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Bregenz, 18.11.09. Im Rahmen einer Pressekonferenz haben die Bregenzer Festspiele heute, Mittwoch, das Programm der Saison 2010 vorgestellt. Neben der Wiederaufnahme des Spiels auf dem See Aida steht im kommenden Sommer unter der Thematik "In der Fremde" der vergessene polnische Komponist Mieczyslaw Weinberg im Mittelpunkt. Im Zentrum der Pressekonferenz stand Weinbergs Meisterwerk Die Passagierin, dessen szenische Uraufführung 2010 in der Inszenierung von Intendant David Pountney als Oper im Festspielhaus zu sehen sein.
Die Passagierin dreht sich rund um die schicksalhafte Begegnung der ehemaligen SS-Aufseherin Lisa mit der KZ-Gefangenen Martha. Neben Bühnenbilder Johan Engels war auch die 86jährige Zofia Posmysz, Auschwitz-Überlebende und Autorin der gleichnamigen Novelle, zu Gast in Bregenz. Posmysz schilderte einem gebannten Publikum nicht nur ihre Zeit in Auschwitz, sondern ging auch näher auf die Hintergründe der Entstehung ihres Buchs ein.
"Auschwitz darf nicht aus den Gedächtnissen verschwinden!"
Die Frage, ob es schwierig sei, das eigene Werk als Oper in der Interpretation eines Regisseurs auf der Bühne zu erleben, verneinte Posmysz vehement: „Nein, ganz und gar nicht. Ich bin begeistert! Ich habe das Buch geschrieben, weil Auschwitz nicht aus dem Gedächtnis der Nachwelt verschwinden darf. Dass Weinbergs Oper nun hier in Bregenz auf die Bühne gebracht wird, ist wunderbar!“ Bühnenbildner Johan Engels gestand, er sei ein wenig nervös gewesen, als er Zofia Posmysz das Modell für Die Passagierin präsentiert habe. Die Autorin beruhigt: „Ich war genauso nervös. Aber mir gefällt das Modell wirklich sehr gut!“
Solide Finanzpolitik
Neben der Präsentation des weiteren Programms – sowohl die Orchesterkonzerte als auch die Produktion im Theater am Kornmarkt stehen ganz im Zeichen des Komponisten Weinberg, als neuer "alter" Gast wird außerdem das Deutsche Theater Berlin wieder am Bodensee erwartet – bekräftigte Festspielpräsident Rhomberg, Ziel der Bregenzer Festspiele sei es auch in Zukunft, trotz wirtschaftlich schwierigen Zeiten mittels einer soliden Finanzpolitik die künstlerische Qualität zu halten und erwirtschaftetes Geld in künstlerische Produktionen zu investieren.
"Buchungsstand Aida über dem vergangener Opernproduktionen"
„Der Buchungsstand und Vorverkauf für das Spiel auf dem See Aida liegt derzeit über dem vergleichbaren Stand vergangener Opernproduktionen auf der Seebühne“, sagt der kaufmännische Direktor Michael Diem. Diem betonte weiter, dass es sehr wichtig sein, den Besuchern neben der spektakulären Seebühnenproduktion auch ein unvergessliches Gesamterlebnis zu bieten.
(BK)
Eine Übersicht über das Programm der Bregenzer Festspiele 2010 finden Sie hier.