Bregenzer Festspiele
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Sag mal, Elim Chan...

Boxen, Sherlock Holmes und fliegen können

Elim Chan PRINT 11
© Simon Pauly

Von Hongkong aus eroberte die Dirigentin Elim Chan die großen Bühnen der Welt und ist heute bekannt für ihre klare, expressive Gestik und beeindruckende Klangführung. Mit einem französischen Konzertprogramm, das sich Werken der Umbruchszeit um 1900 widmet, gibt sie in diesem Sommer ihr Debüt bei den Bregenzer Festspielen.

Was ist deine Lieblingsbeschäftigung?
Abgesehen vom Dirigieren liebe ich Sport, vor allem Boxen. Das hält mich fit und macht meinen Kopf frei.

Wie sieht für dich ein perfekter Tag aus?
Voller Dankbarkeit dafür aufzuwachen, dass ich am Leben bin, eine wunderbare Tasse Kaffee trinken, ins Fitnessstudio gehen, einen schönen Spaziergang machen, ein köstliches Mittagessen zu mir nehmen und dankbar dafür sein, dass ich ein Dach über dem Kopf habe, dass ich zu essen habe und dass ich eine wunderbare Familie und tolle Freund:innen habe.

Was ist einer deiner stärksten Charakterzüge?
Ich bin sehr aufgeschlossen, neugierig und abenteuerlustig.

Wer ist dein:e Held:in der Kindheit?
Als Achtjährige in der Grundschule habe ich gesehen, wie Frau Wing-sie Yip ein Konzert mit Sätzen aus allen möglichen Musikstücken von Tschaikowsky über Strawinsky bis zu Holst und vielen anderen dirigiert hat. Und plötzlich hatte ich das Gefühl, dass auch ich mir das erlauben durfte. Sie wurde für mich zu einem Symbol dafür, mir den Traum zuzugestehen, Dirigentin zu werden, und auf dieses Ziel hinzuarbeiten.

Was ist deine größte Schwäche?
Schokolade!

Was inspiriert dich am meisten?
Die nächste Partitur, die ich in die Hand nehme.

Welche Fehler entschuldigst du am ehesten?
Wir sind alle nur Menschen und jede:r kann einen Fehler machen. Ich bin loyal und großzügig und das kommt in solchen Situationen zum Vorschein.

Wenn du in eine andere Zeit reisen könntest, wohin würde es gehen?
Ich würde in der Zeit zurückgehen und die französische Komponistin Mel Bonis (1858-1937) treffen, um mit ihr über die Realität der Frauen zu sprechen, die damals versuchten, kreativ zu leben, sei es als Komponistin, Musikerin, Künstlerin, Dichterin oder Schriftstellerin: um zu sehen, was sich seither verändert hat.

Welches Talent würdest du gerne haben?
Ich würde gerne wie ein Vogel fliegen können – das wäre großartig!

Was ist dein Motto?
Bleib dir selbst und der Musik treu.

Wann bist du vollkommen du selbst?
In dem Moment in dem ich auf das Podium steige.

Was schätzt du bei deinen Freund:innen am meisten?
Ich glaube, dass wahre Freund:innen einem immer die Wahrheit sagen und auch in schweren Zeiten zu einem stehen.

Welchen Rat würdest du deinem jüngeren Ich geben?
Verschwende keine Zeit.

Welche Person (tot oder lebendig) würdest du gerne auf einen Kaffee treffen?
Ich würde mich sehr gerne noch einmal mit meinem geschätzten Mentor, Maestro Bernard Haitink, zusammensetzen.

Gibt es einen Traum, den du dir unbedingt noch erfüllen möchtest?
Eine Ausbildung zur Detektivin –  wie Sherlock Holmes.                        

Was denkst du in den ersten paar Sekunden auf der Bühne?
Das gibt mir immer viel Energie und ich atme tief ein.

Welche:n Komponist:in findest du am schwierigsten zum Dirigieren?
Niemand und alle. Jede:r verdient eine ganz eigene Aufmerksamkeit –und ich bin immer für eine Herausforderung zu haben.

Welches Orchester würdest du eines Tages gerne einmal dirigieren?
Eines, das es noch nicht gibt - mein eigenes, handverlesenes Orchester, das aus gleichgesinnten Musiker:innen besteht.

Was ist das Beste daran, Dirigentin zu sein?
Jeder einzelne Aspekt davon ist das Beste. Ich kann mit anderen Menschen und auch an mir selbst arbeiten. Ich lerne ständig dazu und wachse in dieser Rolle. Dirigieren ist eine große Verantwortung und gleichzeitig ist es ein großes Geschenk. Ich liebe, was ich tue.

Wie reagierst du, wenn du mit Gechlechter-Stereotypen des Dirigierens konfrontiert wirst?
Erwartungen hinterfragen, Denkmuster aufbrechen und Barrieren überwinden – keine Alibi-Aktionen mehr!

In diesem Fragebogen verraten Menschen der Bregenzer Festspiele allwöchentlich Gedanken rund ums Leben – und sich selbst.

Info
  • Lesen Sie hier weiter über legendäre Frauen bei den Bregenzer Festspielen.
  • Alle weiteren "Sag mal,..." Kurzinterviews finden Sie hier.

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