Orchesterkonzerte
Wiener Symphoniker | Symphonieorchester Vorarlberg
Auch im Jahr 2023 bieten die Bregenzer Festspiele ein vielfältiges und hochkarätiges Konzertprogramm an, dieses Mal unter dem Motto »Annäherung – Anverwandlung – Aneignung«. Einen Schwerpunkt bildet die Musik um die Jahrhundertwende, die aufs Engste mit den im Jahr 1900 gegründeten Wiener Symphonikern verbunden ist. Gehören die Werke von Maurice Ravel, Jean Sibelius und Richard Strauss zu deren künstlerischen DNA, betreten die Musiker:innen mit den zu Unrecht wenig gespielten Komponistinnen Florence Price und Grażyna Bacewicz Neuland. Den feierlichen Abschluss der Bregenzer Festspiele bestreitet mit einem Matinee-Programm traditionell das Symphonieorchester Vorarlberg.
Die Bregenzer Festspiele 2023 finden von 19. Juli bis 20. August 2023 statt. Tickets und Infos unter +43 (0)5574 407-6 und www.bregenzerfestspiele.com.
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Wiener Symphoniker, Omer Meir Wellber
24. JULI 2023 – 19.30 UHR, FESTSPIELHAUS
Richard Strauss ist bis heute einer der am häufigsten aufgeführten Komponisten. Facettenreich ist sein musikalisches Œuvre – und reicht von der spätromantischen, autobiographisch angereicherten Tondichtung Ein Heldenleben bis hin zu seiner Tanzsuite nach Klavierstücken von François Couperin, die ganz dem europäischen Neoklassizismus der 1920erJahre verpflichtet ist. Auch die Uraufführung des israelischen Komponisten Ayal Adler flirtet mit der Barockmusik, wenn Omer Meir Wellber nicht nur als Dirigent, sondern auch als Solist am Cembalo und Akkordeon zu erleben ist.
Dirigent Omer Meir Wellber
- Richard Strauss Tanzsuite nach Klavierstücken von François Couperin, Auszüge
- Ayal Adler In Motion. Konzert für Continuo und großes Orchester (Uraufführung)
- Richard Strauss Ein Heldenleben. Tondichtung für großes Orchester Es-Dur op. 40
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Wiener Symphoniker, Dirk Kaftan
30. JULI 2023 – 11.00 UHR, FESTSPIELHAUS
»Ich habe zwei Handicaps: mein Geschlecht und meine Hautfarbe.« Es war nicht leicht für Florence Price. Erst ein Kompositionswettbewerb brachte die Wende: 1933 wurde ihre erste Symphonie uraufgeführt, das erste großbesetzte Werk einer schwarzen Frau, das von einem US-amerikanischen Orchester gespielt wurde. Auch die Werke von Charles Ives wurden lange Zeit weitgehend ignoriert. Die erste Aufführung von Central Park in the Dark von 1909, eine der ersten Klangflächenkompositionen, fand erst 1946 statt. Richard Strauss hatte diese Probleme nicht. Seine Werke stehen bis heute auf den Konzertprogrammen, darunter auch seine erst posthum uraufgeführten Vier letzten Lieder. Als Solistin kehrt die im vorigen Sommer für ihr Liedprogramm bejubelte Sopranistin Marlis Petersen nach Bregenz zurück.
Dirigent Dirk Kaftan
Sopran Marlies Petersen- Charles Ives Central Park in the Dark
- Richard Strauss Vier letzte Lieder
- Florence Price Symphonie Nr. 1 e-Moll
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Wiener Symphoniker, Marie Jacquot
7. AUGUST 2023 – 19.30 UHR, FESTSPIELHAUS
Mit seiner ersten Symphonie gelang dem Finnen Jean Sibelius im Jahr 1900 sein Durchbruch als Komponist. »Ein Werk, voll von ungehemmter Kraft, voll von leidenschaftlicher Lebhaftigkeit und erstaunlicher Waghalsigkeit«, urteilte der Musikkritiker Ferdinand Pfohl. Maurice Ravel blickte hingegen in seinen Valses nobles et sentimentales zurück in die Vergangenheit und lässt die schmissigen Walzerfolgen Wiens neu aufleben. Eine Mischung aus Folklore und Moderne kennzeichnet auch das dritte Violinkonzert von Grażyna Bacewicz, die wie kaum eine Zweite für den Aufbruch der polnischen Musik in die Moderne steht. Es spielt der österreichische Geiger Benjamin Schmid, der bereits mehrfach zusammen mit dem Symphonieorchester Vorarlberg begeisterte.
Dirigentin Marie Jacquot
Violine Benjamin Schmid- Maurice Ravel Valses nobles et sentimentales
- Grażyna Bacewicz Konzert für Violine und Orchester Nr. 3
- Jean Sibelius Symphonie Nr. 1 e-Moll op. 39
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Symphonieorchester Vorarlberg, Leo McFall
20. AUGUST 2023 – 11.00 UHR, FESTSPIELHAUS
Walt Disneys Zeichentrickfilm Fantasia machte Paul Dukas’ funkelndes Orchesterscherzo Der Zauberlehrling weltberühmt, unbestritten ein musikalischer Geniestreich mit prägnanten Themen, farbiger Instrumentierung und effektvoller Dramatik. Auch Dmitri Schostakowitschs zweites Cellokonzert begeisterte 1966 auf Anhieb das Publikum, insbesondere das Scherzo. Mit seinem unvergleichlichen grotesken Humor verarbeitete der russische Komponist darin den aus Odessa stammenden Schlager Brötchen, kauft meine Brötchen. Ungebrochenen Optimismus verströmen demgegenüber die schwungvollen Themen und böhmischen Melodien in Antonín Dvořáks achter Symphonie.
Dirigent Leo McFall
Violincello Kian Soltani- Paul Dukas Der Zauberlehrling. Scherzo nach einer Ballade von Goethe
- Dmitri Schostakowitsch Konzert für Violoncello und Orchester Nr. 2 g-Moll op. 126
- Antonín Dvořák Symphonie Nr. 8 G-Dur op. 88