Stimmen zu "Upload"

Auszüge aus der Berichterstattung 2021

Stand: 03.8.2021, 13.00 Uhr

APA
„Michel van der Aa hat Musik und Text geschrieben und die Filmoper inszeniert. Die Stärke von "Upload" ist das perfekte Zusammenspiel der verschiedenen Disziplinen. Die Interaktion zwischen den Bildern auf der Leinwand und den Sängern auf der Bühne, das Zusammenspiel zwischen analoger und digitaler Musik, der Übergang von Gesang in die zarten Klänge des Ensembles gelingen so gut, dass die einzelnen Elemente als solche gar nicht mehr erkennbar sind. […]

Ein musikalischer Spannungsbogen zieht sich von der ersten bis zur letzten Minute, was neben der meisterhaften Umsetzung sicher auch der Komposition geschuldet ist. Die Musiker lassen die Zuschauer also mit einem spannungsgeladenen Opernabend zurück. Diese brachten ihre Begeisterung mit lang anhaltendem Applaus und Bravo-Rufen zum Ausdruck.“

Neue Vorarlberger Tageszeitung
„Bildgewaltig und vielschichtig, mit packender Musik und zwei starken Stimmen präsentierte sich die Filmoper „Upload“ von Michel van der Aa auf der Werkstattbühne im Festspielhaus. Mit unterschiedlichen Medien lässt der niederländische Regisseur und Komponist ein perfekt abgestimmtes Gesamtwerk entstehen, das Emotionen weckt und den Geist öffnet. Bei all der Technik, die hier zum Einsatz kommt, steht doch die Geschichte um Vater und Tochter im Zentrum […].

In den Zwiegesprächen und Monologen erspürt das Publikum die Beziehung der beiden und den Charakter des Vaters. Dessen Zweifel, seine Depressionen, obwohl er ein lustiger Mensch war. Die Sehnsucht der Tochter nach dem Vater ist herzzerreißend. In einem berührenden Part öffnet Sopranistin Julia Bullock den Raum hin bis zum ganzen Universum: In einer Landschaft, die nirgendwo ist, da ist jetzt der Vater. Die Visuals und der Gesang öffnen Augen, Ohren und Herz. Wunderschön! […]

Das von Otto Tausk geleitete Ensemble Musikfabrik erzeugt Sphären, dramatisch-rasend und zärtlich-warm. Dabei liefert sich die Live-Musik ein Duett mit elektronischen Klängen so perfekt einstudiert, dass die Grenzen verschwimmen. Im Besonderen aber sorgt die Leistung der Sänger für Höhepunkte.“

Südkurier
„“Das Gehirn ist das letzte analoge Gerät in einer digitalen Welt“, sagt eine der Figuren in der Filmoper „Upload“, die nun bei den Bregenzer Festspielen auf der Werkstattbühne ihre gelungene Uraufführung hatte. Der holländische Komponist und multidisziplinäre Künstler Michel van der Aa spielt hierin den Gedanken der Selbst-Digitalisierung mit all seinen Konsequenzen durch. [...]

Bewegungen werden gefilmt und live auf eine transparente Wand übertragen, wo seine Gestalt die Anmutung  eines Avatars bekommt (Motion Capture und Echtzeitgrafik: Darien Brito). […]

Musikalisch arbeitet van der Aa ebenso selbstverständlich mit einer Verschränkung analoger und digitaler Klänge, mit elektronischer Verfremdung und Zuspielung. Getriebene, teils minimalistisch-repetitive Passagen, die die Auseinandersetzung zwischen Vater und Tochter begleiten, wechseln mit ruhigen Klängen zu fast meditativen Bildlandschaften.“

Der Westallgäuer
„Der niederländische Komponist Michel van der Aa möchte wissen, ob der Mensch auf diese Weise erfolgreich sein könnte beim Versuch, ewiges Leben zu erlangen. Seine Oper „Upload“, die bei den Bregenzer Festspielen als Uraufführung zu erleben war, gibt eine klang- und bildgewaltige, traurige Antwort. […]

„Michel van der Aas plastische Musik vermittelt die Intimität der Vater-Tochter-Beziehung aufs Publikum. Seine Musik findet Klänge für die verführerischen Verheißungen der Wissenschaft ebenso wie für die Gefühlszustände der Menschen: zwischen Lebensmüdigkeit, Hoffnung, Furcht, Zärtlichkeit – und einer vagen, fernen Vision von Heil.“

roccosound.ch
“Der Plot der Filmoper ‹‹Upload›› von Michel van der Aa, die in Bregenz uraufgeführt worden ist, behandelt ein Thema, über das unter dem Stichwort Künstliche Intelligenz ernsthaft spekuliert wird, hat aber ebenso viel komödiantisches wie abgründiges Potenzial. […]

Überhaupt wirft das Stück einen ganz eigenen Blick auf das Menschliche. Michel van der Aa, von dem die Idee zum Stück, Text, Inszenierung und Musik stammen, betont, dass sein Interesse den humanistischen und ethischen Fragen gilt. Er ist als Multimediakünstler mit seinem Flair für die neuen Techniken wie für die alt hergebrachte Magie des Operngesangs prädestiniert für ein neues Musiktheater, das die medialen Techniken den Opernwerken nicht nur überstülpt, sondern zum zentralen Akteur macht.“