Spektakuläres, Historisches, Uraufgeführtes

Festspiele 2020 mit facettenreichem Programm

Bregenz, 13.11.19. Ein spektakulärer Publikumsliebling am See, Historisches im Festspielhaus, zahlreiche Ur- und Erstaufführungen sowie tiefgehende Einblicke in entstehendes Musiktheater: Die 75. Bregenzer Festspielsaison lockt mit einem vielfältigen Programm, die Neues neben Bewährtem in einem breitgefächerten Bogen bietet. Start ist am 22. Juli 2020, die letzte Vorstellung geht am 23. August über die Bühne. 

Eine gleichermaßen spektakuläre wie berührende Inszenierung mit klug hergestelltem Raum für intime Szenen und dem Effekt der großen Show, bei dem eine aufwendige Bühnentechnik stets dem künstlerischen Ideal dient: Mit der Wiederaufnahme-Premiere von Rigoletto steht die erstmals bei dem Sommerfestival gezeigte Verdi-Oper im kommenden Jahr erneut auf dem Spielplan. 

Im vergangenen Festspielsommer stieg der Rigoletto-Fesselballon erstmals in den Bregenzer Nachthimmel empor, derzeit erreicht die Ticket-Nachfrage für die nächstjährige Saison neue Höhen: Weil für das Spiel auf dem See bereits mehr als die Hälfte der angebotenen Karten gebucht ist, nahmen die Bregenzer Festspiele vor wenigen Tagen für den 12. August 2020 eine zusätzliche Vorstellung ins Programm. 

Die Oper in der Regie von Philipp Stölzl und in der musikalischen Leitung von Enrique Mazzola wird in der kommenden Saison damit an 28 Abenden gezeigt, insgesamt sind für Rigoletto rund 203.000 Karten aufgelegt (inkl. Generalprobe und crossculture night). Die erste Vorstellung geht einen Tag nach Festspieleröffnung am 23. Juli über die Bühne. Es spielen die Wiener Symphoniker. Insgesamt haben die Bregenzer Festspiele für die Saison 2020 rund 230.000 Tickets aufgelegt. 

Olivier Tambosi inszeniert Nero
Drinnen im Festspielhaus breitet sich der historische Stoff um den römischen Kaiser Nero als opulentes Musiktheater aus. In Arrigo Boitos Oper tritt er als schillernde und zwielichtige Gestalt auf. Das 1924 an der Mailänder Scala posthum uraufgeführte Werk eröffnet am 22. Juli die 75. Festspielsaison am Bodensee. Boitos Libretti, unter anderem für Giuseppe Verdis Otello und Falstaff, zählen zu den herausragenden Schöpfungen der Operngeschichte. Er schrieb auch das Textbuch zu Franco Faccios Oper Hamlet, die 2016 in der Inszenierung von Olivier Tambosi bei den Bregenzer Festspielen zu erleben war. Für die Regie von Nero konnte Tambosi erneut gewonnen werden. Dirk Kaftan dirigiert die Wiener Symphoniker. 

Drei Mal Kornmarkt
Das Theater am Kornmarkt wird drei Mal zum Schauplatz sehr unterschiedlicher Darbietungen. In der letzten Festspielwoche geht das Bregenzer Opernstudio mit Armida in seine sechste Auflage. Junge Sängerinnen und Sänger erarbeiten in der Regie von Jörg Lichtenstein und der musikalischen Leitung von Jonathan Brandani die vermutlich vorletzte Oper Joseph Haydns. Für die zugehörige Meisterklasse im Juli kehrt nach einjähriger Pause Kammersängerin Brigitte Fassbaender zurück. 

Gleich zu Beginn der Festspielsaison lockt eine Uraufführung an den Kornmarkt. Die Auftragskomposition Impresario Dotcom nach Carlo Goldonis 1761 erstmals gezeigter Schauspielkomödie Der Impresario von Smyrna wird zu einer zeitgenössischen Opera buffa von Komponistin Ľubica Čekovská. Regie führt Elisabeth Stöppler, die im Sommer 2015 Der goldene Drache auf der Werkstattbühne inszenierte und vor wenigen Tagen mit dem Theaterpreis Der Faust ausgezeichnet wurde.

Schauspiel, Puppenspiel und Musik: Zum Konzert-Theater Beethoven goes Africa mit afrikanischen Traditionals, Kompositionen des Soweto String Quartet, Mango Groove, Zuko Samela und Ludwig van Beethoven lädt das „Bochabela String Orchestra & Friends“. Schauplatz der Vorstellung am 30. Juli im Kornmarktheater ist Südafrika im Jahr 1975. 

Deutsches Theater übersiedelt auf Werkstattbühne
Die Schauspiel-Aufführung mit dem Deutschen Theater Berlin übersiedelt vom Kornmarkt auf die Werkstattbühne, wo in den letzten Julitagen Heinrich von Kleists Michael Kohlhaas als Koproduktion gezeigt wird. Insgesamt stehen drei Vorstellungen am Programm, für die Inszenierung zuständig ist der vielfach ausgezeichnete Regisseur Andreas Kriegenburg. Die Berliner Premiere findet voraussichtlich im Herbst 2020 statt. 

Nächster Einblick zu Wind am 26. November
Im Frühjahr 2015 ließ der erste Einblick das Publikum in die Entstehung einer Oper blicken, im Sommer 2017 gelangte das erste Opernatelier-Werk zur Uraufführung. Zwischenzeitlich ging die von Intendantin Elisabeth Sobotka initiierte Reihe mit dem aus Vorarlberg stammenden Komponisten Alexander Moosbrugger in ihre zweite Runde. Bislang gaben vier Veranstaltungen verschiedene Einblicke in den Entstehungsprozess, das Musiktheaterwerk trägt zwischenzeitlich den Titel Wind in Anlehnung an die Tonerzeugung einer Orgel. Für den Raum zeichnet Flaka Haliti verantwortlich. Partner sind das Kunsthaus Bregenz und Rieger-Orgelbau. Der nächste Einblick ist am 26. No-vember im Kunsthaus Bregenz. Der große Moment der Uraufführung ist am 19. August 2020 auf der Werkstattbühne.

Willkommen Leo McFall, auf Wiedersehen Philippe Jordan
Der Chefdirigent der Wiener Symphoniker verabschiedet sich mit Werken von Beethoven und Strauss, der neue Chefdirigent des Symphonieorchesters Vorarlberg (SOV) Leo McFall stellt sich mit gleich vier Solisten vor. Die traditionellen drei Symphoniker-Konzerte bieten erneut ein reiches, abwechslungsreiches Programm mit Werken von Wagner, Rossini, Respighi, Strauss und Beethoven sowie eine österreichische Erstaufführung von Ľubica Čekovská, deren Opera buffa Impresario Dotcom im Theater am Kornmarkt gezeigt wird. Am Pult stehen neben dem scheidenden Chefdirigenten Philippe Jordan die US-Amerikanerin Karina Canellakis sowie Enrique Mazzola, Taktgeber von Rigoletto.

Das SOV präsentiert am letzten Festspieltag in seiner traditionellen Matinee ebenfalls eine österreichische Erstaufführung mit Thomas Larchers Symphonie Nr. 3. Darüber hinaus stehen Ludwig van Beethovens Egmont-Ouvertüre (op. 84) sowie Joseph Haydns Sinfonia concertante (Hob. I:105) am Programm. 

Uraufführung im Seestudio
Ins Seestudio lädt erneut die beliebte Reihe Musik & Poesie an drei Abenden, wie immer auch unter der Mitwirkung von Künstlern anderer Programmreihen der kommenden Saison. 

Ebenfalls dort startet die Kreation von Silvia Costa Ihr seid bereits eingeschifft. Diese Uraufführung des Vorarlberger Landestheaters entsteht als Koproduktion mit den Bregenzer Festspielen in Zusammenarbeit mit dem Kunsthaus Bregenz und dem vorarlberg museum.

„Rigoletto für Kinder“
Eigentlich beginnt die Saison 2020 bereits Ende Mai, zumindest für die jüngsten Festspiel-Fans. Mit einem „Rigoletto für Kinder“ bieten die Bregenzer Festspiele nach dem großen Zuspruch für „Carmen für Kinder“ vom Frühjahr 2018 erneut ein Musiktheaterwerk, das speziell für die Altersgruppe von sechs bis zwölf konzipiert ist. Partner sind wiederum AsLiCo – Opera Domani aus Como sowie das Symphonieorchester Vorarlberg und Superar Vorarlberg.

Darüber hinaus lädt das 1996 gegründete Jugendprogramm crossculture erneut zu einem vielfältigen Kreativprogramm rund um die Themen der Bregenzer Festspiele 2020. Höhepunkt ist stets die crossculture night, wenn mehr als 5.000 Jugendliche eine der Seebühnen-Endproben erleben. Am 16. August steht außerdem die Blasorchestermatinee mit Absolventen des 5. Internationalen Blasmusik-Camps am Programm, Dirigent ist Martin Kerschbaum, Dozenten sind Mitglieder der Wiener Symphoniker. 

Konzert im KUB, Franui im Festspielhaus und Festspiel-Frühstücke
Das Konzert im Kunsthaus Bregenz bringt Musik der Renaissance, des Frühbarocks und der Gegenwart zum Erklingen in Anlehnung an Wind und unter Mitwirkung einer Künstlerin der Opernatelier-Uraufführung. Im großen Saal des Festspielhauses spielt erneut die Musicbanda Franui auf. Gemeinsam mit Puppenspieler Nikolaus Habjan gelangen unter dem Titel Alles nicht wahr Lieder des österreichischen Künstlers Georg Kreisler zur Aufführung. Außerdem laden in Zusammenarbeit mit dem ORF Vorarlberg und dem Verein der Freunde der Bregenzer Festspiele wieder vier Festspiel-Frühstücke zum Kennenlernen verschiedener Künstler und Künstlerinnen ein.

Reinhold Luger: Grafische Provokation
Dem Vorarlberger Grafiker Reinhold Luger ist ab 23. November eine Sonderausstellung im vorarlberg museum gewidmet. Von 1983 bis 2003 entwarf er für die Bregenzer Festspiele zeitlos schöne Plakate zu sämtlichen Opernaufführungen. Darüber hinaus war „Nolde“ Luger in den 1970er Jahren einer der Anführer der kulturellen Protestbewegung in Vorarlberg und lieferte stets gleich die passenden Drucksorten mit: bissige Plakate, Karikaturen, Pamphlete und Flugblätter. Die Ausstellung Grafische Provokation wird am 22. November abends eröffnet, als Gast wird unter anderem Ex-Festspielintendant Alfred Wopmann erwartet. 

Die Bregenzer Festspiele 2020 finden von 22. Juli bis 23. August statt, Tickets und In-formationen unter www.bregenzerfestspiele.com sowie Telefon 0043 5574 4076. 

(ar)

13.11.2019

Pressekonferenz Festspielprogramm 2020

© Bregenzer Festspiele/ Anja Köhler
13.11.2019

Pressekonferenz Festspielprogramm 2020

© Bregenzer Festspiele/ Anja Köhler
13.11.2019

Pressekonferenz Festspielprogramm 2020

© Bregenzer Festspiele/ Anja Köhler
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Pressekonferenz Festspielprogramm 2020

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Pressekonferenz Festspielprogramm 2020

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Pressekonferenz Festspielprogramm 2020

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Pressekonferenz Festspielprogramm 2020

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Pressekonferenz Festspielprogramm 2020

© Bregenzer Festspiele / Anja Köhler
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Pressetext Festspielprogramm 2020

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Biografie Olivier Tambosi

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Pressekonferenz Festspielprogramm 2020 News/ Abschrift Audio Beitrag

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Pressekonferenz Festspielprogramm 2020 feature /Abschrift Audio Beitrag

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Trailer 2020

© Bregenzer Festspiele / KoenigsFreunde
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Pressekonferenz Festspielprogramm 2020 news

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13.11.2019

Pressekonferenz Festspielprogramm 2020 feature

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