Stimmen zu "Der Freischütz"

Auszüge aus der Berichterstattung 2024

Stand: 05.09.2024, 10.30 Uhr

Orpheus Opernmagazin
Der Bregenzer Freischütz entfernt sich eklatant vom reinen Opern-Event – und baut gerade dadurch Brücken.

[…] Stölzls Inszenierung ist kein Spektakel um des Spektakels willen, sondern ein bis ins kleinste Detail durchdachtes Ereignis, das im Gedächtnis haften bleibt. (…) Optisch ganz großes Kino! […]

[…] Ein Spiel mit den Erwartungen, ein Spiel mit der Operntradition, ein Spiel mit den Genres ist dieser Freischütz definitiv (…) ein gelungenes Experiment, das zudem auch noch sehr breitenwirksam daherkommt – ein idealer Einstieg also für Opern-Neulinge, die vielleicht aufgrund des Eventcharakters ihren Weg nach Bregenz gefunden haben.

Das Opernglas
[…] In der Weite der Bühne (...) bot Stölzl eine perfekte Freischütz-Show, fast eine Revue, die spektakuläre Effekte für Auge und Ohr bereithielt. […]

[…] Stölzl und sein Team schreckten aber nicht davor zurück, auch in die Musik einzugreifen (...) und der Handlung neue Aspekte überzustülpen, die in diesem Zusammenhang wohl kaum jemand auf dem Schirm hatte. So entstand eine ganz eigene Version, frei nach Weber und Kind. Beim Publikum verfing das Gebotene prächtig. Am Ende gab es viel Zustimmung und Jubel für das gesamte Team. […]

[…] Stölzl wertete (die Figur des Samiel Anm.) zum allgegenwärtigen Erzähler auf. (...) Der leibhaftig agierende Satan lenkte die Szene von Beginn an auf seine Person. Eingriffe in die Ouvertüre interessierten ihn wenig und da auch das C-Dur-Finale der Coda an dieser Stelle gar nicht passen wollte, blieb es gleich ganz außen vor. Das schmerzte die Musikgetreuen, doch wenn es gelang, seinen Frieden mit dem Abend zu machen, ergab dieses Vorgehen an dieser Stelle tatsächlich Sinn. […]

[…] Der diabolisch, gewitzt und mit drahtiger Leichtigkeit agierende Moritz von Treuenfels avancierte zum eigentlichen Star der Aufführung, indem er das übrige „Personal" schlichtweg an die Wand spielte. Ein Ereignis! […]

[…] Die Solisten waren nicht nur für ihre in aller Regel hoch soliden bis exzellenten Leistungen zu würdigen. Das wiederholte Waten durch knöcheltiefes Wasser und damit auch die zusätzliche Belastung durch permanente Feuchtigkeit am Körper verdiente höchsten Respekt. […]

Opera-online.com
[…] Schon die Szenerie vor Beginn ist atemberaubend. […]

[…] Philipp Stölzls Inszenierung der deutschen Volksoper der Romantik Der Freischütz von Carl Maria von Weber strotzt nur so vor Ideen, die er harmonisch sehr gut ausbalanciert in einen spektakulären Opernabend verwandelt […]

[…] Großer Beifall am Ende eines unvergesslichen eindrucksvollen Opernabends, der mit wesentlichen Schauspieleinlagen, Stunts und Artisten zu einem gelungen unterhaltsamen Spektakel mit Horrorattitüde geworden ist. […]

News
[...] Denn gesungen wird gut. Mauro Peter lässt bei seinem Debüt als Max Romantik pur hören. Nikola Hillebrand, eine betörende Agathe, ist zerrissen zwischen der Liebe zu Max und ihrer Freundin Ännchen (Katharina Ruckgaber). Franz Hawlata (Kuno), Christof Fischesser (Kaspar), Maximilian Krummen (Kilian), Liviu Holender (Ottokar) und Andreas Wolf (Eremit) ergänzen das spielfreudige Ensemble. Der Prager Philharmonische Chor und das Stunt-Team leisten Großartiges. Enrique Mazzola führt die Wiener Symphoniker solide. [...]

metropoljournal.com 
[…] Es spielten auf höchstem Niveau mitreißend, von unbeschwert über unheimlich bis hochdramatisch, und am Ende versöhnend und Hoffnung auf eine gute Welt gebend, die Wiener Symphoniker unter Enrique Mazzola. Gemeinsam mit den Gesangssolistinnen und Gesangssolisten und dem Prager Philharmonischer Chor sowie dem Bregenzer Festspielchor boten sie den Operngästen ein beeindruckendes Opernerlebnis, das begeisterten Applaus und viel Jubel erhielt. […]

[…] so bleibt es immer spannend und voller Überraschungen und beeindruckender Effekte. Eine Opulenz und temporeiche, nahtlose Übergänge, wie man sie eigentlich im Kino vermuten würde, gibt es auf der Bregenzer Seebühne live und in 3D[…]

Bachtrack.com
[…] Stölzl verwandelt den Freischütz in ein Riesenspektakel, das im Stil eines Horrorfilms durchexerziert wird. […]

[…] Der Max von Mauro Peter gefällt mit einem wohlklingenden Tenor und spielt die Rolle als Amtsschreiber und Außenseiter in einer verrohten Jäger- und Bauernwelt ausgezeichnet. Der Kaspar von Christof Fischesser mit seiner abgrundtiefen Stimme, als Kriegsveteran gekennzeichnet, gibt den Bösewicht und Verführer wie im Lehrbuch. […]

Drehpunktkultur.at
[…] Mauro Peter als Max überzeugt vor allem in den lyrischen Momenten, in denen sein samtiges Timbre zum Tragen kommt. Nikola Hillebrand besticht als Agathe mit Fülle, Klangschönheit und Kraft. Christof Fischesser gibt den Kaspar mit fesselnder Stimm- und Bühnenpräsenz. Und Katharina Ruckgaber als Ännchen gefällt mit gut fokussiertem, klangschönem Ton und aktivem Spiel. […]

O-Ton Kulturmagazin mit Charakter
[…] Das wird mit dem fantastischen Bühnenbild, der Kulisse am See, den zahlreichen pyrotechnischen Effekten, den fantasievollen Kostümen von Gesine Völlm und der hervorragenden Leistung der Maskenabteilung verzaubert.[…]

Volksblatt.at
[…] Alles Musikalische hatte höchstes Niveau: am Pult der Wiener Symphoniker der in Bregenz bekannte Italospanier Enrique Mazzola und die durchwegs herausragenden Stimmen Mauro Peter als Max, Nikola Hillebrand als Agathe, Katharina Ruckgaber als Ännchen, Christof Fischesser als Kaspar, Moritz von Treuenfels als Samiel u.a. Aus dem Prager Philharmonischen Chor glänzten die Damen mit dem Gesang im populären Brautjungferntanz. […]

[…] Verdienter Jubel für eine Bilderbuch-Aufführung zum Festivalstart. […]

Potsdamer Neueste Nachrichten
[…] Und jetzt das: In Bregenz ereignet sich ein kleines Theaterwunder. Stölzl und sein Team erschaffen tatsächlich einen "Freischütz" für das Jahr 2024, indem sie beherzt ins Werk eingreifen, aber nie so, dass es entstellt würde. Sie operieren vor allem am gesprochenen Text. Der wird nicht nur entstaubt, sondern ganz ersetzt durch eine neue Dialogfassung von Jan Dvoräk.[…]

[…] Das Bühnenbild kann selbstredend, wie immer in Bregenz, nur mit dem Adjektiv „spektakulär“ bezeichnet werden: Überwältigung durch Kulissen sind ja die raison d’etre dieser Festspiele. Stölzl lässt ein spukhaftes verschneites Dorf auf den Bodensee wuchten, Schindeln blättern von Dächern ab, der Kirchturm halb versunken, im Hintergrund plätschert ein Mühlrad. […]

[…] Ähnlich feurig spielen die Wiener Symphoniker dazu mit Enrique Mazzola am Pult Webers so unglaublich effektvolle Musik, ihre Klangfäden werden auch dieses Jahr von der ausgefeilten Bregenzer Tontechnik übertragen. Auch der balsamische Tenor von Mauro Peter gelangt so mühelos ans Ohr. […]

[…] Hillebrand gelingt die Wolken- Arie zauberhaft, besonders auch der zentrale, scheinbar unendlich lange ausgehaltene Ton auf "aller Wesen". Ebenso die anderen Hits: Fassungslos souverän meistert der Prager Philharmonische Chor den vertrackten Jägerchor. Zum "Jungfernkranz", den Weber am Ende geschickt ins Moll moduliert und damit fast wie Schubert die Abgründe dieses heiteren Gesangs hörbar macht, tanzen Wassernixen, als seien wir im Friedrichstadtpalast. […]

[…] Dieser "Freischütz" ist, trotz der Schwere seines Stoffes, durchzogen von einer spielerisch-lichten Leichtigkeit, die ihn absolut sehenswert macht. Bis zur letzten Sekunde: Der von Andreas Wolf mit grundstürzend-autoritärem Bass gesungene Eremit schmeißt in den finalen Takten sein Heiligkeitskostüm weg und entpuppt sich als jemand ganz anderes. Wer, das muss an dieser Stelle wohl nicht mehr eigens erwähnt werden. […]

Rhein-Zeitung
[…] Moritz von Treuenfels vom Münchner Residenztheater macht das umwerfend gut, schont sich nie und wird zum bejubelten Mittelpunkt. Ein Abend zwischen Kinoblockbuster, Grusical und "Faust III" […]

[…] Wer will, kann bei diesem „Freischütz“ berechtigte Einsprüche erheben. Alle anderen haben einen Riesenvorteil: Sie fühlen sich prächtig unterhalten.[…]

Meininger Tageblatt
[…] Dieser "Freischütz" ist, wie alle Seebühnen-Opern, eine Augenweide. Wir sehen das Stück als Wimmelbild mit Tiefenschärfe. Man tobt im Tümpel, der auch mal feuerumkränzter Hexenkessel ist, und es gibt viel Illusionszauber – Sängerinnen und Sänger werden wie von Zauberhand durch Stuntleute ersetzt, die auf Betten tanzen, Revuegirls tauchen aus dem Wasser auf, robben in der Wolfsschlucht als Zombies durch die Pfützen. Überhaupt fährt Stölzl in der berühmtesten Gruselszene der Operngeschichte alles auf, dessen er habhaft werden kann. Es gibt tollen Lichtzauber, sogar der Donner aus den Lautsprechern klingt täuschend echt.[…]

Mittelbayerische Zeitung Bayerwald-Echo Ost
[…]Sängerisch ist er [Max] der Lichtblick, nur überstrahlt von den beiden Damen Agathe (Nikola Hillebrand) und Ännchen (Katharina Ruckgaber), die, musikalisch perfekt, zwei ziemlich zeitgeistige Rollenporträts erarbeitet haben.[..]

[…] Bestenfalls aber markiert der beherzte Zugriff, mit dem Stölzl die Oper zum Sommerspektakel entgrätet, ironisiert und in Szene setzt, den Beginn einer neuen Ära.[…]

TZ
[…] Die Ton-Effekte sind verblüffend […]

Passauer Neue Presse
[…] Wer hier keinen Spaß hat, hat das Staunen verlernt […]

Süddeutsche Zeitung
[…] Die Bühne ist überwältigend […]

Der Tagesspiegel
[…] In Bregenz ereignet sich ein kleines Theaterwunder. Stölzl und sein Team erschaffen tatsächlich einen „Freischütz“ für das Jahr 2024, indem sie beherzt ins Werk eingreifen, aber nie so, dass es entstellt würde. […]

[…] Das Bühnenbild kann selbstredend, wie immer in Bregenz, nur mit dem Adjektiv "spektakulär" bezeichnet werden […]

[…] Hillebrand gelingt die Wolken-Arie zauberhaft, besonders auch der zentrale, scheinbar unendlich lange ausgehaltene Ton auf "aller Wesen". […]

Cannstatter Zeitung
[…] Dieser "Freischütz" ist, wie alle Seebühnen-Opern, eine Augenweide. […]

Badisches Tagblatt
[…] Moritz von Treuenfels macht das ganz großartig, mal quirlig, mal dämonisch, aber immer zutiefst ironisch. […]

Schwäbisches Tagblatt
[…] Doch was Philipp Stölzl auf der Seebühne zeigt, ist eine Opernszenerie, wie sie derart spektakulär wimmelbilderbuchhaft selbst bei den Bregenzer Festspielen noch nicht zu erleben war. […]

Südkurier
[…] Spannung ab der ersten Minute lautet das offensichtliche Credo des Regisseurs, der nach Verdis „Rigoletto“ zum zweiten Mal auf dem See inszeniert. […]

[…] Wie Schauspieler Moritz von Treuenfels diese Figur [Samiel] ausfüllt und zu einem aalglatten Zyniker macht, ist schlichtweg genial. […]

[…] Alles in allem: eine spektakuläre Produktion, die bald zum Publikumsliebling avancieren dürfte. […]

Der Westallgäuer
[…] Seine Inszenierung der Oper "Der Freischütz" von Carl Maria von Weber überwältigt vom Vorspiel bis zum Schlussakkord mit Sensationen – die nicht selten vom Grund des Bodensees aufsteigen. […]

[…] Die darstellerische Leistung des Solisten-Ensembles ist grandios. […]

Kulturfreak.de
[…] Dennoch ist die Bühne, für die ebenfalls Philipp Stölzl verantwortlich zeichnet, außergewöhnlich und spektakulär. In der Ausgestaltung haben sich die Bregenzer Festspiele ob ihrer Detailverliebtheit wieder einmal selbst übertroffen. Es gibt schier unendlich viel zu entdecken, da reicht ein Besuch allein nicht aus. Das gilt auch für die vielen unterschiedlichen Kostüme […]

Aargauer Zeitung
[…] Philipp Stölzls Freischütz schöpft aus dem Vollen, bietet viel fürs Auge, baut grandiose Spannung auf, bezaubert durch großartige Effekte. Stölzl inszeniert das Stück bewusst immer wieder auch gegen den gewohnten Strich. All das, ohne die Musik aus den Augen zu verlieren. Webers Klänge wirken in dieser Inszenierung kompakt, klar zugeschnitten, eine Romantik, die konturiert und konzentriert erscheint. In dieser Inszenierung gelingt ein Freischütz auf überraschend andere Art; und teuflische Schauerstimmung wird übersetzt in eine mit allen technisch machbaren Effekten gespickte moderne Opernshow. […]

[…] Dieser Bregenzer Freischütz mit einem Dorf ganz im eisigen Winter gefangen ist mehr als nur Oper, es ist Theater mit viel Bewegung, mit drastischen Szenen, aber auch mit fantastischen Traumsequenzen. […]

[…] Dirigent Enrique Mazzola und die Wiener Symphoniker liefern einen direkten, packenden Sound, fast so, als ließen sie sich von diesem prallen Bühnenbild inspirieren. […]

[…] Mit Agathe und Ännchen werden zwei gegensätzliche Frauenfiguren wunderbar durch dieses nasse und oft auch albtraumhafte Geschehen geführt, mit Nikola Hillebrand und Katharina Ruckgaber perfekt besetzt. Beide Sängerinnen präsentieren einen klaren und sehr lyrisch gehaltenen Gegenpol in dieser Welt der Jäger, beide auch schauspielerisch von überzeugender Präsenz. […]

Schweizer Fernsehen – srf.ch
[…] Der Dirigent Enrique Mazzola, Conductor in Residence in Bregenz, führte die Wiener Symphoniker, die beiden Chöre und die Sänger präzis und nuanciert zusammen. […]

Kurier, Wien
[…] Als ständig ironisierender Kommentator schwingt sich Samiel in Gestalt des Schauspielers Moritz von Treuenfels durchs Geschehen. Was der leistet, ist zirkusreif. […]

[…] Nikola Hillebrand zeigt sie als selbstbewusste Frau. Mauro Peter lässt bei seinem Debüt als Max Romantik pur hören.  […]

[…] Der Prager Philharmonische Chor und das Stunt-Team leisten Großartiges. Enrique Mazzola führt die Wiener Symphoniker gediegen. Sieht man Stölzls Freischütz als Show, wird diese zurecht bejubelt. […]

Kronen Zeitung
[…] Neben den schon Genannten gebührt ein großes Lob Nikola Hillebrand als Agathe mit ihrem klaren Sopran sowie Mauro Peter als Max, der so differenziert gestaltet, als sänge er ein Schubertlied. Enrique Mazzola dirigiert die klangschönen Wiener Symphoniker, ebenso den fabelhaften Prager Philharmonischen Chor mit frischem Zugriff. […]

Kleine Zeitung, Graz
[…] Besonders in der Wolfsschlucht-Szene schöpft Stölzl aus dem Vollen: Riesige Nebelschwaden ziehen über die Bühne, Wind und Wölfe heulen, Vögel kreischen, ein rot gefärbter Mond, eine feuerspeiende Riesenschlange, unheimliches Licht lassen Gruselstimmung aufkommen. Vorne brennt ein Feuerkreis im Wasser, wo Kaspar seine Zauberformeln spricht, und Samiel, diesmal mit Hörnern und Schwanz seine wahre Identität zeigend, steht auf der Spitze des Kirchturms, die Zahlen wiederholend, laut schreiend. Und im Tümpel vorne selbst lauter bedrohliche Untote. Ein richtiges Grusical hat der Regisseur in historisierenden Kostümen von Gesine Völlm hier inszeniert. […]

[…] Nikola Hillebrand ist eine innig phrasierende und berührende Agathe. Mauro Peter ist ein in den Höhen müheloser, durchschlagskräftiger Max, der vielleicht etwas dramatischer sein könnte. Christof Fischesser agiert als Bösewicht Kaspar mit dunkler Dämonie und kernigem, markantem Bariton. Katharina Ruckgaber singt das Ännchen mit flexiblem, leichtem Sopran. Prachtvoll ist der Bass von Andreas Wolf als Eremit. Franz Hawlata singt den Kuno mit reifem Timbre. Liviu Holender gibt den Böhmenfürst Ottokar exzentrisch. Der Kilian des Maximilian Krummen klingt sehr erfrischend. Der Prager Philharmonische Chor gefällt durch Homogenität und Klangschönheit, insbesondere beim berühmten Jägerchor. […]

[…] Webers hochromantische Musik ist bei den Wiener Symphonikern unter Enrique Mazzola in den besten Händen: Da wird mit großer Schönheit, vielen feinen, auch samtweichen Zwischentönen, aber auch unheimlichen Ausbrüchen aufregend musiziert. Riesiger Applaus! […]

Klassik-begeistert
[…] Die Story des Freischütz mag eine echte Kuriosität aus der Opern-Rumpelkammer sein – doch wir lieben immer noch den Grusel in unheimlichen Schluchten bei Unwetter, Donner, Blitz und Wolfsgeheul, wir lieben den zynisch-selbstverliebten Mephisto mit seinen simplen Reimsprüchen und vielleicht gar die nach Jägerburschen schmachtenden Jungfrauen. Vor allem aber ist Webers herrliche Musik unsterblich – und wird es bleiben: Vor allem wenn sie so hervorragend interpretiert wird wie heute in Bregenz. […]

[…] Dieser Samiel-Mephisto kam denn auch höchst erfolgreich bei der Festspiel-Eröffnung am Mittwoch im Festspielhaus zum Einsatz, als Conférencier gewissermaßen, als teufelsroter Roter Faden. Und für diese Rolle wurde er vom Regisseur Philipp Stölzl eingesetzt – ein Meisterstreich, denn dieser Teufel verführt nicht nur den armen Max, sondern er führt das Publikum quicklebendig durch die verstaubte, widerspruchsreiche und ziemlich morbide Handlung. […]

[…] Großartiges Orchester unter der temperamentvollen, souveränen Stabführung von Enrique Mazzola, erstklassiges Ensemble hochkarätiger Sängerinnen und Sänger. […]

[…] Dieses Orchester – das Hausorchester Wiener Symphoniker unter der energiegeladenen, temperamentvollen und dennoch so sorgfältig-respektvollen Stabführung von Enrique Mazzola ist schlicht ein Hochgenuss – deutsche Romantik pur. […]

[…] Und die Stimmen erstklassig: Zum Niederknien geradezu der blütenreiche Sopran der Agathe von Nikola Hillebrand als kongeniale Partnerin Agathes Cousine Ännchen, kraftvoll und doch so melodiös interpretiert von der Sopranistin Katharina Ruckgaber. Ein solider Tenor mit butterweichem, schönem Gesang der Max von Mauro Peter, als kraftvoller Bass der Kaspar des Christoph Fischesser. […]

Die Presse, Wien
[…] Die Story des Freischütz mag eine echte Kuriosität aus der Opern-Rumpelkammer sein – doch wir lieben immer noch den Grusel in unheimlichen Schluchten bei Unwetter, Donner, Blitz und Wolfsgeheul, wir lieben den zynisch-selbstverliebten Mephisto mit seinen simplen Reimsprüchen und vielleicht gar die nach Jägerburschen schmachtenden Jungfrauen. Vor allem aber ist Webers herrliche Musik unsterblich – und wird es bleiben: Vor allem wenn sie so hervorragend interpretiert wird wie heute in Bregenz. […]

[…] Zum Publikumsliebling avancierte folgerichtig der allgegenwärtige teuflische Conferencier Samiel in Gestalt von Moritz von Treuenfels. […]

[…] Dirigent Enrique Mazzola beginnt mit den Wiener Symphonikern sowie den vereinten Festspielchören etwas zäh und ein[1]förmig, kommt aber dann auf Touren: Mazzola will Weber bewusst nicht als Proto-Wagner darstellen, sondern als Weiterentwicklung von Mozart und Beethoven, das funktioniert immerhin ganz passabel, wenn auch nicht ohne Wackler. […]

Der Standard, Wien
[…] Wie gut, dass die eingenässten Solisten bei Stimme geblieben sind! Speziell Mauro Peter: Sein lyrischer Tenor berührt mit Wärme und Geschmeidigkeit und hat doch einen dichten Kern. Der Schweizer singt am lauschigen Premierenabend einen Max der Weltklasse. Die Agathe - sie ist in dieser Inszenierung übrigens im dritten Monat schwanger - zeichnet Nikola Hillebrand mit klarem, strengem Sopran. […]

[…] Das Ännchen – sie ist in dieser Inszenierung in Agathe verknallt - gibt Katharina Ruckgaber mit burschikoser Vitalität. Christof Fischesser transportiert die Ruppigkeit des Kriegsveteranen Kaspar glaubwürdig, Franz Hawlatas Erbförster Kuno hat eine kernige Tiefe und der Ottokar von Liviu Holender in den Sprechpassagen eine Wiener Note. […]

[…] Die Sprechpassagen werden oft von einem Akkordeon-Kontrabass-Cembalo-Trio untermalt, ansonsten interpretieren die Wiener Symphoniker die textnahe, packende Musik Carl Maria von Webers unter der Leitung von Enrique Mazzola mit Intensität und Feingefühl. […]

Kulturzeitschrift, Dornbirn
[…] Eine Produktion, die sich wie ein Bilderbuch öffnet, spannend im exakt durchdachten Plot, ohne Längen oder Leerläufe. Die zwei Stunden vergehen wie im Flug. […]

[…] Ebenso bekannt ist die Musik, die unter der bewährten Leitung von Enrique Mazzola, Conductor in Residence der Festspiele, erblüht und über die perfekt im satten Sound von Dolby Surround arbeitende BOA (Bregenz Open Acoustics) so perfekt transportiert wird, dass man sich auf den neu errichteten Tribünensitzen wie im Kinosessel fühlt. […]

[…] Für deren Umsetzung ist auch eine stattliche Besetzung internationaler Sänger aufgeboten, die in ihrem Fach brillieren und dabei die erforderlichen schauspielerischen und sportiven Fertigkeiten für diese Riesenbühne aufweisen. […]

[…] Der Deutsche Christoph Fischesser ist die ideale Besetzung für den verschlagenen Bösewicht und mit seinem schwarzen Bass auch stimmlich die rechte Wahl. Für überzeugende Glanzpunkte im Ensemble steht die junge deutsche Sopranistin Nikola Hillebrand, die mit ihrer großen Agathe-Arie im 2. Akt, "Wie nahte mir der Schlummer", eine begeisternde Offenbarung für kultivierten, höhensicheren Operngesang auch unter schwierigen äußeren Bedingungen ablegt. […]

Westdeutsche Zeitung (wz.de)
[…] Voller Witz und beißender Ironie, Mysterienspiel und Wasserschlachten lässt Philipp Stölzl seine Neu-Inszenierung des Opernklassikers von Carl Maria von Weber auf der Bregenzer Bodensee-Bühne enden. Spektakulär und ungewöhnlich.[…]

[…] Jedenfalls wird [Samiel] zu einer Paraderolle für den Schauspieler Moritz von Treuenfels: Agil, quirlig, akrobatisch und flinkzüngig mutiert der TV- und Theater-Mime (seine Karriere begann 2015 im Düsseldorfer Schauspielhaus) als geschmeidiger Mephisto-Akrobat zum umjubelten Publikums-Liebling. Er lenkt den pausenlosen Zweistunden-Abend virtuos. Und provoziert am laufenden Band. Das Ergebnis: Teuflisch gut.[…]

[…]Die rund 6600 Premieren-Besucher in der Bregenzer Seeluft-Arena waren begeistert.[…]

[…]Bravorufe (neben denen für Treuenfels) donnerten los für Sopranistin Nikola Hillebrand, die mit weichen Spitzentönen und stilsicherem Legato-Gesang den Vogel abschoss.[…]

[…]Zumal die Wiener Symphoniker, von Beginn an das "Hausorchester" der Bregenzer Festspiele, für einen schmelzenden, aber auch zündenden Romantik-Sound sorgen.[…]

ORF, Zeit im Bild
[…]Mit dem Freischütz haben die Bregenzer Festspiele wahrlich ins Schwarze getroffen. Einen derart erfrischenden Zugang zur Oper hat man noch selten erlebt. Mutige Bearbeitungen in musikalischer und textlicher Hinsicht, Bilder wie aus Hollywoodfilmen und jede Menge Aktion, die aber nicht zum bloßen Spektakel verkommt. Und dazu ein Ensemble, das Unglaubliches leistet, sowohl musikalisch als auch akrobatisch. So kann man wohl ganz neue Publikumsschichten für die Oper gewinnen.[…]

Vorarlberger Nachrichten
[…]Die Inszenierung von Philipp Stölzl ist ein visuelles Spektakel. Man merkt, dass er ein Regisseur ist, der es versteht, starke Bilder zu kreieren.[…]

[…] Besonders hervorzuheben ist Moritz von Treuenfels, der als hinterhältiger, aalglatter und doch charmanter Samiel die Handlung maßgeblich beeinflusst. Seine ständige Präsenz und die düstere Atmosphäre, die er schafft, verleihen der Figur des Teufels eine unheimliche Intensität.[…]

[…] Die Verzahnung der Orchestermusik mit den Geräuschen und der gesamten Klangatmosphäre war eine große Aufgabe, die meisterhaft gelöst wurde.[…]

[…]Unter Mazzolas Leitung gewinnt Webers Partitur eine neue Lebendigkeit, die den ganzen Abend über spürbar ist.[…]

[…] Besonders eindrucksvoll ist, wie es Mazzola gelingt, die orchestralen Klangfarben mit den Vokalstimmen zu einer harmonischen und eindringlichen Klangwelt zu verweben.[…]

APA, Wien
[…] Mit Carl Maria von Webers Der Freischütz landen die Bregenzer Festspiele 2024 auf der Seebühne einen Volltreffer – wenn auch das Ziel kein leichtes ist. Regisseur Philipp Stölzl legt eine postmoderne Deutung der romantischen Oper vor, die ebenso untypisch für Sommerfestivals wie teuflisch gut ist. Ein echtes Spektakel mit doppeltem Boden und Masken hinter Masken.[…]

[…] Hochgradig postmodern und ironisch geht Stölzl im Verlauf an das Werk heran, zerlegt es, indem er mittels Samiel beständig in die Metaebene geht. Er bricht das Illusionstheater mit steter Kommentierung und versieht den christlichen Duktus des Librettos mit zynischen Kommentaren.[…]

[…] Dennoch […] erscheint dieser selbstreflexive Zugang zum Freischütz im Jahr 2024 doch vollends stimmig, umschifft er doch die Mehrheit jener Klippen, welche die Oper für ein heutiges Publikum bereithält.[…]

[…] Dank Moritz von Treuenfels als Erzähler, aber auch dem des Spiels mächtigen Ensemble um Nikola Hillebrand als Agathe, Katharina Ruckgaber als Ännchen, dem diabolischen Christof Fischesser als Samiel-Gespiel Kaspar und dem treudoofen Max von Mauro Peter gelingt ein echter Musiktheaterabend am See.[…]

ORF.AT
[…]Stölzl macht allerdings mit dem Text, was er will, und lässt zu keinem Zeitpunkt Zweifel daran.[…]

[…]Damit erreicht er, dass Opernkenner und Neulinge, die in Bregenz (oder im Fernsehen) vielleicht das erste Mal mit Oper in Kontakt kommen, gleichermaßen nicht wissen, was sie als Nächstes erwartet. Das ist gewagt, geht aber vollends auf.

[…] Wer sich jedoch darauf einlässt, erlebt einen Abend, der so unterhaltsam wie gutes Popcornkino ist.[…]

[…] Dem Bregenzer Freischütz gelingt die wirkliche Neuinterpretation eines Opernklassikers, der dadurch so viel zugänglicher geworden ist, als das viele Opern sind. Ein Balanceakt, der sehr wohl echtes Musiktheater ist […].

[…] Am Schluss gab es lauten Jubel.

[…] Stölzl hat eine zugängliche Operninszenierung für wirklich alle auf die Beine gestellt, ohne dabei anspruchslos zu werden – das sollte Oper nämlich viel öfters dürfen.[…]

Rocco Sound
[…]An der Premiere leuchtete am intensivsten aus der Bilderflut heraus die Agathe von Nikola Hillebrand – berührend mit der Klarheit und Innigkeit der Cavatine «Und ob die Wolke sie verhülle, die Sonne bleibt am Himmelszelt.[…]

Der Standard, Wien
[…] Wie gut, dass die eingenässten Solisten bei Stimme geblieben sind! Speziell Mauro Peter: Sein lyrischer Tenor berührt mit Wärme und Geschmeidigkeit und hat doch einen dichten Kern. Der Schweizer singt am lauschigen Premierenabend einen Max der Weltklasse.[…]

BR Klassik, München
[…] Und natürlich werden in der Wolfsschluchtszene dann keine Kosten gescheut, die Begegnung mit dem Unheimlichen mit aller zur Verfügung stehenden Tricktechnik in, nun ja, Musical- oder Bühnenshowästhetik darzustellen: Schauwert top! Das wirkt – besitzt jedoch seinen Höhepunkt nicht in einer feuerspeienden Riesenschlange, einem auf dem Wasser brennenden Zauberkreis oder diversen Lichteffekten, sondern beim Auftritt des plötzlich real wirkenden "Wilden Heeres": Da wird sehr schnell klar, dass die Sage in marodierenden Horden wurzelt, die einst plündernd und brandschatzend Schrecken verbreitet haben.[…]

Concerti, Hamburg
[…] Die technischen Möglichkeiten der Bregenzer Festspielen scheinen kaum Grenzen zu kennen, um der überbordenden Einfallsfreude des Regisseurs zu entsprechen und sie detailgenau in die szenische Tat umzusetzen. Philipp Stölzls Magie-Maschinerie läuft rund: Er erzeugt perfekte Illusionen, greift tief in die Trickkiste des Films.[…]

[…] Moritz von Treuenfels ist denn auch ein wunderbar wendiger und witziger Samiel, für den Jan Dvořák zusätzliche und dazu gereimte Texte erfunden hat, mit denen der Versucher durch den gesamten Abend führt, der auf diesem Wege zu des Teufels Moritat mutiert. […]

[…] Opernorthodoxe mögen darüber die Nase rümpfen, denn erstmals in der Geschichte der großen Open Air-Inszenierungen am Bodensee greift ein Regieteam beherzt in die Werkvorlage ein – jenseits der hier üblichen Striche, die nötig sind, um auf die übliche pausenlose Zweistunden-Nettospieldauer zu kommen.[…]

[…] An der Spitze der Premierenbesetzung steht das Hohe Paar: Nikola Hillebrands sopranätherische Agathe und Mauro Peters liedhafte lyrische Emphase vor heldische Dramatik stellender Max. Beide bestechen durch subtile Textbehandlung.[…]