Ausblick 2022: Von Bregenz geht es ostwärts

Bregenz, 13.8.21. Die Tage des Narrenkopfes sind gezählt: Noch neun Rigoletto-Vorstellungen, bis der Publikumsliebling seine Augen für immer schließt – und damit das Ende der diesjährigen Festspiel-Saison einläutet. Ende August beginnen auf der Seebühne die Abbau-Arbeiten, um Platz für die Kulisse von Madame Butterfly zu schaffen.  

Der imposante Narrenkopf weicht einem Bühnenbild von Michael Levine, der mit feinen Landschaftsmalereien japanisches Flair auf die Bregenzer Seebühne zaubern wird. Giacomo Puccinis Madame Butterfly wird am 20. Juli 2022 ein Jahr später als ursprünglich geplant Premiere feiern. Im Mittelpunkt steht die japanische Geisha Cio-Cio-San, genannt Butterfly, deren tragische Geschichte voller Liebe, Hoffnung und Sehnsucht heute zu den berühmtesten und meistgespielten der Operngeschichte zählt. Die musikalische Leitung von Madame Butterfly übernimmt Enrique Mazzola, Regie führt Andreas Homoki.

Von Japan nach Russland
Während das Spiel auf dem See auf eine Reise nach Japan einlädt, führt die Oper im Festspielhaus nach Sibirien. Im Zentrum der gleichnamigen Oper von Umberto Giordano steht die Kurtisane Stephana, die ihrer wahren Liebe Vassili in ein sibirisches Straflager folgt. Russische Klänge – von der Zarenhymne bis zum volkstümlichen Lied der Wolga-Schlepper – sind in die mitreißende Musik Giordanos eingeflochten.
Zwischen Madame Butterfly und Sibirien besteht bereits seit über 100 Jahren eine Verbindung: Giordanos Verismo-Oper wurde 1903 an der Mailänder Scala uraufgeführt – und diente damit als Ersatzwerk für die verschobene Premiere von Puccinis Madame Butterfly.

Russische Motive im Großen Saal
Das Russland-Thema wird in den Orchesterkonzerten weitergeführt – Meisterwerke russischer Komponisten wie Peter I. Tschaikowski und Dmitri Schostakowitsch werden im Großen Saal des Festspielhauses erklingen. Das erste Orchesterkonzert bietet zudem eine Rarität aus Japan: Passend zur malerischen Kulisse von Madame Butterfly entführt Malika Kishinos Konzert für Koto und Orchester in die Welt des japanischen Saiteninstruments.

Während bei der Orchestermatinee am 31. Juli 2022 mit Ludwig van Beethoven (Leonore Ouvertüre Nr. 3) und Richard Wagner (Siegfried, dritter Aufzug) deutsche Komponisten am Programm stehen, wird das russische Thema im dritten Orchesterkonzert am 8. August 2022 wieder aufgegriffen: Neben der Aufführung von Peter I. Tschaikowskis Romeo und Julia und Dmitri Schostakowitschs Konzert für Violoncello und Orchester Nr. 1 Es-Dur tauchen die Wiener Symphoniker unter Dirigentin Marie Jacquot in die märchenhafte Welt aus Tausendundeine Nacht ein, die Nikolai Rimski-Korsakow in seiner Scheherazade op. 35 erschafft.

Auch das Orchesterkonzert mit dem Symphonieorchester Vorarlberg steht im Zeichen russischer Komponisten – es erklingen Werke von Igor Strawinski (Chant funèbre), Sergej Prokofjew (Konzert für Violine und Orchester Nr. 1 D-Dur op. 19) und Peter I. Tschaikowski (Symphonie Nr. 5 e-Moll op. 65).

Das Gesamtprogramm der Festspiel-Saison 2022 wird auf der Programm-Pressekonferenz am 10. November 2021 vorgestellt. Eine separate Einladung folgt.

Der Karten-Vorverkauf startet am 4. Oktober 2021. Weitere Informationen zu Produktionen und Terminen finden Sie auf der Website der Bregenzer Festspiele. Das Ticket Center ist nach Ende der diesjährigen Festspiel-Saison für sechs Wochen geschlossen und ab 4. Oktober 2021 wieder besetzt - die genauen Öffnungszeiten finden Sie hier.

(kp)