code. Allzu luftig sollte die Garderobe dennoch nicht ausfallen: Denn auch im Hochsommer können die Temperaturen spätabends unter 20 Grad Celsius sinken. Unser Tipp ist warme und wetterfeste Kleidung. Keine Angst: Sie werden nicht schief angeschaut, wenn Sie eine leichte Decke mitbringen. Im Gegenteil – daran erkennt man die echten Seebühnen-Expert:innen.

Trotz heißer Tage: festes Schuhwerk anstatt Flip-Flops beim Aufstieg auf die Bühne
Unsere Bühnenführungen erfreuen sich großer Beliebtheit. Die Möglichkeit, einzigartige Einblicke in den hinteren Teil der Bühne zu bekommen sowie selbst darauf zu stehen, locken viele Besucher:innen an. Ein Problem, das zunächst gar nicht so offensichtlich ist, aber immer wieder auftaucht: das Schuhwerk. High-Heels, Flip-Flops, Sandalen, Ballerinas und andere offene Schuhe sind auf der Seebühne nämlich tabu. Deshalb vor einem Besuch auf der Bühne immer daran denken, trotz des heißen Sommerwetters wieder einmal das geschlossene Schuhwerk auszupacken.

(tb/tl)

Info

Die Bregenzer Festspiele 2025 finden von 16. Juli bis 17. August statt. Tickets und Infos unter www.bregenzerfestspiele.com Telefon 0042 5574 4076.

O-Töne

T +43 5574 407-228
presse@bregenzerfestspiele.com

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