Starkes Bekenntnis zu Kunst und Kultur

Festspielhaus und Seebühne werden umfassend modernisiert.

Bregenz, 20.7.21. Um rund 60,5 Millionen Euro werden bis zum Jahr 2024 das Bregenzer Festspielhaus und die Bregenzer Seebühne umfassend saniert sowie baulich erweitert. Mit Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer, Bürgermeister Michael Ritsch und Festspielpräsident Hans-Peter Metzler haben Bundeskanzler Sebastian Kurz und Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner am Dienstag (20. Juli) im Seefoyer des Festspielhauses den ausverhandelten Vertrag über die konkrete Kostenaufteilung offiziell unterzeichnet. Einhellig war von einem „starken Bekenntnis zu Kunst und Kultur in einer finanziell herausfordernden Zeit“ die Rede. Der Einigung für die Finanzierung wären konstruktive sowie faire Gespräche auf Augenhöhe vorangegangen, richtete Landeshauptmann Wallner einen expliziten Dank an die Adresse des Bundes, insbesondere an jene von Finanzminister Gernot Blümel.

Bundeskanzler Sebastian Kurz erinnerte bei der Vertragsunterzeichnung an die schwierigen Monate, die aufgrund der Corona-Pandemie hinter den Kunst- und Kulturschaffenden des Landes liegen. Mit den Öffnungsschritten sei es gelungen, wichtige Erleichterungen gerade auch im Bereich Kunst und Kultur durchzusetzen. In diesem Zusammenhang erinnerte Kurz auch an die bereitgestellte Unterstützung für die Kunstschaffenden, Kreativen und kulturellen Einrichtungen, die unter der Pandemie besonders stark zu leiden hatten. Mit Blick darauf betonte er die enorme Bedeutung von Kunst und Kultur für die Gesellschaft und das gesamte Land. Bei der Realisierung des Großprojekts „Sanierung und Erweiterung Festspielhaus und Seebühne“ trägt der Bund mit 22 Millionen Euro den größten Anteil. „Die Bregenzer Festspiele sind kulturelles Wahrzeichen am Bodensee. Für Vorarlberg und die ganze Region sind sie wichtiger Impulsgeber. Es ist damit weit mehr als eine Investition in eine Top-Kulturattraktion“, bekräftigte der Bundeskanzler.

Zeitgemäße Infrastruktur
Kunst und Kultur würden ein entsprechendes Umfeld benötigen, damit sie positiv auf den inneren Zusammenhalt einer Gemeinschaft einwirken können, hielt Landeshauptmann Markus Wallner fest: „Dazu gehört auch eine zeitgemäße Infrastruktur.“ Im Übereinkommen sieht er ein „beachtliches Signal für Vorarlberg als international vielbeachteten Kunst- und Kulturstandort“. Gleichzeitig sei es eine großartige Anerkennung für die vor Ort in den zurückliegenden Jahren geleistete Arbeit, freute sich der Landeshauptmann für das Unternehmen Festspiele Bregenz. Der Impuls, der mit dem millionenschweren Projekt in einer pandemiebedingt nach wie vor sehr herausfordernden Zeit gesetzt wird, gehe weit über den Kulturbereich hinaus, machte Wallner deutlich. Für ihn spiegeln sich in Kunst und Kultur auch die Lebens- sowie Standortqualität einer Region wider. Zur Großinvestition wird das Land Vorarlberg in Summe rund 19,25 Millionen Euro beisteuern. „Einer möglichst zeitnahen Umsetzung steht nichts mehr im Weg“, betonte Wallner.

Auf die internationale Strahlkraft, aber auch die Breitenwirkung der Bregenzer Festspiele im Inland hat in ihren Ausführungen Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer verwiesen. Mit dem traditionsreichen, spektakulären Spiel auf dem See sei das Festival Ziel für Opernfans aus aller Welt, aber auch für Menschen, die dem Genre sonst nicht unbedingt nahestehen. „Es ist die Mischung aus dem imposanten Bühnenbild, der Kulisse, der Stimmung und den immer wieder beeindruckenden Inszenierungen, die die Bregenzer Festspiele zu einem Gesamtkunstwerk macht“, so Mayer. Die Bundesregierung habe mit konkreten kulturspezifischen Maßnahmen während der Pandemie bewiesen, welchen hohen Stellenwert Kunst und Kultur in Österreich genießen, und stehe zur öffentlichen Finanzierung dieses Bereichs – „und zwar nicht nur wegen der touristischen und wirtschaftlichen Effekte – sondern auch weil Kunst ein Wert an sich ist.“

Der Bregenzer Bürgermeister Michael Ritsch verdeutlichte, dass der Erfolg der Bregenzer Festspiele auf der perfekten Vernetzung der drei Spielstätten Seebühne, Großer Saal und Werkstattbühne beruhe: „Wir sehen es deshalb als besonders wichtige Aufgabe, im Jubiläumsjahr der Festspiele diesen Schritt zu setzen“. Auch wenn die Vorarlberger Landeshauptstadt mit ihren 30.000 Bürgerinnen und Bürgern keine Großstadt sei, biete sie mit dem Programm der Festspiele ein internationales Format mit weit über 200.000 Besucherinnen jährlich. Die Stadt Bregenz wird sich mit insgesamt 13,75 Millionen Euro am Großprojekt beteiligen.Der Bregenzer Bürgermeister Michael Ritsch verdeutlichte, dass der Erfolg der Bregenzer Festspiele auf der perfekten Vernetzung der drei Spielstätten Seebühne, Großer Saal und Werkstattbühne beruhe: „Wir sehen es deshalb als besonders wichtige Aufgabe, im Jubiläumsjahr der Festspiele diesen Schritt zu setzen“. Auch wenn die Vorarlberger Landeshauptstadt mit ihren 30.000 Bürgerinnen und Bürgern keine Großstadt sei, biete sie mit dem Programm der Festspiele ein internationales Format mit weit über 200.000 Besucher:innen jährlich. Die Stadt Bregenz wird sich mit insgesamt 13,75 Millionen Euro am Großprojekt beteiligen.

Bedeutender Meilenstein
Von einem bedeutenden Meilenstein sprach bei der Vertragsunterfertigung Festspielpräsident Hans-Peter Metzler: „Der breite Konsens über die Notwendigkeit einer dritten Baustufe war die Grundlage für die zielgerichteten, erfolgreichen Verhandlungen.“ Allen Finanzierungspartnern sprach er einen großen Dank aus. Er erinnerte auch an die schmerzliche Absage des Festivals im Vorjahr, erstmals seit 1946. Im Zusammenspiel sei es gelungen, durch die schwierige Phase hindurchzukommen. Für das bauliche Großvorhaben werden die Bregenzer Festspiele selbst insgesamt 5,5 Millionen Euro aufbringen.

Dritte Sanierungs- und Ausbauetappe
Beim Projekt handelt es sich um die dritte Sanierungs- und Ausbauetappe. Dabei wird die Werkstattbühne um einen Zubau erweitert und umfassend saniert. Die 1978 erbaute Zuschauertribüne im Außenbereich wird ebenfalls erneuert, genauso wie Räumlichkeiten im Umfeld der Seebühne. Die in die Jahre gekommene Bausubstanz des Festspielhauses stammt aus den Jahren 1978 bis 1980. In den Jahren 1995 bis 1997 sind die Werkstattbühne samt Seefoyer und Seestudio sowie der Verwaltungstrakt errichtet worden, das Hauptgebäude wurde 2005/06 neu konzipiert.

Baumaßnahmen im Detail
- Sanierung der haustechnischen Anlagen, speziell aus dem Bauabschnitt 1996, Zubau Werkstattbühne (MSR-Haustechnik, Steuerungsanlagen, Elektroinstallationen, Lüftungsanlagen, Heizung, Kühlung, Sanitär, Theatertechnik Baujahr 1978)
- Sanierung Bauteil Werkstattbühne Flachdach etc.
- Sanierung Zuschauertribüne Baujahr 1978
- Sanierung Seebühne, fixer Betonkern mit Haustechnik (Elektroinstallationen, Sanitäranlagen)
- Zubau Mehrzweckgebäude

Das Festspielhaus zählt zu den größten Kulturzentren in der Bodenseeregion. Für zahlreiche Veranstaltungen mit ebenfalls rund 200.000 Besucherinnen und Besuchern sorgt außerhalb der Festspielsaison die Kongresskultur Bregenz. Das Haus hat sich auch als Kongresszentrum einen hervorragenden Ruf erarbeitet.

Presserückfragen an die Landespressestelle Vorarlberg:
Landespressestelle, Landhaus, Römerstraße 15, 6901 Bregenz, Österreich | www.vorarlberg.at/pressepresse@vorarlberg.at | T +43 5574 511 20135 | M +43 664 6255102 oder M +43 664 6255668 | F +43 5574 511 920095
Jeden Werktag von 8:00 bis 13:00 Uhr und von 14:00 bis 17:00 Uhr erreichbar 

(Herausgegben von der Landespressestelle Vorarlberg, Amt der Vorarlberger Landesregierung)

20.07.2021

Sanierung Festspielhaus

© VLK / Frederick Sams